Den ein oder anderen feindseligen Blick fing ich mir durchaus, als ich mir meinen Weg durch das kleine Dörfchen bahnte. Es war das erste Mal, dass ich mich mit meinem Mate aktiv der Öffentlichkeit präsentierte, aber zumindest auf dieser Hälfte meines neuen Reviers, gewann ich dadurch vielleicht doch noch einen Funken Sympathie.
Ich merkte, wie Weylyns Haltung sich entspannte, je näher dem Ort kam, an dem er aufgewachsen war. Spätestens als er sich seiner Familie gegenüber sah, fiel alles von ihm ab.,,Es ist schön euch zu sehen!", begriff mich Martyn in seine Begrüßung auch gleich mit ein. Weylyn neben mir lächelte noch deutlich breiter, an meiner Haltung änderte sich hingegen nichts. ,,Ich denke wir haben genügend Dinge zu besprechen!", merkte ich an. Martyn beäugte mich mit seinem üblich allwissenden Blick und nickte schließlich: ,,Würdet ihr mich begleiten?" Ich nickte und auch Weylyn schien sich davon angesprochen zu fühlen. ,,Geh rein, es geht dich nichts an!", machte ich ihm schroff seine Hoffnung zur Nichte.
,,Wie redest du mit meinem Bruder?", knurrte mich auch gleich sein ältester Bruder an. Diesen naiven, jungen Alpha hatte ich wohl also noch nicht genügend in seine Schranken gewiesen. Ein böser Blick meinerseits schien dem auch noch nicht genug zu tun, entsprechend setzte ich nach: ,,Wie sprichst du mit deinem Alpha?", bemühte ich mich um einen möglichst rauen Ton. Meine Worte trafen genau ins Schwarze, es war offensichtlich, wie sie ihn zur Weißglut trieben.
Owein baute sich gleich ein wenig mehr auf, doch sein Vater wies ihn schnell zurecht: ,,Du solltest dankbar für deine Freiheiten sein!" Martyn wand sich nun wieder an mich: ,,Ich denke ein kleiner Spaziergang um unser aller Gemüter zu beruhigen, wäre nun genau das richtige. Zur Sicherheit kannst du dich natürlich gern von deinen Beta begleiten lassen." Martyns Worte lösten in mir natürlich die gewünschte Reaktion aus.
,,Ich brauche keinen Schutz!", stellte ich klar und signalisierte Berric, dass seine Dienste nicht mehr von Nöten waren. Ein wenig zögerlich trat mein Beta zur Seite, Martyns Reaktion fing ich nur aus dem Augenwinkel auf, aber mal wieder hatte er exakt erreicht, was er wollte.Weylyn folgte mir mit einigen Schritten Abstand, während Martyn mich durch sein Reich geleitete. Ich folgte seinen Schilderungen mit der gewohnten Skepsis, mit der ich auch weiterhin seinen ältesten Sohn betrachtete.
Owein begleitete uns ebenfalls und ich musste gestehen, dass ich mich in seiner Gegenwart alles andere als wohl fühlte, selbst wenn ich ihm in Größe und Kraft überlegen war. Er verabscheute mich so sehr, dass neben einem direkten Angriff seinerseits auch alles andere denkbar war.,,Wie sieht es bei euch denn mit der Familienplanung aus?", schnitt Martyn aus dem nichts ein völlig unerwartetes Thema an. ,,Wie soll es damit schon aussehen?", knurrte ich ihm entgegen. Wie konnte er sich überhaupt erdreisten dieses Thema anzuschneiden, wenn er doch selbst bestens wusste, welche Voraussetzungen dafür nicht geschaffen waren. Ein Alpha der seine Gene nicht weiter gab, mir sollte das definitiv nicht passieren. Martyn warf einen Blick hinüber zu Weylyn: ,,Nun ja, ein Omega hat auch seine Vorzüge. Und da Weylyn vor kurzem seine erste Heat durchlebt hat..." ,,Was redest du da?", schnitt ich ihm ins Wort. ,,Ich meine nur, dass es eine durchaus realistische Chance gibt, dass ihr Kinder zeugen könnt!", meinte Martyn mit der üblichen Selbstgefälligkeit. Ich blieb stehen und sah flüchtig hinüber zu Weylyns Bruder, der zumindest nicht gänzlich ahnungslos zu sein schien.
Diese neue Information, sofern wirklich etwas an ihr dran war, irritierte mich. Natürlich wollte ich eigene Kinder, aber mit einem Mann?Ich musste wohl die Nase gerümpft haben, den Oweins Blick wurde noch ein wenig feindseliger, als er sich zu mir drehte. ,,Dann hast du ja alles, was du willst!", gab er meines Erachtens ein wenig zu flapsig von sich.
,,Owein!", mahnte ihn zu meiner Überraschung nun auch sein Vater. Owein hatte sich mir bereits allerdings so weit zugewandt, dass ich ihm gegenüber auf Angriff ging. ,,Hast du ein Problem damit?", wollte ich knurrend wissen.
,,Ob ich ein Problem damit habe?", knurrte mir der Alpha entgegen: ,,Das hier ist mein Revier, mein Rudel, ... es steht mir zu. Ich versteh nicht, dass du das alles hier aufgibst und dich ihm unterwirfst!" Seine letzten Worte richtete er offensichtlich an seinen Vater. ,,Ich habe nichts aufgegeben, ich habe mich lediglich mit meinem Platz abgefunden. Weylyn vertritt unsere Gene nun an der Seite seines Mates!", versuchte sich Martyn erneut diplomatisch.
Owein jedoch schnaubte erbost: ,,Und du siehst nicht, wie er ihn behandelt?" ,,Ich sollte mir wohl lieber überdenken, wie ich dich behandel!", knurrte ich in die Richtung des Aufmüpfigen. Owein begann sich vor mir aufzubauen, seine Reiszähne begannen zu wachsen.,,Mir geht es doch gut, es ist nicht so, wie du es dir vorstellst!", versuchte sich nun auch Weylyn, den ich bisher nicht bemerkt hatte, als einer der Ärmel meines Shirts durch die wachsenden Muskeln riss.
Weylyn griff nach meiner Hand und ich hatte große Mühe mich angesichts der direkten Bedrohung noch einigermaßen in Zaum zu halten. Martyn schob sich zwischen uns: ,,Ich denke wir sollten das hier vertagen und zunächst getrennte Wege gehen. Mit klarem Kopf ließe sich sowas sicher vermeiden!"
,,Oh nein, ich denke wir sollten das hier und jetzt ein für alle Mal regeln!", knurrte Owein. ,,Nein, Owein, nein!", versuchte Weylyn seinen Bruder von diesem Gedanken abzubringen. Sein älterer Bruder schob ihn jedoch achtlos beiseite und wand sich wieder mir zu: ,,Es sei denn du hast Angst!?", provozierte er mich.
,,Ganz wie du willst!", knurrte ich kehlig, ehe auch der Rest meines Shirts riss, bei Owein sah es nicht anders aus. Knurrend schob er sich dichter an mich heran, während der Verwandlungsprozess einsetzte.
,,Glaub nicht das ich der einzige bin, der so denkt!", waren seine letzten Worte, bevor ich mich seinem Wolf gegenüber sah. Martyn und Weylyns Vermittlungsversuche führten zu nichts. Bedrohlich knurrend wand ich mich in Oweins Richtung, der mit einem direkten Angriff auch nicht länger auf sich warten ließ. Nein, dieses Revier war längst noch nicht sicher das meine._ _ _
Soo, das wäre es fürs erste von mir.
Es ist nicht wirklich mein Genre, aber ich wollte einfach mal etwas anders ausprobieren, vielleicht hat euch die Geschichte ja soweit dennoch gefallen.
Schaut gern bei meinen anderen Storys vorbei. 🤗
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Territory [manxboy]
WerewolfAce kannte seinen Vater nicht anders... der Alpha war herrisch und rachsüchtig. Nicht selten ließ er seinen Unmut auch an ihm aus. Als es dann auch noch zu Konflikten im Rudel kommt, beginnt die Lage allmählich zu eskalieren. Was Adrik im Zuge desse...