Kapitel LXVII

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Dante

Nachdem ich mit Vlad, Luca und Leonardo einige Stunde in der Vernehmungszelle verbracht hatte, um Fabio zum Reden zubringen, entschied ich mich für eine Pause. Ich ging in unser Schlafzimmer und legte mich zu meiner Frau ins Bett.
Ehe ich in den Schlaf driftete, legte ich meine Hand auf ihren Bauch und hielt sie zu meiner Brust gedrückt.
Ich atmete ihren Duft ein und schloss meine Augen.

Als ich ein paar Stunden später wach wurde, schlief Anastasia tief in meinen Armen. Sie hatte sich in der Nacht mit dem Gesicht zu mir umgedreht und es sich auf meiner Brust gemütlich gemacht.
Es war draußen noch dunkel und ich wusste, dass es noch sehr früh am morgen war, weshalb ich so leise wie möglich aus dem Bett stieg.
Ich zog mich an und machte mich fertig, ehe ich das Zimmer verließ und Richtung Garage ging.
Unser Verhörraum befand sich im hinteren Teil des Hauses und genau dorthin wollte ich gerade.

Als ich die erste Etage unseres Anwesens erreichte kam mir mein Bruder entgegen, er hatte eine Tasse Kaffee in der Hand.
"Wieso bist du schon wieder auf?" Luca sah mich fragend an, doch ich schüttelte mit dem Kopf.
Ich konnte keine überschüssige Energie gebrauchen, wenn ich mit Fabio im selben Raum war.
"Schlafen die anderen noch?" Ich ging wieder los und Luca folgte mir.
"Alle bis auf Vlad. Er hat Leonardo vor einer Stunde abgelöst und befragt Fabio seit dem." Bei dem Wort befragt änderte sich seine Stimme und ich wusste genau, wie Vlad dieses Verhör abhielt.
Der Gedanke daran, dass mein SIC meinem Cousin seit 60 Minuten die Fresse polierte, zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.

Wir betraten unseren Zellenraum und das Erste was ich sah, war spritzendes Blut. Es war überall im Zimmer verteilt, auf den Wänden, dem Boden und auch auf Vlads Shirt.
"Hör auf zu weinen, ich hab gar nicht so stark zugeschlagen." Vlad wischte sich die Hände an seinem T-Shirt ab und trat ein paar Schritte zurück, sodass ich einen Blick auf Fabio bekam.
Das Gesicht meines Cousins war blutüberströmt und die Haut war an einigen Stellen aufgeplatzt.
Er spuckte eine mundvolle Ladung von seinem Blut auf den Boden und warf dann seinen Kopf in den Nacken.
"Hast du Spaß, Vlad?" Luca stellte sich zu unserer russischen Foltermaschine und beide lehnten sich gegen die Wand, während ich mich in der Mitte des Raumes platzierte und vor dem Stuhl von Fabio aufbaute.
"Ja die hab ich, doch unser Freund hier will nicht mit mir spielen." Ich konnte Vlads Grinsen aus der Tonlage seiner Stimme heraushören.

Nachdem ich mit der Begutachtung der Lage fertig war, rückte ich einen Stuhl, welcher in der hinteren Ecke des Raumes stand, nach vorne und setzte mich gegenüber von Fabio hin.
"Wer hat dir geholfen?"
Ich machte keinen Smalltalk, redete nicht lange drum herum, sondern stellte meine Frage gleich heraus.
Aber genauso wie in den letzten Stunden, antwortete er auch diesmal nicht.
Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, dass er nach ein paar Schlägen auspackt, dennoch erinnerte es ihn daran, dass ich nicht locker lassen würde, bis ich meine Antwort bekäme.
Fabios Miene verzog sich nicht für eine Sekunde und ich wusste, dass er die Kontrolle über die Situation immer noch nicht verloren hatte. Entweder er hoffte ihr noch rauszukommen, oder aber er genoss es selbst jetzt noch Spielchen spielen zu können.
Ich tippte auf das Zweite.

Mein Rücken berührte die Lehne meines Stuhles und ich machte es mir gemütlich. Ich würde diesen Raum erst verlassen, wenn ich die Namen der hatte, die meinen Bastard von Cousin unterstütz haben.
"Soll ich ihm weiter beim Denken helfen?" Vlad stütze sich von der Wand ab und kam zu mir herüber. Loyal stellte er sich hinter mich und überkreuzte seine Arme vor der Brust, aber auch dies schüchtere Fabio nicht für eine Sekunde ein.

Zu unserem Leid kannte er sich mit den Methoden unserer Familie gut aus und konnte demnach abschätzen, was ihn erwarten könnte. Genau aus diesem Grund erlaubte ich Vlad die körperliche Befragung. Er war der einzige, den Fabio nicht kannte und der ihn überraschen könnte.
Bis jetzt hatte ihn diese Taktik noch nicht weich geklopft und ich musste mir schnell was einfallen lassen, um diesen Prozess zu beschleunigen.
Ich brauchte meine Antworten und ich wollte sie jetzt!

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