- Ace -
Weylyn hatte sich noch während des Bisses quer über meine Brust ergossen. Fast im selben Zug hatte er seine Arme noch fester um meinen Körper geschlungen und war nicht mehr gewillt mich loszulassen.
Eine warme Flüssigkeit hatte die Stelle benetzt, an der seine Zähne in meinen Hals gedrungen waren. Schnell war dieser auch eine kühlere Flüssigkeit gefolgt.
„Hab ich irgendwas falsch gemacht?", wollte ich ein wenig irritiert wissen, als ich erkannte, das Weylyn Tränen über die Wange liefen. Außer einem Schniefen gab er nichts zum Besten, lediglich seine Arme zog er scheinbar noch fester um mich. Durch das Mittel, das ich mir vorab verabreicht hatte, wurde ich nicht nur ruhiger, sondern gab vorrübergehend auch einen Teil meiner Kräfte ab. Gerade gelang es mir nicht Weylyns Gewicht zu halten und so senkte ich mich bald schon auf ihn, ehe es mir gelang mich auf die Seite zu drehen. Die Lust auf Sex war mir gehörig vergangen.Ich blieb eine Weile ruhig neben Weylyn liegen und hoffte, dass er sich einfach wieder beruhigte. Ihm flossen nach wie vor dicke Tränen über die Wange und er hielt noch immer seine Arme um mich geschlungen. Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich fragen sollte, nachdem ich bereits auf meine erste Frage keine Antwort erhalten hatte und so blieb ich einfach ruhig.
Im Ruhezustand machte sich auch das Mittelchen deutlicher bemerkbar und so driftete ich schließlich ein wenig ab. Es gelang mir kaum noch die Augen offen zu halten, Weylyns Brustkorb an dem meinen schien bei jedem Schluchzer förmlich zu erzittern. Ich wusste nicht, was ich für ihn tun konnte.Ich schlug die Augen auf, nur um die andere Seite des Sofas verweist vorzufinden. Von Weylyn war keine Spur, selbst seine Klamotten waren vom Boden verschwunden.
Langsam setzte ich mich auf, wobei die Decke an mir herabrutschte. Ich konnte mich nicht erinnern mich zugedeckt zu haben, bevor ich eingeschlafen war. Meine Gedanken waren noch ein wenig zerstreut, als ich wieder in meine Klamotten schlüpfte.
Die Wunde, die Weylyns Reißzähne in meinen Hals gerissen hatte, war bereits dabei abzuheilen. Ich musste unweigerlich leicht schmunzeln, als ich die Stelle im Spiegel betrachtete. Er hatte weniger lange und kräftige Zähne, als ich und so war auch die Macke ganz anders anzusehen, in Gegensatz zu jener Wunde, die ich bei ihm hinterlassen hatte.Ich fühlte mich beinahe ein wenig benommen, als ich hinüber in das Arbeitszimmer ging. Als ich mich auf dem Stuhl niederließ, versagte mir der Kreislauf.
Mein Kopf begann zu schwirren, so als hätte ich mich zuvor überhaupt nicht ausgeruht oder mich mit weiß Gott was abgeschossen. Ich fasste mir an die Stirn, um versuchte den Ursprung des plötzlichen Schwindels ausfindig zu machen, aber es gelang mir nicht. Selbst als ich die Augen schloss, schwirrte mein Kopf lediglich munter weiter und mir wurde übel, als ich es irgendwie zu unterbinden versuchte. Wasser zu trinken, half nichts und laufen war nicht die beste Idee, wie ich schnell feststellte.
Es fühlte sich an, als würde ich neben meinem Körper stehen und als wäre ich mir selbst völlig fremd. Da waren Stimmen und Bilder in meinem Kopf, an die ich mich nicht erinnern konnte sie je gesehen oder gehört zu haben. Ich kannte diesen Zustand nicht und ich wusste nicht gegen ihn anzukommen.Ich entschied das zu tun, was mich meistens auf klare Gedanken brachte, doch auch das Duschen stellte sich gerade als keineswegs gute Wahl heraus. Das Wasser prasselte munter auf mich hinab, aber die Reize, die meinen Körper erschütterten, wusste ich schlicht weg nicht zu verdauen. Erneut startete ich einen Versuch meine Augen zu schließen und jeden Gedanken zu verdrängen, doch dafür schlug erneut die Übelkeit an.
Das schwarze Bild vor meinen Augen blieb, als ich die Augen wieder öffnete, auf meine übrigen Sinne konnte ich gerade ebenfalls nicht vertrauen und so geriet ich doch ein wenig in Panik.
Hektisch stolperte ich in der Dusche herum, bis ich irgendwann wieder die Wand in meinem Rücken spürte. Obwohl ich mich bestmöglich darauf konzentrierte mich zu beruhigen, gelang es mir nicht und so endete ich schließlich auf dem Boden der Dusche.„Ace?", drang irgendwann Weylyns besorgte Stimme zu mir durch. Das Wasser, welches bis dahin auf mich einprasselte, blieb aus, dafür spürte ich kleine Hände, die sich sachte auf meine Schulter legten.
„Ich hätte es wissen sollen, es tut mir leid...", meinte der Jüngere. Das Licht war in das Bild vor meinen Augen zurückgekehrt, klar war es dennoch nicht. Ich erkannte Weylyns Umrisse und einen Bruchteil seines Geruchs drang zu mir durch. Seine Worte hallten lediglich in meinem Kopf wieder und seine Berührungen waren das einzige, auf das ich gerade vertraute.
Weylyn half mir aus der Dusche hinaus, trocknete mich ab und führte mich durch die Wohnung bis zu unserem Bett. „Was ist das und warum geht es nicht weg?", wollte ich wissen und war auch weiterhin stark verwirrt. Erst als ich das Bett spürte, ließ ich mich langsam darauf nieder, Weylyn ließ sich neben mich sinken.
„Das ist die Brücke zwischen uns, ich habe sie durch den Biss geschlossen!", klärte mich Weylyn auf: „Ich war so drin, ich habe einfach völlig vergessen, was es bedeutet... Ich glaube wir waren einfach noch nicht bereit." Ich verstand ihn nicht und das schien er recht schnell zu begreifen: „Du kannst spüren, was ich spüre, und erleben, was ich erlebe. Unser Bund ist geschlossen und vor Luna sind wir jetzt eins."
So ganz konnte ich ihm nach wie vor nicht folgen, doch Weylyn fuhr ohnehin fort: „Es kann am Anfang schwierig sein, all diese Eindrücke zu sortieren, aber wenn es dir gelingt, dann bin ich immer an deiner Seite!", der Jüngere hauchte einen Kuss auf die Bisswunde an meinem Hals. Mein vom Duschen heruntergekühlter Körper loderte förmlich auf und erneut begann sich alles zu drehen.
Ich hatte nicht mal meine eigenen Sinne im Griff, wie sollte ich nun auch seine kompensieren? „Du wirst es lernen!", beantwortete Weylyn die Frage, die ich nicht einmal ausgesprochen hatte.

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Territory [manxboy]
Manusia SerigalaAce kannte seinen Vater nicht anders... der Alpha war herrisch und rachsüchtig. Nicht selten ließ er seinen Unmut auch an ihm aus. Als es dann auch noch zu Konflikten im Rudel kommt, beginnt die Lage allmählich zu eskalieren. Was Adrik im Zuge desse...