AnastasiaLeise schloss ich Vlads Zimmertür hinter mir. Vor einer halben Stunde hatten wir Vlad in sein Bett gebracht und von Giovanni verarzten lassen. Ich weichte nicht einmal für eine Sekunde von seiner Seite, bis ihm von den Schmerzmitteln die Augen zufielen. Die Müdigkeit übermannte mich ebenfalls, weshalb ich beschloss auch ins Bett zugehen und mich nach all dem auszuruhen.
Bevor ich den Flur verlassen konnte, wurde ich am Arm gepackt und nach hinten gezogen.
Chiara versteckte sich hinter einer Ecke, nicht weit von Vlads Zimmer und zog mich mit sich dorthin. Ihre Augen waren rot unterlaufen und ich konnte die Spuren ihrer Tränenflüsse erkennen.
Ihr Gesicht wies teilweise rötliche Flecken auf und auch Schwellungen waren zu sehen. Es war kaum zu leugnen, dass sie gerade einen Heulkrampf hinter sich gehabt haben muss.
"Wie ...wie geht's ihm?" flüsterte sie schluchzend.
Ich wischte ihr die Tränen weg, doch es half nicht. Die nächsten kullerten bereits herunter.
"Es geht ihm gut, er schläft jetzt. Die Wunde ist nicht so schlimm, wie wir dachten. In ein paar Tagen ist er wieder fit."
Meine Worte schafften es wenigstens, den Tränenfluss zu stoppen, welcher ihre Wangen flutete.
"Sicher?"
Ich nickte und zog sie in eine feste Umarmung.
"Ja bin ich." Wir lösten uns von einander und ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Nie hätte ich gedacht, dass die Familie meines Feindes meine wird. Sergio und Valeria den leeren Platz der Eltern in meinem Leben einnehmen würden und Chiara und Isabella die Schwestern werden, die ich nie hatte.
Zu den Brüder muss ich nicht einmal etwas sagen, jeder von ihnen hatte heute sein Leben für mich riskiert.
Selbst Lorenzo.
"Wenn du willst, kannst du zu ihm rein gehen. Es ist niemand dort."
Chiaras Gesicht erhellte sich und sie nickte hektisch.
Auch, wenn zwischen ihr und Vlad im Augenblick nicht alles rosa war, wusste ich, dass sie beide das jetzt brauchten.Sie verschwand in seinem Zimmer und ich führte meinen Plan, ins Bett zu gehen, wieder fort.
Als ich am Ende des langen Weges durchs Haus bis zu unserem Teil ankam, hörte ich laute Stimmen aus dem Wohnzimmer.
Letizia diskutierten lautstark und ich brauchte keinen weiteren Hinweis, um zu verstehen, dass es wieder um mich ging. Ich blieb vor dem Türbogen stehen.
"Ihr heutiger Leichtsinn hätte euch allen fast das Leben gekostet. Ihr könnt froh sein, dass keiner von euch jetzt verletzt im Bett liegt, ansonst hätte ich diese Ehe schon lange .." Weiter kam die bösartige Stimme der Großmutter der Familie nicht, denn jemand unterbrach ihre Rede mit einem lauten Knall.
Als keine Ansprache auf das Geräusch folgte, nutzte ich die Gelegenheit und ging so unaufmerksam wie möglich an dem Zimmer vorbei. Ich wollte nicht riskieren noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, als ich mir heute so schon verdient hatte.Mit erhobenem Haupt und ohne den Blick zum Türbogen zu richten, schritt ich den Flur entlang. Ich wollte zwar unbemerkt bleiben, doch das heißt nicht, dass ich wie ein ungeladener Gast herumschleichen werde.
In dem Moment, als ich an der Treppe zur zweiten Etage ankam, spürte ich eine Gestalt hinter mir. Der Drang mich umzudrehen und die Präsenz zu identifizieren war unglaublich stark, doch ich hielt das Ruder weiterhin fest im Griff und ließ den Blick nach Vorne gerichtet.
Ich behielt das Tempo bei und stieg die Treppe nach oben, ohne mich hetzen zu lassen. Der Abstand zwischen uns wurde immer kürzer, aber auch das veranlasste mich nicht, die Geschwindigkeit anzuziehen.
Wer auch immer hinter mir ging, er folgte mir wohl um mit mir zu reden, denn sonst machte es wenig Sinn, mir so aufzulauern.Vlad konnte es nicht sein und Ivan war vorhin mit Isabella zurück ins Hotel gefahren. Er hielt es mit der Großmutter auch nicht in einem Haus aus.
Übrig blieb dann nur einer von den Martinelli Männern und wenn es nicht Luca oder Marco war, dann hatte ich ein Problem.
Gerade als ich den Flur betrat und die letzte Teppenstufe hinter mir ließ, um mich auf den Weg zum Gästezimmer zu machen, wurde mein Arm erneut gegriffen. Ich weiß nicht, welcher Planet heute die falsche Mondphase durchlief, aber es wirkten auf eindeutig mich ein.
Erst Chiaras Überfall und keine fünf Minuten später werde ich wieder überfallen.
Mein wehrloser Körper wurde in die entgegengesetzte Richtung gerissen. Aufgrund der ruckartigen Bewegung flogen meine Haare nach hinten und ich bekam einen leichten Luftzug ins Gesicht. Der Hauch eines mir zu bekannten Parfums lag in ihm.Bevor ich reagieren konnte, wurde die Zimmertür aufgeschlagen und Dante zerrte mich mit sich ins Innere. Er drückte mich mit einer schnellen Bewegung an eine Wand und kesselte mich zwischen ihr uns seinem Körper ein. Sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt, während seine Hände auf meiner Taille lagen. Ohne Vorwarnung legte er seine Lippen grob auf meine und verschlang jeden Widerspruch, welchen ich bereit war zu äußern. Das Kribbeln meiner Haut und der schnelle Herzschlag in meiner Brust versetzten mich in Ekstase. Auch gab ich dem Medikament die Schuld daran, dass ich mich nicht bewegen konnte, um ihn wegzustoßen.
Alles passierte so schnell, weder meine Gedanken, noch meine Emotionen schafften es, alles aufzunehmen.
Dante lehnte sich immer mehr zu mir, sodass ich einen Teil seines Gewichtes spüren konnte und nicht nur das.
Seine harte Männlichkeit bohrte sich in meinen Bauch.
Meine Lippen, mein Körper, all das wurde von ihm in nur ein paar Sekunden vollkommen eingenommen.
Seine Arme umschlungen mich und ich wusste, was er wollte.
Sollte ich dem nachgeben? Ihm nachgeben?
Nach allem was war und zwischen uns stand.
Würde ich einen Schritt zurück machen, wenn ich mich ihm jetzt unterwerfe und gewinnen lasse?
All meine Überzeugungen und Prinzipien von heute morgen würde ich damit über Bord werfen und ihm zeigen, dass egal was er tut, ich bereit war nachzugeben.So schön die emanzipierte Rede in meinem Kopf auch klang, die steigende Hitze in mir schwächte jedes dieser Worte. Dante küsste meinen Hals und wanderte so Millimeter für Millimeter weiter hinunter. Mein Unterleib spannte sich an und ich wusste, dass mir nicht mehr viel Zeit blieb, bevor ich auch noh den letzten Zweifel als Hindernis in meinen Gedanken beseitigen würde.
Es war so lange her, dass wir einen Intimen Moment zusammen hatten und er suchte sich genau diesen dafür aus. Ich war immer noch sauer auf ihn für das, was er mir gestern an den Kopf geworfen hatte. Doch genau so sehr wollte ich mich ihm hingeben und meinen Bedürfnissen folgen.
Aber wer sagt denn, dass Nachgeben eine Schwäche war?
Er will spielen, dann aber zu meinen Regeln.
Ich umfasste sein Gesicht und zog seine Lippen wieder auf meine. Danach tat ich das, wozu er mich verleiten wollte und sprang auf seine Hüften, die Beine fest überkreuzt, um meinen Halt zusichern.
Dante entkam ein leises Stöhnen, als ich meine Mitte an seiner rieb und er umfasste meinen Hinterkopf, um den Kuss zu vertiefen.Es dauerte nicht lange, da langen wir beide im Bett. Er schälte mich derb aus meiner Kleidung und ich fing an, sein Hemd zu öffnen.
"Ich mach das Amore." Wies er mich mit rauchiger Stimme an und ich konnte seine Lust förmlich hören.
Allein dieser Klang ließ mich feucht werden.
Als wir beide endlich nackt waren, drückte er mich zurück in Bett und baute sich über mir auf. Seine Hände griffen fest nach meinen Beinen und spreizten sie.
Vor Überraschung gab ich ein leises quicken von mir, welches aber gleich in ein lautes Stöhnen überging, als Dante hart in mich eindrang.
Ohne Vorspiel, ohne Vorwarnung, stieß er zu.
Meine Hände griffen nach dem Bettlacken und ich bohrte meine Finger dort hinein. Meine Muskeln spannten sich an und meinen Kopf legte ich in den Nacken.
"Genau so, Amore. Lass dich fallen."
Und ich tat genau das, was er sagte. Ich ließ alles los.
All die Sorgen, Bedenken, Zweifel und Streitigkeiten, all das ließ ich frei.
In diesem Moment gab es nur mich und ihn.Dante erhöhte das Tempo und ich wanderte mit meinen Fingern seine Arme hinaus, bis ich mich an seinen Schultern festhalten konnte. Meine Nägel ließen Spuren auf seinem Rücken zurück, doch auch das war mir im Moment egal.
Ich drückte ihn wieder zu mir herunter und wir vereinten erneut unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Immer schneller und härter stieß er zu, bis sich der Druck in meinem Unterleib aufbaute und ich über die Klippe zu meinem Orgasmus sprang.
Ich hob meinen Oberkörper und beugte drückte den Rücken leicht zu einer Beugung durch, die Hände immer noch auf seinem Rücken.
Dante stieß jetzt unregelmäßiger zu und ich wusste, dass er gleich ebenfalls seine Erlösung erreichen würde.
Kurz überlegte ich, ob ich sie ihm verwehren sollte, doch da war es bereits zu spät.
Er ergoss sich in mir und ließ sich erschöpft fallen. Wir atmeten beide hektisch ein und aus und versuchten uns wieder zu akklimatisieren.Ich kroch unter ihm hervor und legte mich auf meine Seite des Bettes, den Rücken zu ihm gewandt. Bevor ich meine Augen schließen konnte, spürte ich, wie er einen Arm um mich legte und mich an seinen Körper ziehen wollte. Meine Finger legten sich auf seine Hand auf meinem Bauch und ich atmete leise aus.
"Dante?"
Mein Mann kroch noch näher zu mir und vergrub sein Gesicht im meinem Nacken.
"Ja, Amore?"
Ich löste seine Hand von meinem Bauch und warf sie über meinen Körper, zurück zu ihm.
"Ich hab es nicht vergessen!"
Dann rückte ich von ihm weg und schloss die Augen.Er wollte spielen, jetzt spielen wir nach meinen Regeln.
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Ace of Hearts II
RomanceBand II -Eine Welt voller Geheimnisse, ungelöster Tode und anonymen Nachrichten- Anastasia hat ihre Familie zurückgelassen, um den Mann, den sie liebt zu retten und einen hohen Preis dafür gezahlt, doch eine Lektion steht ihr immer noch bevor. Egal...