Kapitel 56

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Harry POV

Louis hatte ausführlich erklärt, was ihm am Sub-Sein gefiel und ich hatte dabei die drei zukünftigen Doms genau beobachtet. Während Bill immer wieder missbilligend den Kopf schüttelte, weil Louis scheinbar nicht dem entsprach, was er sich eigentlich unter einem Sub vorstellte, saß Chris entspannt dort, lächelte, nickte immer wieder.

"Danke Louis.", Jakob lächelte ihm zu, deutete dann wieder auf seinen Platz an der Seite. "Ich denke Louis ist repräsentativ für einen Großteil der Subs. Die wenigsten sind wirklich darauf aus, harte Spiele zu machen. Den Meisten geht es einfach nur um Kontrollabgabe, um Vertrauen und das Fallenlassen."

Wir erklärten noch einige Fallstricke, erzählten von eigenen Erfahrungen und davon, wie es zu Abstürzen kommen kann, wenn man nicht entsprechende Maßnahmen trifft. Das extra intensiv, weil sowohl Jakob als auch mir klar war, dass gerade Bill immer wieder darauf würde hingewiesen werden müssen, bevor man ihn wirklich problemlos auf einen Sub allein loslassen durfte.

"Gut. Dann bedanken wir uns erstmal für eure Aufmerksamkeit. Habt ihr noch Fragen?", beendete der Mann neben mir eine halbe Stunde später unseren Auftritt.

"Ich hätte noch ein paar Fragen an Louis, wenn es gestattet ist und er dazu bereit wäre.", sagte Chris und sah zu meinem Mann rüber, der diesem sofort zunickte.

"Natürlich, beantworte ich dir gern. Aber das können wir ja draußen machen, ich habe nämlich ein wenig Hunger.", sagte Louis und ich schüttelte innerlich den Kopf, grinste.

"Sonst jemand von euch beiden, Fragen an uns?", hakte Jakob noch einmal nach, doch die beiden "B's" verneinten und so erhoben wir uns, bedankten uns für die Aufmerksamkeit und gingen dann alle zusammen in den großen Clubraum zurück, wo uns bereits die anderen Doms und Subs erwarteten.

Tom kam direkt zu uns, klopfte uns beiden auf die Schulter. "Ihr habt das wirklich sehr gut und souverän gemacht. So hab ich mir das vorgestellt."

"Das war Jakobs Verdienst. Als Lehrer hat er natürlich eine ganz andere Art von Händchen für sowas.", ich lächelte zu dem Mann neben mir rüber, doch der winkte nur ab.

"Das war Teamarbeit, Harry. Red deinen Anteil nicht klein. Und was habt ihr so für einen Eindruck?", fragte er nun und Tom räusperte sich.

"Bill ist nicht ohne. Bei unserem ersten Gespräch hat er sich nicht so gegeben und ich war über seine Ansichten teilweise ein wenig schockiert. Da müssen wir schauen, wie und ob eure Interventionen da was helfen werden. Chris ist super sympathisch und geht in eure Richtung, verantwortungsvoll, wissbegierig. Na ja und Blake ist Blake. Ich find es super, dass er auch nochmal einen Schritt zurück macht. Das rechne ich ihm hoch an."

Während Tom sprach, ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten, sah, wie Lou und Chris zusammenstanden. Chris war mindestens eineinhalb Köpfe größer als Louis und dieser strahlte ihn regelrecht an, lachte immer wieder und was mich aber am meisten irritierte, er berührte den Dom von sich aus immer wieder im Gespräch am Arm.

"Bist du in Gedanken?", wurde ich aus meinen Beobachtungen gerissen und sah nun irritiert zu Tom und Jakob, die mich auffordernd ansahen.

"Entschuldigt. Ja. Ich, ich habe nur Chris und Louis beobachtet.", ich sah wieder dorthin und sie folgten meinen Blicken. 

"Sie scheinen sich gut zu verstehen.", Tom grinste nur, schien das gut zu finden und auch Jakob lächelte, nickte.

In mir jedoch kam wieder mal das lange schon verborgene Eifersuchtsgefühl zum Vorschein, das kleine böse Teufelchen.

"Zu gut.", knurrte ich nur, ließ dann die beiden stehen und ging erstmal an die Bar um mir etwas Hochprozentiges zu holen, auch wenn es gerade mal 18 Uhr war.

Extraordinary Ways - LS 5. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt