32.3 [Tagebucheintrag 80]

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Zweifelnd blickte ich zu meiner Anwältin welche sich langsam erhob und zu mir nach vorne trat nachdem die Staatsanwältin ihr das go gegeben hatte.

Es war schrecklich meinem Vater wieder gegenüber zu sitzen aber es musste sein anders konnte ich nicht Aussagen.

Und dann war da noch meine Mutter die den Blick die ganze Zeit auf mir liegen hatte und ihn nichtmal beachtete.

Mein Vater hingegen sah sie immer wieder an. Räusperte sich und bekam schon eine Ermahnung von der Staatsanwältin weil man merkte das er versuchte sie zu sich zu bekommen.

,,Esme... Wir sind heute hier wegen dem Prozess deines Vaters. Keiner will dir hier was böses" Riss mich die Stimme der Staatsanwältin Reiners aus meinen Gedanken.

,,Was?... entdchuldigen sie wie bitte?" Murmelte ich und sah zu ihr hoch während sie mir mit ihrem schwarzen Gewand entgegen sah.

,,Mrs Kanzelo hat Ihnen eine Frage gestellt. Sie müssen zuhören. Hat hier jemand ein Wasser für Esme?" Fragte sie durch den Saal.

,,Ja natürlich" Meldete sich meine Mutter, zog aus ihrer Tasche eine Flasche Wasser hervor und reichte sie mir nach vorne.

Dankend trank ich einen schluck aus der Flasche, schloss diese wieder und stellte sie neben mir auf den kleinen Stuhl.

,,Gut Esme. Also wir wollen dir hier alle nichts böses. Wir wollen nur den Sachverhalt klären" Versuchte Mrs Kanzelo mich zu beruhigen.

,,Also wirklich sie ist kein kleines Mädchen mehr. Sie ist 18 Jahre, sollte das schaffen und ich habe keine Lust hier den ganzen Tag zu sitzen" Meldete sich der Strafverteidiger meines Vaters.

,,Also Esme können sie uns sagen was für eine Erziehung sie zuhause von ihren Eltern erlebt haben?" Begann Mrs Kanzelo zu fragen.

,,Einspruch! Irrelevant? Ich denke nicht!" Meldete sich erneut der Strafverteidiger meines Vaters gerade als ich antworten wollte.

,,Mrs Kanzelo?" Fragte die Staatsanwältin.

,,Es ist relevant. Ich möchte auf etwas hinaus aber dafür muss ich fragen dazu stellen" Erklärte diese sich.

,,Einspruch abgelehnt. Mrs Kanzelo sie können fortfahren" Seufzte die Staatsanwältin und sah wieder zu mir.

,,Naja ich hatte bis zu meinem zehnten Lebensjahr eigentlich eine gute Erziehung genossen. Mein Vater war eben der Vater die sich alle wünschten und meine Mutter ebenso" Beantwortete ich die frage.

,,Und ab wann begannen die Aktionen in denen dein Vater laut deiner Aussage dich in sein Büro zog und anfing zu schlagen?" Fragte sie weiter.

,,Das fing mit an als ich ungefähr 12 Jahre alt war. Mein Vater hat angeblich im Lotto gewonnen. Seitdem schenkte er meiner Mutter kaum noch Aufmerksamkeit und auch ich war ihm scheiß egal" Murmelte ich und sah zu meiner Mutter.

,,Das ist doch eine scheiß Lüge verdammt!" Schrie mein Vater während er sich ruckartig erhob was mich für einen kurzen moment zusammen zucken ließ.

,,Setzen Sie sich sofort wieder hin oder ich lasse sie von einem der Wärter nach draußen führen!" Drohte die Staatsanwältin ihm.

,,Esme in welcher Form hat der Missbrauch stattgefunden? Wie hat er dich geschlagen?" Fuhr Mrs Kanzelo fort als er sich wieder setzte.

,,Naja es fing damit an das wir uns stritten weil ich ihm meine Meinung sagte. Mir gefiel es nicht wie er mit uns umging seitdem er das Geld hatte. Wir stritten uns und irgendwann folgten die Schläge in Form einer Backfive. Manchmal zog er mich auch einfach nur in sein Büro" Schniffte ich und strich mir die aufkommenden Tränen von den Wangen.

Cait Santoro | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt