Ich hatte das Spiel, welches er mit meiner Frau gespielt hatte, nicht vergessen, lediglich verdrängt.
Ich konnte mir nicht erlauben einen Konflikt mit ihm zu beginnen, wenn ich so viele offene Baustellen hatte.
Es könnte mir am Ende das Genick berechnen, sodass ich ruhig weiter atmete und mich zwang nicht auf seine Provokation einzugehen.
"Es geht ihr gut, danke der Nachfrage."
Ich versuchte es zu überspielen, doch die Wut in meiner Stimme verrat mich und genau das wollte Lee.
"Sie muss sie wirklich lieben, wenn sie bereit ist einen Gefallen zu setzten."
Seine Aussage über meine Frau entfammte die Wut in mir weiter, während sie mich auch gleichzeitig mit Stolz erfüllte.
Kein Mann hört gerne, dass die eigene Frau in der Schuld eines anderen steht, doch ich konnte nichts dagegen machen, dass es mich etwas glücklich machte. Dieser Beweis ihrer Liebe war so viel mehr die als bloßen drei Worte, welche sich Paar sagten.
Nichtsdestotrotz würde ich lieber sterben, als das sie so etwas nochmal machen muss."In der Tat." Ich hielt meine Antworten kurz und knapp, damit er so wenig Gegenfrage stellen konnte, wie möglich.
"Ich denke es wird sie interessieren, dass sie ihre Aufgabe mit bravur ausgeführt hat." Ein Grinsen zierte nun seine Lippen.
Natürlich hielt ihn meine resignierte Haltung nicht davon ab weiter zu machen. Ich spürte, wie meine Hände sich eng um die Armlehnen des Stuhls legten. Ich umfasste das Holzstück mit aller Kraft, da ich kurz davor war Lee ins Gesicht zu schlagen.Mit einer ruhigen Atemübung zügelte ich meinen Zorn und unterdrückte meinen Verstand, sodass er sich keine Bilder aus malte. Das letzte was ich jetzt brauchte, war mir vorzustellen, wie sie von Lee gezwungen wurde zu schießen.
"Dem war ich mir bereits bewusst."
Gerade noch so brachte ich die Worte über meine Lippen.
"Es hat mich wahrlich gewundert, dass sie ihnen davon erzählte. Sie ist eine beeindruckende junge Frau, das sollten sie zu schätzen wissen."
Erneut ließ ich seine Aussage an mir vorbei fliegen, damit er mich damit nicht aufstacheln konnte, doch diesmal fiel es mir um einiges schwerer.
"Sie hat mich nicht einmal gefragt wieso ich ihr diese Aufgabe gab."Und jetzt grinste ich.
Lee dachte, dass er mich nun hätte, dass ich arbeiten würde, doch da hatte er sich getäuscht.
Er hatte den mentalen Schlagabtausch in dem Moment verloren, in dem er mich unterschätzte.
"Das muss sie auch nicht, denn sie wusste es."
Ich stand auf und gab Luca und Christiano ein Zeichen, dass ich gehen würde. Sie würden sich um unsere Gäste kümmern und sie hoffentlich ebenfalls hinaus begleiten.Gerade, als ich mich mit dem Rücken zu ihm drehte, sprach der Triaden Boss erneut.
"Und was ist mit dir. Weißt du denn Grund?"
Ich hielt in meiner Bewegung inne.
Der alte Sack muss wirklich immer noch einen drauf setzten.
Langsam drehte ich mich zu ihm um.
"Man muss kein Genie sein, um deine Absicht zu verstehen." Nun war ich derjenige, der die Überhand in unserem Gespräch hatte. Es war wie ein Sachspiel, bloß mit Worten und ohne es zu wollen, hatte Lee mir seine nächsten Schritte verraten. Es war für mich ein leichtes seine Strategie zu durchbrechen und ihm meine Taktik aufzudrücken.
"Wenn das so ist, dann hast du nichts dagegen mich aufzuklären."
Entspannt lehnte er sich wieder in seinem Stuhl zurück. Er wollte mich testen, sehen, ob ich seinen Gedanken wirklich folgen konnte und die Absicht dahinter verstand.
"Es gibt natürlich einfachere Möglichkeiten um jemanden eine Drohung zu schicken, aber ich schätze jeder hat seine Vorlieben."
Es war wirklich nicht schwer die Intention zu erkennen. Durch den Gefallen, welchen er meiner Frau abgeschwatzt hatte, konnte er alles von ihr verlangen. Eine solche Macht stellt eine direkte Drohung dar. Natürlich ließ er sie nicht "schlimmes" tun, denn das würde automatisch zur Beendung unserer Geschäfte und zum Beginn eines Krieges führen, denn hatte die Wahl seines Gefallens einen Haken. Er ließ sie die Person töten, nach der ich Monate lang gesucht hatte. Er wusste, dass sie mit diesem Geheimnis nur schwer umgehen könnte und hoffte sich einen Sturm in unserer Beziehung dadurch zu verursachen.
Nur waren wir zum Glück nicht so einfach zu manipulieren.
"Diesmal lass ich das durch gehen Lee, aber solltest du meiner Frau auch nur zu Nahe kommen, dann räche ich mich auch für diese Aktion."
Nachdem ich meine letzten Wort gesprochen hatte, drehte ich mich wieder um und trat aus der Halle.
Ich machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Die Nacht hatte jedes Licht verschlungen, sodass ich mit meinem Handy herumleuchten musste.
In meinen Gedanken war ich bereits bei meiner Frau. Sobald ich zu Hause war, würde ich mich zu ihr ins Bett legen und die Augen schließen. Mein Körper brauchte Schlaf, ganz dingend.
In dem Moment, als ich die Tür meines Autos aufmachte klingelte mein Handy. Es war bereits drei Uhr Nachts, wer wollte so spät noch etwas von mir?
Ivans Name tauchte auf dem Bildschirm auf und ich nahm ohne zu zögern ab. Sie sollten eigentlich mittlerweile in der Luft sein und ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus.
"Ja!" Innerlich machte ich mich für schlechte Neuigkeiten bereit, doch was ich von meinem Schwager zu hören bekam, war weit von dem entfernt auf das ich gefasst war.
"Sie ist weg!" Seine Stimme klang gebrochen, es war nur ein leichtes flüstern und ich musste genau hinhören, um ihn zu verstehen.
"Was?" Schock und Unglauben machten sich in mir breit.
"Isabella, sie ist weg. Ich kann sie nicht finden."
Wie ein Damm brach die Wand in mir zusammen. Die Mauer, hinter der ich die letzten Stunden meine Wut und meinen Zorn versteckt hatte, war gefallen.
Mit der Faust schlug ich auf das Dach meines Audis ein. Verfluchte Scheiße!!!
Will Gott mich eigentlich auf den Arm nehmen??
Was soll denn noch passieren, ehe ich meinen Verstand verliere?!
"Wo bist du?" Ivan nannte mir den Flughafen, an dem er war und ich schickte sofort Christiano und meine Männer rüber.
Maschinell steig ich in den Wagen und fuhr zum Anwesend. Eine innere Stimme sagte mir, dass der Bastard in unserer Zelle mehr über das weiß, was hier vor sich ging, als er zugeben wollte.
Meine Geduld war nun endgültig vorbei.
Mit schnellen Schritten lief ich ins Haus. Meine Augen sahen nur noch rot!Rückblende ende
"Wo ist meine Schwester?" Ich sah ihn wütend an. Dieser Wichser wird jetzt reden!
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Ace of Hearts II
RomantikBand II -Eine Welt voller Geheimnisse, ungelöster Tode und anonymen Nachrichten- Anastasia hat ihre Familie zurückgelassen, um den Mann, den sie liebt zu retten und einen hohen Preis dafür gezahlt, doch eine Lektion steht ihr immer noch bevor. Egal...