Dante
"Denkst du nicht, dass das zu grausam war?"
Ich stand mit Luca, Leonardo und Vlad an der Bar und berichtete ihnen von unserem Kurzurlaub. Luca sah mich tadelnd an, da er sofort Mitleid mit meiner Frau bekam und sich auf ihre Seite stellte.
"Nein, sie hat genau die Lektion bekommen, die sie verdient hat. Als wenn ich sie jemals gehen lassen würde. Sie ist selbst schuld, dass sie das immer noch nicht verstanden hat."
Das Bild ihres verwirrten Gesichtsausdrucks, als ich ihr sagte, dass sie ihre Sachen packen soll, kreuzte meine Erinnerungen und ließ mich grinsen. Sie hate wirklich gedacht, dass ich sie gehen lasse, sie rausschmeißen würde. Dabei sollte sie eigentlich mittlerweile wissen, dass ich sie um nichts in der Welt verlassen würde, oder zulassen werde, dass sie mich verlässt.
Aber ein kleiner Weckruf war nötig, damit sie endlich lernt ihre Geheimnisse mit mir zu teilen.Ich griff nach meinem Scotch Glass und führte es mir an die Lippen. Die kalte Flüssigkeit lief meine Kehle hinunter und hinterließ eine brennende Spur. Genau das, was ich gerade brauchte.
"Wo ist Riccardo? Papa fängt gleich mit seiner Rede an?" Marco tauchte hinter uns auf und sah in die Runde, doch unser Bruder stand nicht bei uns.
"Er ist immer noch mit den Finanzdaten beschäftigt." Leonardo sagte es in einem gelangweilten Ton, dabei war Riccardo mein Ass im Ärmel den Verräter entlarven. Der Junge arbeitete bereits seit Tagen daran die Familie und deren Finanzen, sowie persönlichen Informationen aufzudecken und nach Ungereimtheiten zu suchen. Für mich gab es mittlerweile keinen Zweifel mehr daran, dass einer aus der Familie hinter allem steckte, eine andere Erkläre gab es nicht.
Die ganzen Insider Informationen, Möglichkeiten und vor allem die Macht, die diese Person innehaben muss, um all dieses Chaos anzurichten zeigte direkt auf uns.
Marco stelle sein leeres Glas neben mir ab und ging in Richtung des Hauses. Ich folgte ihm mit meinem Blick, als die Stimme meines Vaters meine Aufmerksamkeit auf sich zog.Er stand auf dem Podest, mitten im Garten, meine Mutter rechts an seiner Seite. Lorenzo und Beatrice nahmen ihren Platz ebenfalls auf einer erhobeneren Stellung ein und blickten zu den Gästen herunter.
Ich verstand immer noch nicht, was mein Bruder in dieser Frau sah. Wenn der Teufel Absätze tragen würde, dann hätte er ihren Namen.
Sie war genauso wie Leonora, eine verwöhnte Schlange, die ihre eigenen Interessen immer denen von anderen vorziehen würde. Genau aus diesem Grund ließ ich Leonora auch nur als ungezwungene Bettgeschichte in mein Leben. Ich hatte ihr nie mehr versprochen und nie ein Geheimnis über meine Gefühle gemacht.
Aber er?! Er will sein Leben mit einer solchen Frau verbringen.Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf und nahm noch einen Schluck von meinem Getränk. Gerade, als mein Vater den Höhepunkt seiner Rede erreicht hatte, kam Riccardo mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu gelaufen.
"Bruder, wir müssen reden!" Er war völlig außer Atem und sah mich auffordernd an.
Um die Gäste um uns herum nicht zu stören zog ich ihn mit mir, ein Stück den Garten herunter.
Als wir weit genug vom Veranstaltungsort weg waren, ließ ich seinen Ärmel los und wartete ungeduldig darauf, dass er mir die Neuigkeit mitteilte.Nach ein paar Sekunden Verschnaufpause, fing Riccardo an zu sprechen.
"Ich hab alle Finanzen überprüft, zweimal. Zuerst sah alles normal aus, es gab keine unerklärlichen Summen, keine fragwürdigen Überweisungen oder hohen Auszahlungen. Es war alles sauber, doch dann erinnerte ich mich an diesen einen Trick, denn ein Freund von mir..." weiter ließ ich ihn nicht aus schweifen, sondern unterbrach ihn mit einem Blick.
"Zum Punkt kommen, hab schon verstanden." Riccardo atmete noch einmal tief ein und sah mich dann an, fast so, als würde er sich bereit machen die Bombe platzen zu lassen."Es ist Fabio. Fabio ist der Verräter."
Bei dem Namen unseres Cousins schloss ich meine Augen und nahm ebenfalls einen tiefen Atemzug.
Ich konnte nicht behaupten, dass mich diese Enthüllung schockierte. Seit Jahren stellte dieser Bastard mir bereits Hindernisse in den Weg und das alles nur, weil ich ihn nicht als meinen Cape gewählt hatte. Der Kerl hatte ein Ego, dass größer als Sizilien war.
Die Tatsache, dass ich es verletzt habe, ließ er mich bei jeder Gelegenheit spüren, doch das.
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Ace of Hearts II
RomanceBand II -Eine Welt voller Geheimnisse, ungelöster Tode und anonymen Nachrichten- Anastasia hat ihre Familie zurückgelassen, um den Mann, den sie liebt zu retten und einen hohen Preis dafür gezahlt, doch eine Lektion steht ihr immer noch bevor. Egal...