Am Himmel stand ein gleißend heller Vollmond, funkelnd wie die zahllosen Sterne am Nachthimmel, die ihren Glanz auf einen kleinen Wasserfall warfen, dessen kristallklares Wasser aus einem ebenfalls mondbeschienenen Felsen quoll.
Das silbrige Licht des sternenklaren Himmels ließ auch die Pelze zweier Katzen schimmern, die neben dem Wasserfall kauerten.
Die eine Katze war schlank und langgliedrig, mit dunklem, schildpattfarbenem Fell und Augen, die in der Nacht funkelten, leuchtend smaragdgrün und durchdringend.
Die zweite Katze war ein kräftiger Kater mit dunkelrotem Pelz, der das silberne Licht der Sterne in goldenes verwandelte und ihn so wirken ließ wie eine lebende Flamme, auch in seinen goldenen Augen loderte ein Feuer, wild und tödlich.
Nun tänzelte eine Dritte heran, elegant und mit hellsilbernem, sternengleichem Fell, ihre Augen wirkten wie zwei Federn eines Hähers.
Zuletzt trat ein Kater aus den Schatten, mit denen er förmlich verschmolz mit seinem dünnen, dunkelbraunen Fell mit den kleinen, schwarzen und grauen Flecken und den tiefen, blaugrauen Augen.
Als sich die vier Katzen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, am kleinen, funkelnden Teich versammelt hatten, begann die elegante, sternenhafte Kätzin zu sprechen, ihre Stimme klang klar wie das Wasser und sanft wie eine Blüte.
"Meine Freunde, meine Gefährten. Wir haben uns versammelt, zum ersten Mal seit langer Zeit. Eigentlich ein Grund, um zu feiern, oder?
Doch das ist nicht der Grund unseres Treffens, nicht wahr, Flammenschatten?"
Der flammenhafte Kater knurrte mit tiefer, erfahrener Stimme:"Du hast recht, Lichtglanz. Manchmal denke ich, wir hätten mehr tun müssen, um die Clans am See zu retten."
Nun mischte sich die schlanke, schildpattfarbene Kätzin ein:"Wir konnten nichts tun, Flammenschatten! Die Clans wären untergegangen, und der SternenClan und wir mit ihnen! Immerhin haben die Sternenkrieger unsere Pfade erleuchtet, denn wir konnten neue Clans erschaffen, aus Hauskätzchen und Streunern."
"Wahre Worte, Sturmherz", miaute der braun gefleckte Kater ruhig. "Aber die Finsternis, sie braut sich erneut zusammen. Der fünfte Clan, der Clan, der von Anfang an keine Katzen beherbergt hatte, die besser waren als Streuner, er wird uns vernichten, wenn wir nichts tun! Sie haben sich mit dem Ort ohne Sterne verbündet. Und die Schatten werden länger. Breiten sich aus, auch über den Clans. Was meint ihr, warum hier nur vier Clan-Gründer sitzen, wo es doch fünf Clans gibt? Der fünfte Gründer, was ist mit ihm?"
Sturmherz sträubte das Fell. "Nebelblatt, warum sprichst du seinen Namen nicht aus? Scheust du es, den fünften Clan EisClan zu nennen? Und Eisklang ist kein wahrer Gründer, er ist ein Verräter, ein Streuner, ein Mörder!"
"Und was können wir dagegen tun? Was kann die Clans jetzt noch retten?" Lichtglanz' leuchtend blaue Augen waren weit aufgerissen vor Angst.
Nebelblatt holte tief Luft, dann sprach er:
"Wo einst Hoffnung war, ist jetzt nur Finsternis, die Clans liegen in Trümmern. Selbst die Erde bebt. Doch noch gibt es ein Licht in den Schatten, wenn sie sich erheben."
Flammenschatten unterbrach ihn unwirsch:"Aber wer sind sie? Wer wird uns retten?"
Nebelblatt sprach weiter, leise wie eine Katze auf der Jagd.
"Das Blut des Falken sickert in den Wüstensand und tropft auf die Felsen aus Flammen.
Das dunkle Feuer, es wandelt bereits auf finsteren Pfaden.
Wo selbst der Boden tödlich ist, dort entspringt das Licht,das Leben ohne Tod.
Nur gemeinsam können sie das Eis brechen lassen."
Hinter dem Wasserfall knackte etwas. Wie auf ein unsichtbares Kommando fuhren die Katzen herum, als ein Kater aus den Schatten trat, wo er förmlich zu leuchten schien mit seinem silberweißen Pelz und den eisblauen Augen, die so kalt funkelten wie Frost auf einem Blatt. Er hob die Stimme zu einem bedrohlichen Knurren.
"Danke, dass ihr mich gewarnt habt. Nur leider werden die Clans nie davon erfahren. "
"Was soll das heißen?", fauchte Sturmherz. "Wie bist du überhaupt hierhergekommen?"
Aus den Schatten traten weitere Katzen hervor, ihre Pelze verfilzt, ihre Augen voller kaltem Feuer.
"Das soll heißen", grollte der Silberweiße," Dass ihr sie den Clans niemals überbringen werdet."
Die finsteren Katzen umzingelten die Gründer, schlugen auf sie ein und trieben sie davon, in Richtung der Schatten, aus denen sie gekommen waren.
Das wütende Heulen und Fauchen verklang allmählich in der Ferne, nur ein letzter Ruf von Flammenschatten war zu hören, voller Schmerz und Wut, Angst und Hoffnung.
"Versuch doch, uns zu vernichten! Aber die Sterne werden ewig leuchten, und sie werden immer länger währen als die Finsternis!"
Was die Katzen, weder die Gründer, noch die finsteren Krieger, nicht bemerkt hatten, war das leuchtende Augenpaar, dass unter einem Busch hervorblitzte und nun plötzlich verschwand.
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Warrior Cats - Sternenpfade || Band I-III
Fanfiction»Das Blut des Falken sickert in den Wüstensand und tropft auf die Felsen aus Flammen. Das dunkle Feuer, es wandelt bereits auf finsteren Pfaden. Wo selbst der Boden tödlich ist, dort entspringt das Licht, das Leben ohne Tod. Nur gemeinsam können sie...