AnastasiaEtwas mehr als ein Monat war seit unserem ersten Arztbesuch bei Dr. De Stefano vergangen.
Dante und ich hatten uns darauf geeinigt meine Schwangerschaft während des ersten Trimesters noch für uns zu behalten, falls etwas schief gehen sollte, doch da ich ab heute in der 13 Woche war, würden wir es unseren Familien erzählen.
Wir brauchten nur den passenden Augenblick dafür.
Beatrice und Lorenzos Hochzeit war in zwei Wochen und ich war mir unsicher, ob wir die Neuigkeiten noch vorher mitteilen sollten.
Gestern war unsere zweite Untersuchung und auch dieses Mal versicherte uns die Ärztin, dass das Baby sich gut entwickelt und alles in bester Ordnung war. Wir hatten noch gute sechs bis acht Wochen, bis man die ersten Anzeichen der Schwangerschaft bemerken würde, also genügend Zeit, ehe sich das Kind selbst ankündigt.Plötzlich spürte ich eine Art von Übelkeit in der Tiefe meines Magens. Blitzschnell sprang ich vom Bett auf und rannte ins Badezimmer. Ich schaffte es gerade noch so, mich über den Toilettenrand zu beugen, als die erste Flut in mir hoch kam. Das Abendessen landete im Inneren der Toilette und ich würgte alles heraus.
Mein Körper zitterte und ich bereitete mich für die nächste Runde vor.Als ich endlich fertig war, konnte ich vor Schwäche kaum aufstehen. Ich brauchte ein paar Minuten, ehe ich mich aufrichten und zum Waschbecken herüber treten konnte.
Grade als ich dachte ich wäre eine der Frauen, an der die Morgen Übelkeit vorbeizieht, überraschte sie mich.
Die ersten Monate der Schwangerschaft verliefen bei mir fast symtomfrei. Ab und zu bekam ich Heißhunger oder war an manchen Tagen übermäßig erregbar, doch stark fiel es nicht auf.Ich putze mir die Zähne und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und in den Nacken.
Zum Glück war der Anfall genauso schnell vorbei, wie er auftauchte.
Ich ging zurück ins Schlafzimmer und wollte mich gerade auf den Weg ins Ankleidezimmer machen, da hörte ich lautes Geschrei.
Wie angewurzelt blieb ich stehen und spitzte meine Ohren.
Was war in diesem Haus wieder los?
Vergeht denn kein einziger Tag ohne, dass die Hölle hier losbricht?Ich hatte immer noch meinen Pyjama an, doch da es aus einer langen weißen Seidenhose und einem passenden Hemd bestand, entschied ich mich damit vor die Tür zu gehen. Ich öffnete die Zimmertür und trat in den Flur.
"Mi rompe le palle!" (Du gehst mir auf die Eier)
Die Stimme meines Mannes erklang und ich zuckte leicht zusammen. Er schrie jemanden auf diesem Stockwerk an.
Meine Beine führten mich zur anderen Seite des Flügels, in welchem die Schlafräume seiner Geschwister waren. Erst dachte ich, der Konflikt würde sich wieder in Lorenzos Stimme abspielen, doch dies war nicht der Fall.
"Bruder bitte, lass es mich erklären." Chiara versuchte Dante zu beruhigen, doch das brachte meinen Mann nur noch mehr in Rage. Ich bog um die Ecke und betrat den Abschnitt des Korridors, welcher mich zu Chiaras Schlafzimmer führte. Die Tür war offen und ich konnte Riccardo erkennen, welche vor dem Türrahmen standen.
"Sta'zitto, mentre gli adulti parlano." (Sei still während die Erwachsenen reden.)
Dante antwortete ihr grob und ich konnte mir nicht erklären, was ihn am morgen so wütend gemacht hatte.Als Riccardo mich erkannte, riss er vor Überraschung die Augen weit auf. Er trat etwas zur Seite und machten mir so den Weg frei, um ins Innere blicken zu können.
Doch es wäre besser gewesen, ich hätte es nicht getan.
"Figlio di puttana! Wer glaubst du wer du bist?" (Hurensohn)
"Merda! Wollte ihr mich wahrsinnig machen?!" (Scheiße)
Luca und Lorenzo versuchten Dante festzuhalten, während dieser wie verrückt weiter fluchte.
Marco redete während dessen auf meinen Mann ein, doch auch das italienisch half nicht dabei seine Wut zu zügeln.
Mein Blick wanderte zu den anderen im Raum. Chiara hockte verängstigt neben Vlad, welcher mit einer blutenden Nase auf dem Boden lag.
Mein Herz fiel mir bei diesem Anblick in die Hose.Oh Gott, bitte lass meine Vermutung nicht wahr werden, bitte lass es etwas anderes sein.
Dante wollte sich gerade wieder auf Vlad werfen, doch Luca und Lorenzo hielten ihn zurück. Marco schloss sich ihnen an, da die Wut meines Mannes zu viel für nur zwei Personen war.
"Bruder, es reicht!" Chiaras Stimme brach wie ein Donner über uns ein und sie stellte sich zwischen Vlad und Dante.
Nun waren auch die letzten Zweifel beseitigt und meine Vermutung verfestigte sich.
Dante hatte von der Sache zwischen Vlad und seiner Schwester erfahren.
Gott, stehe uns bei!
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Ace of Hearts II
RomanceBand II -Eine Welt voller Geheimnisse, ungelöster Tode und anonymen Nachrichten- Anastasia hat ihre Familie zurückgelassen, um den Mann, den sie liebt zu retten und einen hohen Preis dafür gezahlt, doch eine Lektion steht ihr immer noch bevor. Egal...