Kapitel 58

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Jakob POV

Ich hörte nun, wie Louis versuchte Harry im Flur aufzuhalten und als die Geräusche von Gerangel entstanden, sprang ich auf rannte in den Flur und zog die Beiden auseinander.

"Sagt mal, spinnt ihr?", fauchte ich beide an. "Was stimmt nicht mit euch?"

 Harry funkelte Louis an und umgekehrt. "Er will mir nicht zuhören.", schnaubte Louis und innerlich verdrehte ich nur die Augen. Warum wohl nicht?

"Ich will nichts mehr hören. Ich habe genug gehört.", zischte Harry und ich musste mir auf die Zunge beißen, um mich selbst in der Situation zu beherrschen.

Nach ein paar Mal durchatmen griff ich noch einmal fester zu, zerrte die Beiden unter mächtigem Gezeter mit ins Wohnzimmer, schubste sie in Richtung Couch

"Hinsetzten!", knurrte ich, sah zu wie sich Harry auf die eine und Louis auf die andere Seite setzten.

"So, bevor ihr redet, rede ich.", ich hörte Luca, der nun ebenfalls ins Wohnzimmer trat und neben mir stehen blieb.

"Was in aller Welt ist in dich gefahren Louis? Hast du nur eine Sekunde nachgedacht, was dein Verhalten seit gestern, dem Moment in dem Luca gesagt hat, dass er Sub für Chris ist, ausgelöst hat?", ich musste mich wirklich beherrschen, merkte aber selbst, dass meine Stimme aufgebracht und viel lauter als sonst durch das Wohnzimmer klang.

"Ist dir bewusst, dass dein Verhalten nur einen Schluss zulässt? Dass du was von Chris willst? Das  du ihn toll findest, anbetest und nachdem du dich so über Luca geärgert hast, auch noch unter ihm liegen willst?", ich hörte den Mann neben mir die Luft anhalten, während ich Louis fixierte.

"Kannst du dir nur annähernd vorstellen, was das mit deinem Mann gemacht hat? Mit uns? Du...", ich holte Luft, versuchte mich zu beruhigen. "Du hast letztens ein unglaubliches Drama daraus gemacht, dass Harry bei Luca, ich betone bei Luca, geschlafen hat. Jemand, aus unserer Beziehung. Und du? Du machst dich an diesen anderen Dom ran? Schamlos? Ich habe keine Ahnung was du denkst, wer du bist."

Ich merkte, wie der Frust langsam abgebaut war, der sich scheinbar massiv in mir angesammelt hatte und als mein Blick zu Harry rüber ging, stand dessen Mund weit offen. Scheinbar hatte er nicht mit einem solchen Ausbruch von mir gerechnet.

"Aber ich...", fiepte Louis nun und sah mich komplett schockiert an.

"Ja, du?", knurrte ich wieder, verschränkte die Arme vor der Brust. 

"Ich, ich will doch gar nichts von ihm.", kam es und er sah zu Harry, der seinen Blick nicht erwiderte. 

"Ich, ich mag ihn. Ja. Das tue ich wirklich. Er ist nett und... und ich habe doch auch die Aufgabe die Doms zu bewerten. Na ja...", er fuhr sich durch die Haare, zog dann seine Hoodieärmel nach unten. "Und ich war mir nicht sicher, ob das echt ist, oder vielleicht Fassade. Es gibt ja auch Doms, die so toll scheinen, aber dann... Ich wollte ihn einfach näher kennenlernen und auf den Zahn fühlen.", ich runzelte die Stirn.

"Und wie erklärst du dir dann bitte dein Verhalten gestern? Wie ein bockiges Kind? Schäufelchen weggenommen...", warf ich ihm nun entgegen.

"Das... ich...", er sah auf den Boden. "Ich wollte nicht, dass Chris was mit Luca macht, nicht weil ich dann eifersüchtig auf Chris bin, sondern... weil..."

"Weil was?", fragte nun Luca und stemmte die Hände in die Hüften.

"Ich wollte nicht, dass du als Versuchskaninchen dienst. Mit einem Typen, der zwar nett scheint, aber vielleicht gar nicht so toll ist. Guck dir Liam an. Ich liebe meinen besten Freund, aber der war nicht mehr er selbst, wenn er als Dom agiert hat, bis Tom ihn unter seine Fittiche genommen hat. Das ist auch erst später so zu Tage gekommen. Und du hast nicht mit mir darüber gesprochen. Du hast nur mit Jakob geredet. Das hat mich verletzt. Sehr. Sonst hängst du immer wie eine Klette an mir, aber da... da hast du mich und auch Harry aussen vor gelassen. Ich, ich wollte mit den Worten verletzten, aber nicht dich Haz.", er rieb sich über den Nacken. " Ich weiß, ich war dumm und habe nicht darüber nachgedacht, wie es bei Harry ankommen musste, eben weil ich ja kein Interesse an Chris habe...", die Stimme wurde immer leiser und ich merkte wirklich ehrlich, dass Louis erst jetzt begriff, was er mit seinem Verhalten angerichtet hatte.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt