Kapitel LXXV

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"Wie bitte? Was weißt du?"
Ich ging ein paar Schritt in Fabios Richtung, wurde dann aber von Dante aufgehalten.
"Marco! Bring sie raus!"
Ich riss mich von Dante los und stellte mich nun genau vor Fabio hin.
"Was. Weißt. Du." Ich spuckte ihm jedes einzelne dieser Worte direkt ins Gesicht, doch Fabio blieb unbeeindruckt.
"Amore!" Dante richtete nun seinen Befehlston gegen mich, meine Entschlossenheit konnte er damit jedoch nicht kippen.
"Mh ich muss schon sagen, eigentlich fand ich immer die Farbe schwarz an dir attraktiv, es verleiht dir eine gewisse geheimnisvolle Ausstrahlung, doch als ich dich neulich in dem roten Kleid sah." Fabio leckte sich einmal über die Lippen, während er mir weiterhin tief in die Augen sah.
Ich spürte, wie Dante sich hinter mir anspannte, doch meine Aufmerksamkeit galt im Augenblick nur Fabio. Während ich ihn mit meinem Blick anstarrte, durchforschte ich gleichzeitig mein Gedächtnis. Wann hatte er mich in einem roten Kleid gesehen?
Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern, wann ich in seiner Anwesenheit die Farbe Rote getragen hatte.
"Seit dem kann ich an nichts anderes denken."
Seine ekligen Augen wanderten über meinen Körper und brachten mich fast wieder zu erbrechen.
Gott, wann hatte er mich in den in einem roten Kleid gesehen?
Dann fiel es mir ein, ich trug ein rotes Kleid an meinem Geburtstag. Aber das war nachdem Fabio entlarvt und von seinen Cousins gesucht wurde. Er konnte mich an dem Tag nicht sehen, es sei denn.
Ich hatte den Gedanken gerade zu ende gefasst, da schritt mein Mann ein.
"Du hältst jetzt besser deine Fresse, wenn du nicht willst, dass ich dir die Kehle heraus reiße."
Dante war kurz wieder auf Fabio einzuschlagen, doch diesmal kam ich ihm zuvor. Die Wut in mir hatte ein enormes Ausmaß angenommen, besonders, da er immer noch meinen Körper begutachtete. Ehe ich verstand was vor sich ging, ballte ich meine rechte Hand zu einer Faust und schlug ihm ins Gesicht.
Ich ließ all meine Wut und den Frust in den Schlag einfließen und war selbst erstaunt von der Kraft, mit welcher ich seine Nase traf.
Ich konnte schwören ein Knacken gehört zu haben und Fabios kurzes Aufschrei bestätigte meine Vermutung.
Ich hatte ihm die Nase gebrochen.
"Oha!" Vlad trat näher und stellte sich an meine andere Seite. Stolz musterte er den Schaden, welchen ich Fabio zugeführt hatte.

Nur leider verschont der Aufprall meine Hand nicht. Meine Fingerknochen waren an den Stellen leicht aufgeplatzt, an denen sie mit seinem Gesicht in Kontakt kamen. Auch verspürte ich einen elektrischen Schmerz, welcher einmal durch meinen ganzen Arm zog.
Das Adrenalin und auch die Wut halfen mir dabei den Schmerz zu verdrängen und mich wieder auf den Bastard vor mir zu konzentrieren.

Fabio lief Blut aus der demolierten Nase und ich nutze dies, um ihm auch eine farbenbasierte Antwort zu geben.
"Ich würde sagen, Rot steht dir auch."
Anders als ich es mir erhofft hatte, schüchterte ihn mein frecher Konter nicht ein, ganz im Gegenteil, er grinste.
"Ich wusste schon immer, dass in dir ein solches Feuer schlummert."

Ehe ich ihm antworten konnte, griff Dante nach meiner Hand und sah sich meine Knöchel an.
"Marco wird dich zu Giovanni bringen."
Erneut gab er einem Bruder ein Zeichen mich aus dem Raum zu führen, doch auch jetzt ließ ich es nicht zu.
Ich entriss ihm meine Hand, gefühlt zum hundertsten mal an diesem Tag, und drehte mich wieder um.
"Amore!" Nun Klang Dante wütend, jedoch konnte ich mich gerade nicht mit ihm und seinem Beschützerinstinkt auseinandersetzten.

"Ich will wissen was du weißt!" Meine Stimme klang fest, herrisch und genau so wollte ich es. Er sollte wissen, dass ich bei seinen Spielchen nicht mitmachte.
"Nun ja, ich hätte dir schon viel früher davon erzählt, doch dein Ehemann wollte dich einfach nicht zu mir bringen."
Ich ließ mich nicht von seinem Versuch mich und Dante zu entzweien leiten, sondern behielt den Fokus konsequent auf ihn gerichtet.
"Sprich!"

Fabio musst eingesehen haben, dass ich nicht anbiss, denn warf seinen Kopf zurück und änderte seine Taktik.
"Und was hab ich davon?"
Natürlich wollte er das Ganze zu seinem Vorteil nutzten, doch so dumm war ich nicht.
"Gut, dann nicht. Ich hab es auch ohne dich heraus gefunden."
Ich drehte mich um und ging in Richtung der Tür.
Es blieb Still, nur meine Schritte waren zu hören.
Ich spürte Dantes Präsenz an meinem Rücken, denn er folgte mir nach draußen. Bestimmt um sich zu vergewissern, dass es mir gut ging.
Oder aber, um mir eine Standpauke zu halten.

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