- Weylyn -
Ich hatte mich strikt geweigert einen Schritt auf meinen Mate zu zumachen und auch von ihm ging wie üblich nichts aus. Er war es, der den Fehler begangen hatte und ich sah nicht ein, dass ich immer derjenige war, der sich um den Zusammenhalt unserer Familie bemühte.
Abgesehen davon, war ich mir für den Moment gar nicht mal so sicher, ob es wirklich richtig war, von einer Familie zu sprechen. Ich war derartige Eskalation und Brutalität nicht gewöhnt und nun war es das dritte Mal, dass mein Mate mich mit dieser konfrontierte.Ace hatte sich gegenüber den anderen Rudelführern zu verantworten, dass sah der Vertrag vor, den er unterzeichnet hatte und das empfand ich durchaus als richtig.
So etwas durfte einfach nicht sein und gerade er in seine Rolle hatte sich nachdem zu richten, was auch für alle anderen galt. Ich verstand nicht, warum mein Vater sich nach dieser Aktion so darum bemühte ihn zu unterstützen und zwischen uns zu vermitteln. Er selbst hatte es verbockt und er sollte gefälligst auch zusehen, dass er es selbst gerichtet bekam.
Auch auf die Vermittlungsversuche ließ ich mich daher nicht ein, ich wollte ihn einfach nicht sehen und brauchte vermutlich auch meine Zeit.„Willst du ihm morgen nicht wenigstens beistehen?", erkundigte sich mein Vater. Morgen stand das Treffen mit den anderen Ratsmitgliedern an, vor welchen sich Ace verteidigen musste.
„Nein danke, das hat er sich selbst eingebrockt, also soll er auch zusehen, wie er mit den Konsequenzen klarkommt!", blieb ich standhaft. „Er gibt eine deutlich bessere Figur ab, wenn du an seiner Seite bist. Ich weiß nicht wie er auf den Stress reagiert und die anderen werden sicherlich Fragen haben!", meinte mein Vater: „Ich glaube es würde ihm gut tun, wenn du ihn unterstützt!"
„Er muss auch ohne mich klarkommen, ich kann ihm ja nicht immer das Händchen halten. Wenn es nicht klappt und er nicht klarkommt, dann ist er als Alpha wohl wirklich einfach ungeeignet und vielleicht wäre es besser, wenn ein Fähiger seinen Posten übernimmt!", meinte ich und mein Vater wirkte sichtlich überrascht. „So denkst du?", wollte er wissen.
„Du erachtest ihn doch nicht ernsthaft als kompetent?", stellte ich gleich die passende Gegenfrage. „Nein, dass auf keinen Fall, aber denk an die Möglichkeiten, die du mit ihm hast. Du kannst ihn formen und ich glaube nicht, dass ein anderer Alpha dir so viel Einfluss gewähren würde!", meinte er. „Vermutlich gerade, weil er selbst kompetent genug wäre!", schnaubend schüttelte ich den Kopf: „Er kann nicht von mir erwarten, dass ich ein solches Verhalten toleriere!" Der Alpha seufzte und ich wusste, dass er mich verstand, dennoch schien er es darauf nicht beruhen lassen zu wollen.„Du weißt, das Ace kein gewöhnlicher Alpha ist. Er hat starke Kräfte und früh Dinge erlebt, die manch einer von uns vermutlich nicht einmal überlebt hätte!", merkte mein Vater an. Seine Stimme klang anders als zuvor, auch sein Blick hatte sich verändert.
„Ich denke du solltest wirklich kommen und es dir ansehen. Du musst ja nicht an seiner Seite sein, aber sei einfach da!", meinte er abschließend. Seine Worte begleiteten mich durch die Nacht und tatsächlich fand ich mich am nächsten Morgen in meinem Zuhause ein.Mein Vater schenkte mir ein Lächeln, als er mich unter den Anwesenden erblickte. Ich begegnete seinem Blick nur flüchtig, ehe doch eher die anderen Geladenen meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Die Stimmung war recht angespannt und dies schien zuzunehmen, desto mehr man untereinander in Gespräch kam.
Es war keiner wirklich überrascht, dass es so bald schon zu einem derartigen Zwischenfall gekommen war, die meisten sahen sich viel eher in dem bestätigt, was sie von Anfang an vermutet hatten. Und zugegeben war auch ich ziemlich schlecht auf meinen Mate zu sprechen, gegenüber der anderen heilt ich mich allerdings bedacht zurück.
Wir saßen bereits eine ganze Weile ungeduldig im Raum versammelt, als sich Ace endlich auch die Mühe machte, uns mit seiner Anwesenheit zu beglücken.
Er war sichtlich gestresst und ich spürte seine Unruhe deutlich. Mein Mate machte sich nicht einmal die Mühe die Anwesenden zu begrüßen oder anzusehen, selbst diesen Part nahm ihm mein Vater ab. Er war schon immer sehr unselbstständig gewesen, was diese Sitzungsarbeit anging und das nicht nur, weil er es schlicht weg nicht kannte, sondern auch weil er es einfach nicht wollte.„Schön, dass ihr heute kommen konntet, auch wenn der Anlass vielleicht kein erfreulicher ist!", begann mein Vater und ich konnte es nicht unterbinden amüsiert die Luft auszustoßen.
„Ihr habt sicherlich alle bereits von dem gehört, was sich hier vor gut einer Woche ereignet hat!", weitestgehend ging ein Nicken durch die Runde. Auf Nachfrage erklärte mein Vater den Interessierten auch die Einzelheiten. Besonders begeistert nahm niemand die zusätzlichen Informationen auf und auch ich verspürte erneut eine tiefe Abneigung, die sich gegen das Handeln meines Mates richtete.
„Ich kann euch viel erzählen, aber vielleicht ist es besser ihr hört es von Ace selbst, was ihn dazu bewegt hat!", damit nahm mein Vater wieder Platz und die Blicke richteten sich auf den jungen Alpha.
Ace Blick huschte nur flüchtig über die gespannten Gesichter, er machte sich auch nicht die Mühe sich zu erheben. Mein Vater flüsterte ihm irgendetwas zu, woraufhin er zumindest ein wenig in Schwung zu kommen schien. So wirklich zu wissen, was man nun von ihm erwartete, schien er allerdings auch nicht. Typisch...„Wir kannten uns nicht seit den Ratssitzungen, wir kannten uns schon ein wenig länger. Er hat für meinen Vater als Arzt gearbeitet und auch mich behandelt!", brachte der Alpha schließlich hervor, mein Vater gestikulierte wild, damit er auch weiter aus dem Quark kam.
„Ich konnte ihn nie leider!", merkte Ace dazu an und machte die Sache nicht wirklich besser. „Möchtest du uns vielleicht zeigen, warum?", versuchte mein Vater mehr aus meinem Mate heraus zu kitzeln.
Dieser sah ihn eine Weile einfach nur an, ehe er schließlich nickte. Man konnte Ace schon wirklich für sehr armselig halten, wie er sich hier gab. Erst als der junge Alpha, das abspielte, was er vorbereitet hatte, verschwanden die amüsierten Gesichter._ _ _
Nur noch ein Kapitel. 🙈
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Territory [manxboy]
WerewolfAce kannte seinen Vater nicht anders... der Alpha war herrisch und rachsüchtig. Nicht selten ließ er seinen Unmut auch an ihm aus. Als es dann auch noch zu Konflikten im Rudel kommt, beginnt die Lage allmählich zu eskalieren. Was Adrik im Zuge desse...