Zwischen den kräftigen Reißzähnen des Alphas erkannte ich eines der Stofftiere, die seit je her mein Zimmer geziert hatten. Ich begriff schnell, was dies zu bedeuten hatte. Ace war über die Grenzen hinaus in unser Revier, mein Zimmer... geschlichen. Was genau es zu bedeuten hatte, wusste ich nicht, aber es war offensichtlich, dass er sich mit mir auseinander zu setzen schien.
Ace Augen blitzten mir lüstern entgegen, wachsam hatte er mich fixiert. Er registrierte jede meiner Bewegungen und auch wenn ich mich ihm gegenüber noch so klein fühlen mochte, machte ich einen Schritt in seine Richtung. Auch der Wolf bewegte sich in meine Richtung. Nur gut einen halben Meter von mir entfernt blieb er stehen und senkte seine Schnauze, um das Plüschtier von meinen Füßen abzusetzen.
,,Danke!", hauchte ich ihm entgegen und fuhr mit der Hand sachte durch sein dichtes schwarzes Fell, als er keine Anstalten machte von mir zurück zu weichen. Sein Blick war skeptisch, aber die Berührung gefiel ihm, wie ich schnell feststellte. Auch in mir löste seine Nähe ein angenehmes Prickeln aus. Sachte stupste er mich mit der Schnauze an, mich riss es dennoch fast von den Beinen. Er war sich, genau wie ich es geahnt hatte, seiner Kraft teils überhaupt nicht bewusst. Seine nächste Aktion spiegelte exakt dies wider, denn diesmal überwältigten mich seine Kräfte.
Unbeholfen landete ich vor ihm auf dem Boden, nur wenige Sekunden später, streckte sich mir eine kräftige Hand entgegen. Deutlich zeichneten sich die Adern unter Ace Haut ab und zogen sich seine Arme entlang. Es kam keine Entschuldigung. Als ich seine Hand ergriff, zog er mich wieder auf die Beine. Sein Händedruck schmerzten, auch hätte es deutlich weniger Schwung bedurft, mir aufzuhelfen. Nun verlor ich lediglich erneut das Gleichgewicht und stieß gegen seinen muskulösen Körper. ,,Tut... mir leid...", brachte ich gepresst zu stande, während ich schnell wieder von ihm zurückwich. Ich rang mit mir selbst, aber in Anbetracht dessen, dass er mich bisher jeden Moment zu töten gedroht hatte, wollte ich dem wirren Haufen von Hormonen nicht völlig nachgeben. Ließe ich mich gänzlich von ihnen verleiten, läge ich nun sicherlich bereits nackt und winselnd unter ihm.,,Passt schon!", meinte er rau und konnte seinen Blick nicht wirklich von mir lassen. Er war kein großer Redner, das merkte man gleich. Seine Stimme klang brüchig, wie es meine nur in den frühen Morgenstunden tat, bevor ich das erste Mal den Mund aufbekam. Ace hörte und sah ich kaum reden, dabei gab es sicherlich einiges zu klären und zu sagen. Und auch jetzt machte er keine Anstalten sich in dieser Situation irgendwie zu äußern. Ich war hin und her gerissen, ob ich nicht gar selbst das Wort ergreifen sollte, doch dann kam er mir doch noch zuvor.
,,Ich will dich in meinem Zimmer sehen, du hast eine halbe Stunde!", war alles, was über seine Lippen drang, bevor er mir den Rücken zu drehte und in nicht mehr humaner Gestalt zunächst mal verschwand. Nun war es wirklich völlig um mich geschehen...
Ich war ein nervliches Wrack, als ich mich eine halbe Stunde später in Ace Schlafzimmer einfand. Erst sprach er nicht mit mir und ignoriert mich so gut es ging und dann sollte ich plötzlich gleich bei ihm aufschlagen? Seine Worte hatten nichts Liebevolles und seine Art schon mal erst recht nicht. Wenn ich ehrlich war, hatte ich wirklich Angst, vor dem was kommen mochte. Ace war und blieb einfach unberechenbar, dabei waren seine Absichten diesbezüglich doch noch absehbar.
Der Alpha war nicht da, als ich nach kurzem Klopfen in sein Zimmer trat. Geruchlich hatte ich es schnell erspäht, nirgends sonst roch es so verdammt gut nach ihm. Mir blieb ein wenig Zeit mich in den Räumlichkeiten meines Mates umzusehen, aber abgesehen von der spärlichen Einrichtung war hier nicht besonders viel zu entdecken. Der Raum war verdammt kahl und die Möbel schluckten gerade so viel Schall, dass es hier drin nicht halte. Ace legte keinen Wert auf Dekoration und Details, für ihn mussten die Sachen funktionieren. Was nichts taugte, musste weg, da machte er bei unseresgleichen keinen Unterschied.
Nun aber war er es, der nicht richtig funktionierte, dies war mir nicht entgangen.
Ich zuckte zusammen, als Ace aus dem Badezimmer hinein ins Zimmer trat. Die Mühe, die Tür leise zu betätigen, hatte er sich nicht gemacht. Dafür war er allerdings frisch aus der Dusche und lediglich mit einem Handtuch bekleidet. Beinahe jedes Mal, wenn ich ihn in seiner menschlichen Erscheinung betrachtet hatte, war er nackt gewesen. Sein Körper war die reinste Verlockung und auch das Bild, was sich mir gerade bot, war auf eine ganz eigene Art verdammt verlockend. Mir entging nicht, dass mein Körper immer mehr die Eigeninitiative ergriff, entgegen wirken konnte ich dem Ganzen allerdings auch nicht. Ace Blick lag nach wie vor abschätzend auf mir, er hatte sich an den Türrahmen gelehnt und beobachtet mich von dort aus. Er schien zu keiner Reaktion entschlossen, vielleicht hatte ich mich aber auch getäuscht.
,,Zieh dich aus!", forderte mich der Alpha auf, ohne selbst auch nur einen Muskel zu bewegen. Sein kaum zu definierender Blick, eine Mischung aus Lust, Verlangen und Verachtung, trugen erheblich zu meiner Verunsicherung bei.
,,Ich hab gesagt du sollst dich ausziehen!", forderte er erneut, als meine Verunsicherung in Zögern umschlug. Mein Herz schlug hart gegen meine Brust, als ich mir das Shirt über den Kopf zog. Ace Blick kollidierte mit meinem nackten Oberkörper. Seine Augen huschten über mein Schlüsselbein, zu meiner Brust bis runter zu meinem Hosenbund. Meine Nervosität wuchs mit jeder Sekunde, die ich unter seinen wachsamen Augen verbrachte.
,,Weiter!", wies er mich an und meine Hände begannen zu zittern, während ich mich an meinem Reißverschluss zu schaffen machte. Natürlich gelang es mir nicht, wie es sollte und mein Unbehagen wuchs. Von einem auf den nächsten Augenblick hatte ich verdammt viel Angst vor der Bestie, die nur auf mich lauerte.
Ich wollte ihn, dass war keine Frage, aber die Art wie, bereitete mir doch weiche Knie. Mittlerweile war ich mir, was eine Sache anging, ziemlich sicher... Owein hatte Recht gehabt; Ace würde mir wehtun...
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Territory [manxboy]
Hombres LoboAce kannte seinen Vater nicht anders... der Alpha war herrisch und rachsüchtig. Nicht selten ließ er seinen Unmut auch an ihm aus. Als es dann auch noch zu Konflikten im Rudel kommt, beginnt die Lage allmählich zu eskalieren. Was Adrik im Zuge desse...