Die Stunden vergingen und glitten unbemerkt in das Aufgehen eines neuen Tages über. Die Zeitspanne, welche Dante den anderen gegeben hatte, um ihrer Aufgaben zu erledigen, neigte sich dem Ende zu und soweit ich informiert war, gab es noch keine Hinweise.
Ich verbrachte die meiste Zeit bei Valeria und Chiara und bemühte mich ihnen eine Stütze zu sein, doch wenn ich ehrlich war, dann versagte ich kläglich.
Es gab nichts, was eine Mutter oder Schwester in so einem Moment trösten könnte.
Das einzige, dass sie nicht völlig zusammen brechen ließ, war Hoffnung.
Ich redete ihnen gut zu und versicherte ihnen, dass Dante alles tun wird, um seine Schwester zu finden, auch wenn sie das bereits wussten.Ich war gerade auf dem Weg in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen, als mein Mann um die Ecke kam.
"Da bist du ja, ich war auf der Suche nach dir. In vier Stunden fahren wir zum Flughafen. Ich weiß nicht wie lange wir weg sein werden, aber bis ich wieder da bin wirst du das Haus nicht verlassen!"
Mein inneres zog sich für eine Sekunde zusammen, als ich seinen Befehlston hörte, doch ich gab ohne zu zögern nach. Seine Sorgen waren berechtigt und ich wollte die Mission für ihn nicht noch weiter erschweren, indem ich mich selbst in Gefahr begab.
"Aber ich hab heute einen Arzt Termin, was machen wir damit?" Eigentlich würde er mich begleiten, doch da sich die Umstände geändert hatten wusste ich nicht, wie wir verbleiben sollten.
"Ich hab das mit Dr. de Stefano besprochen. Sie wird herkommen und die Untersuchung in unserem Medizinraum abhalten. Giovanni hat alles dafür vorbereitet."
Ich zog skeptisch die Augenbrauen zusammen.
"Sollen wir den Termin nicht lieber verschieben? Wir können einen neuen machen, wenn du wieder da bist."
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er darauf bestehen würde dabei zu sein und, dass ich es verschieben sollte, weshalb seine Antwort mich irritierte.
"Nein, wir halten die Termine ein. Ich will, dass der Arzt einen Blick auf dich und unser Kind wirft, besonders wegen deiner ständigen Übelkeit."
Dante kam einfach nicht darüber hinweg, dass ich mich mindestens einmal am Tag übergab. Wenn es nicht am Morgen passierte, dann triggerte mich intensive Gerüche, oder das Aussehen von bestimmten Gerichten. In solchen Fälle musste ich die Toilette aufsuchen und er rannte mir jedes mal hinterher. Es war süß, wie beschützend er war und dass er mich unterstützt wollte, auch wenn seine Sorge völlig überflüssig war.
"Giovanni hat dir doch schon gesagt, dass es normal ist und du dich nicht sorgen musst." Ich verdrehte leicht die Augen über seine übermäßige Fürsorge, jedoch brachte mich das auch zum Grinsen.
"Giovanni nehme ich übrigens auch mit. Sollte also etwas passieren, dann bringt dich Christiano ins Krankenhaus. Dort ist ebenfalls alles vorbereitet und Giovannis Mitarbeiter wissen bescheid."
Natürlich hatte er auch daran gedacht.
Mein Mann ließ einfach nichts dem Zufall über und das beruhigte mich enorm.
"Okay." Ich nickte zu und dachte kurz über seine Worte nach.
"Wen nimmst du noch mit?""Meine Brüder, deinen und Vlad. Riccardo lass ich ich hier. Er ist eine größere Hilfe, wenn er hinter dem PC sitzt. Christiano bleibt ebenfalls, um für deine Sicherheit zusorgen. Er ist jetzt dein persönlicher Bodyguard." Dante sah mich eindringlich an und wartete, ob ich seinem Befehl widersprechen würde, doch ich nahm auch diese Bedingung hin.
"Mein Vater und dein Onkel bleiben hier. Sollten wichtige Entscheidungen in meiner Abwesenheit getroffen werden, dann geh zu ihnen. Mein Vater übernimmt unsere Geschäfte und dein Onkel klärt die Fragen deiner Familie betreffend. Aber ich will nicht, dass du dich einmischt. Entspann dich, lies ein Buch, oder guck ein Film. Lenk meine Mutter und Chiara ab, nur halt sich aus allem anderen raus."
Während seiner Rede kam er mir mit jedem Wort näher. Seine Hände legten ich um mich und er drückte mich langsam an sich und obwohl ich seine Taktik durchschaute, ließ ich es geschehen.
Es war eine süße Idee mich mit seinen Gesten von dem Inhalt seiner Forderungen abzulenken und somit zu versuchen mich milde zustimmen.
Als Antwort stelle ich mich auf meine Zehnspitzen und versiegelte unsere Lippen mit einander. Dante erwiderte den Kuss sofort und vertiefte ihn sogar.
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Ace of Hearts II
RomanceBand II -Eine Welt voller Geheimnisse, ungelöster Tode und anonymen Nachrichten- Anastasia hat ihre Familie zurückgelassen, um den Mann, den sie liebt zu retten und einen hohen Preis dafür gezahlt, doch eine Lektion steht ihr immer noch bevor. Egal...