3.1 [Tagebucheintrag 2]

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Er ließ uns gar nicht diskutieren sondern schrie mich lieber an. Lies mich gar nicht zu Wort kommen während meine Mutter einfach nur auf ihrem Stuhl sitzen blieb und nichts dagegen tat.

Sie tat nichts als er mir zum wiederholten mal eine klatschte als ich mich erneut für meine beste Freundin und gegen den Umzug einsetzen wollte. Sie tat nichts. Saß nur da und Trank ab und zu etwas aus ihren Glas Wasser.

Es war die Hölle. Ich war froh es irgendwann überstanden zu haben und er wutentbrannt aus dem Raum stürmte ehe man kurze Zeit später das knallen seiner Büro Tür hörte während ich versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

,,Schatz würdest du bitte den Tisch abräumen? Ich mache dann den rest" Sagte meine Mutter sanft lächelnd nach einem Moment der stille während sie ihren Stuhl von Tisch schob und sich schließlich erhob.

,,Nenn mich nicht so nachdem du einfach nur zugesehen hast was er mit mir getan hat und das obwohl ich dich anfangs in Schutz nehmen wollte" Brachte ich schluchzend hervor und strich mir von meiner Wut geleitet etwas unsanft die Tränen von meinen Wangen.

,,Schatz er wollte normal mit dir reden ich verstehe nicht wieso du so reagiert hast" Sagte sie seufzend was mich fassungslos den Kopf schütteln ließ ehe ich die Teller und das Besteck stapelte und damit in die Küche ging.

So schnell es ging um beiden für heute aus dem Weg gehen zu können räumte ich die Spülmaschine ein, wusch den Tisch ab und brachte die Gläser auch noch weg ehe ich die Treppe hoch zu meinem Zimmer rannte und die Tür krachend ins schloss fallen ließ.

Es war nicht das erste mal das er mich schlug aber es war eben schon so lange nicht mehr passiert und ich hatte gehofft das er seine Wut endlich unter Kontrolle hatte aber dem war offensichtlich nicht so.

Schluchzend fiel ich ins Bett und kuschelte mich in meine warme Kuscheldecke ein ehe auch schon die dämme über mir einbrachen und ich anfing zu weinen.

Oftmals an diesem Abend nahm ich einfach das kleine Kissen zu meiner Hand welches ich mal von Amy geschenkt bekommen hatte und schrie meine ganze Wut raus.

Mein fünfter Umzug. Vor drei Jahren sind wir erst zurück gezogen und ich war so glücklich darüber das Amy und ich endlich wieder in der nähe des anderen wohnten aber jetzt würde ich viel zu weit weg sein. Ich meine ebenso mal von Chicago nach Deutschland ist nicht so schnell geregelt vorallem nicht weil mein Vater ihre Familie hasst.

Stunden vergingen an diesem Tag und ich heulte schon beinah vor Kopfschmerzen weil der druck zu viel war aber irgendwann schlief ich ein wobei man eher sagen konnte das diese Nacht eher eine kurze für mich war weil ich immer wieder aufwachte. Ich will hier nicht weg.

Als ich dann um fünf Uhr Morgens das nächste mal wach wurde beschloss ich nach einer halben Stunde versuchen wieder einzuschlafen mich leise in bequemere Sachen zu begeben ehe ich leise meine Tür aufzog und die Treppe runter ging.

Es war so merkwürdig still. Mein Vater müsste auch schon weg sein weil er immer kuz vor fünf zu seiner Arbeit fuhr und meiner Mutter hatte nichtmal Geld. Wir lebten also auf dem Geld von ihm was bei mir öfter die Frage auf warf ob sie nur wegen des Geldes bei ihm blieb.

Schnell ging ich nach vorne zur Tür und zog mir dort Jacke und Schuhe an ehe ich leise die Haustür aufzog welche ich hinter mir auch wieder schloss und schließlich richtung Bus ging der gleich passend seine erste strecke fahren müsste.

Seufzend ließ ich mich gute zehn Minuten auf einem der hinteren Sitze des Busses nieder und zog mein Handy aus der Tasche welches gerade nur noch fünf prozent hatte. So ging ich schnell auf Kontakte und wählte Amy's Nummer mit der Hoffnung sie würde abnehmen.

Cait Santoro | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt