Kapitel 51

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Luca POV

Als ich langsam nach und nach wieder zu mir kam spürte ich einen feuchten Lappen auf meiner Stirn und sah nach einigem Blinzeln drei besorgte Augenpaare auf mich blicken.

"Er ist wach.", Louis erleichterte Stimme waberte an mein Ohr und wirkte in dem Moment viel zu laut, nach dieser Zeit des Hörverlusts und so zuckte ich zusammen, schloss gepeinigt die Ohren.

"Leiser.", Harry ließ seine Stimme ganz tief ruhig und leise erklingen und ich nickte, atmete tief durch.

"Geht es dir gut?", Jakob! Ich öffnete die Augen wieder sah wie besorgt mich seine großen blauen Augen ansahen, fast ein Stück weit panisch.

"Alles gut.", brachte ich heraus, hörte wie belegt und heiser meine eigene Stimme klang. 

"Sicher?", wieder mein Mann, wieder vollkommen aufgelöst. Untypisch, nicht normal für ihn.

"Es geht ihm gut, Jakob. Lass ihn erstmal wieder richtig ankommen. Er ist wohl etwas hoch geflogen und braucht ein wenig, bis er wieder ganz gelandet ist.", ich spürte Harrys Hand über meine Wange streichen, den Waschlappen vom Kopf nehmen.

"Lass dir alle Zeit der Welt. Wir können warten.", er lächelte mich liebevoll an, bevor ich nun auch Louis nicken sah, der an meinen Beinen saß, nun sanft darüber streichelte.

Ich seufzte, schloss noch einmal die Augen und ließ die Gefühle die ich hatte ein wenig Revue passieren. Versuchte noch einmal nachzuempfinden, was ich erlebt hatte, doch dieses Gefühl, dieses Fliegen konnte ich gar nicht mit Worten beschreiben.

Es war so unglaublich gewesen, diese Gefühle, die Berührungen, dieses totale Ausgeliefertsein und nichts hören und sehen zu können, sich nicht artikulieren könne. All das hatte den ultimativen Kick in mir ausgelöst, hatte mir das gebracht, was ich vermutlich schon lange gesucht hatte.

Es war nicht der Höhepunkt an sich, der natürlich auch gigantisch war, in seiner Gesamtheit, sondern die Zeit davor, wie mein Körper nur noch aus fühlenden Synapsen bestanden hatte, reine Nervenenden, die sie mit ihren Händen, Lippen und Zungen bespielt hatten, wie ein Instrument.

Ich hörte ein Räuspern und wusste, dass ich aus meiner Erinnerung kommen musste, für Jakob, dem es scheinbar nicht wirklich gut ging mit allem hier. Aber warum?

Meine Augen klappten auf und ich sah ihn direkt an, griff nach seinen Händen. "Es ist alles gut. Wirklich. Was ist mit dir?", fragte ich und als ich meinen Kopf zu Harry drehte, wich dieser meinem Blick aus, sah dann selbst zu Jakob.

"Ich habe mir nur Sorgen gemacht, Luca. Ich hatte nur Angst um dich.", gab er offen zu. "Aber, aber du hast es gemocht?", fragte er nun und ich nickte, merkte wie sich meine Mundwinkel hoben und ich zu strahlen begann.

"Ehrlich, ich habe noch nie so intensiv gefühlt. Es war, es war... ich glaube ich bin wirklich geflogen.", ich sah zu Louis, der mich nun anstrahlte, nickte.

"Das bist du sicher. Du hättest dich sehen müssen, Luca. Das war wunderschön anzusehen und das du danach so komplett ausgeknockt warst, zeigt es auch noch einmal an.", Harry lächelte jetzt wieder, strich mir durch die Haare.

"Es war wirklich der Wahnsinn, aber ich habe mich auch glaube ich noch nie so erschöpft gefühlt, nach einer Session.", gab ich zu und fühlte in meinen Körper rein, der sich anfühlte, als hätte ich einen Marathonlauf hinter mir.

"Dann bleiben wir hier einfach noch ein wenig liegen, du erholst dich und wir kuscheln. Vielleicht mag Sugar uns Doms ja noch ein wenig Gutes tun, ein wenig später.", Harry sah zu seinem Mann nach unten, der grinste, nickte. 

"Ich, ich denke für mich reicht es heute.", Jakob rutschte noch näher an mich, zog mich fast auf ihn, umschloss mich mit seinen großen Armen. Beschützt, behütet und sicher fühlte ich mich gerade. Anders konnte ich es nicht beschreiben.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt