65. Kapitel

253 16 0
                                        

- Ace -

Ich konnte es nach wie vor nicht gut leiden, wenn Weylyn seine Nase in Dinge steckte, die ihn nichts angingen, und vor allem nicht, wenn er seinen Vater in solche Angelegenheiten mit reinzog. Einen Teufel hätte ich getan ihm die Akte zugeben, hätte Martyn nicht durch Zufall gesehen, dass ich versuchte sie verschwinden zu lassen. Mein Mate schien ganz glückselig darüber zu sein, dass er endlich ein paar Bilder aus früheren Tagen zu Gesicht bekam.
„Du solltest ehrlich mit ihm sein!", war mir Martyn gefolgt, nachdem ich den Raum wieder verlassen hatte. „Wer, wenn nicht er wird dich verstehen?", wollte der Ältere wissen, als ich mich zu ihm drehte.
„Es gibt Sachen, die ihn einfach nichts angehen und es ist meine Entscheidung mit ihm darüber zu sprechen oder eben nicht. Sollte ich mitkriegen, dass du ihm an mir vorbei irgendetwas sagst, dann wird das Konsequenzen für dich haben!", machte ich ihm ziemlich deutlich. Martyn jedoch lächelte mich weiter unverfroren an: „Es kann wirklich gut tun, über solche Sachen zu sprechen!"
Meine Faust zuckte für einen Moment gewaltig und der andere Alpha konnte wirklich froh sein, dass sie lediglich die Wand neben seinem Kopf traf. „Hast du mir nicht zugehört?", wollte ich einer Härte in meiner Stimme wissen, die ihn nach wie vor unbeeindruckt zu lassen schien.
„Ace!", schob sich Weylyn zwischen unsere Körper, ich hatte Martyn dicht an die Wand heran gedrängt. Sachte drückten seine Hände gegen meinen Brustkorb, bis ich langsam vor ihm zurückwich. Während mein Mate ziemlich erleichtert zu sein schien, hatte sich Martyns Gesichtsausdruck nach wie vor nicht verändert. Dieser Mann hatte bisher wohl wirklich zu wenig eingesteckt, als dass er mich mit derartiger Zuversicht betrachtete.

„Was ist denn los?", wollte der Omega wissen, anstatt mich für einen Moment in Ruhe zu lassen, hatte er entschieden mir zu folgen.
„Verschwinde!", gab ich ihm missbilligend zu verstehen, doch auch das tat er nicht. Stattdessen spürte ich kurz darauf, wie sich seine Arme um meinen Bauch schlangen. Seinen Griff zu lösen bedurfte Kraft und nach wie vor wollte ich den Kleineren nicht verletzen, egal wie sehr er es auch provozierte.
„Du musst nicht mit mir reden, aber bitte stoß mich nicht weg!", drang seine ruhige Stimme zu mir durch, seine Hand fuhr über meinen Rücken.
„Weylyn, lass mich einfach allein...", forderte ich nun bereits ein wenig ruhiger, doch mein Mate hatte andere Pläne. Er löste seine Arme nicht von meiner Taille und so länger wir so verharrte, desto mehr Wut schien er mir aus dem Körper zu ziehen.
Als er seine Arme schließlich von mir löste, war mir ein wenig schwummrig und für einen Moment wusste ich nicht einmal mehr, warum ich so wütend gewesen war.
„Ist alles in Ordnung?", wollte der Jünger wissen und ich nickte leicht. „Du bist ein wenig blass!", merkte er an und drückte mich behutsam auf den nächsten Stuhl, ich ließ es einfach geschehen. Weylyn drückte mir schon wenig später eine Wasserflasche in die Hand.

„Ich hab dich übrigens vermisst!", merkte der Kleinere an, als ich einen großen Schluck aus der Flasche nahm. „Ich war doch nur eine Nacht weg!", meinte ich und reichte ihm wieder die Flasche. „Das heißt doch nicht, dass ich dich nicht vermissen kann!", schmunzelnd stellte er die Flasche beiseite, um dichter an mich heranzutreten: „Das Bett ist ganz schön kalt ohne dich."
Sachte legte er seine kleine Hand an meine Wange, woraufhin ich ihn auf meinen Schoß zog. „Meinst du, du kannst dafür sorgen, dass ich diese Nacht nicht friere?", säuselte er in mein Ohr, ehe er mir einen Kuss auf die empfindliche Stelle an meinem Hals hauchte.
Mir lief ein Schauer über den Rücken: „Ganz bestimmt!", schob ich meine Hände seinen Rücken entlang. „Das ist schön...", spürte ich erneut seine Lippen an meinem Hals: „Ich weiß nur nicht, ob ich bis heute Abend warten kann!" Verdammt, wann war er so forsch geworden?

„Ich hab noch was zu erledigen!", versuchte ich jedweder Verlockung zu widerstehen. „Etwas wobei ich dir helfen kann?", wollte mein Mate wissen, ich war mir ziemlich sicher, dass er sein Gewicht bewusst auf meinen Schritt verlagerte. Scharf zog ich die Luft ein: „Nicht das ich wüsste..."
„Dann kann es sicherlich noch warten. Du kannst dich doch sowieso viel besser konzentrieren, wenn du weniger angespannt bist!", bedeckte er meinen Hals auch weiterhin mit küssen. Im Grunde hatte er Recht, wenn sich die Empfindungen jedoch zu sehr intensivierten, brachte ich sicherlich gar nichts mehr zustande.
„Na komm!", grinste der Jüngere: „Du kannst dir auch aussuchen, wo und wie wir es tun?" Zielsicher schob er seine Hand zum Bund meiner Hose, geschickt öffnete er Knopf und Reisverschluss.
„Weylyn...", beschwerte ich mich ziemlich halbherzig. Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen schob er seine Hand in meine Shorts und erstickte damit auch den letzten Widerstand.
Willig ließ ich mich von ihm hoch auf unser Zimmer begleiten. Wir entschieden uns, auf das erprobte Verfahren mit der Injektion zurückzugreifen. Ich schloss die Augen, als er die Substanz in meine Vene injizierte. Die berauschende Wirkung machte sich gleich bemerkbar und verlor erst mit der Zeit an Intensivität. Geschickt nutzte der Jüngere also jede Sekunde, in der die Wirkung besonders stark war, um mich auf meine Kosten zu bringen.
Dieses Mal schien er mir eine besonders gute Dröhnung verpasst zu haben, denn in den ersten Momenten, schaffte ich es nicht einmal bei ihm Hand anzulegen. Nachdem ich ein wenig Kontrolle zurückerlangt hatte, kam ich diesem Part allerdings auch wieder nach. Weylyn setzte heute wohl allerdings wirklich einiges daran, mich an den Rand der Besinnungslosigkeit zu treiben.
Nie spürte ich ihn so deutlich, wie wenn wir miteinander schliefen.
Sein Stöhnen erfüllte nicht nur das Zimmer, sondern hallte auch in meinem Kopf. Ich konnte seine Lust neben meiner eigenen spüren und riechen, vor allem auch die Befriedigung, die er dabei empfand.
Sein Orgasmus riss mich augenblicklich mit und intensivierte so auch den meinen. Heute bekam ich tatsächlich exakt gar nichts mehr zustande.

Territory [manxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt