Kapitel 1

93.8K 1.9K 257
                                    


"Alayne, Alayne aufstehen. Alayne, Alayne aufstehen."

Meine Augen öffnen sich langsam. Das Tageslicht strahlt mir heute besonders gegen meine Augen und ich verhindere weiteres Einstrahlen, in dem ich meine Hand vor ihnen halte.

"Alayne, Alayne aufstehen. Alayne, Alayne aufstehen."

Mein individuell einstellbarer Wecker, den ich irgendwann in einem Musikwettbewerb gewonnen habe, bringt seinen Nachteil wieder zum Vorschein.
Er wird nach kurzer Zeit ungeheuer anstrengend.
So schalte ich ihn schnell aus.

Es ist 6:45 Uhr und was noch schlimmer ist: Ein Montag.

Widerwillig stehe ich auf und schlendre müde zu meinem Kleiderschrank, um mir meine Schuluniform zum Anziehen rauszusuchen.

Typisch England.

Andere Schulen besitzen unglaublich schöne Uniformen in tiefblau, silber oder gold und unsere ist in der Farbe "ich-bin-ein-hässliches-grün-und-braun-also-komm-damit-klar". Doch dadurch, dass ich auf dieser Schule bin, verdeckt die Uniform die Tatsache, dass ich mehr oder weniger arm bin.

Was soll man auch erwarten, wenn eine 17-jährige ihren Unterhalt selber bezahlen muss und gleichzeitig zur Schule geht.

Meine Eltern sind vor vielen Jahren verschwunden, abgehauen... keine Ahnung. Ich habe sie das letzte mal gesehen, als ich acht Jahre alt war.
Zur Folge: Ich verbrachte mein Leben bis ich 16 war, im Kinderheim und bin nun in dieser 1-Zimmerwohnung gelandet, die aber immer noch unter der Leitung des Kinderheims ist. Alles ist besser, als sich mit meiner letzten Zimmergenossin eine Wohnung zu teilen.

Meine Erinnerungen über meine Eltern geraten langsam in Vergessenheit. Doch darum kümmere ich mich nicht zu sehr. Ich möchte lieber so schnell wie möglich mein A-Level absolvieren, mich für ein Stipendium bewerben und hoffen, dass ich studieren kann.

Denn dann könnte mein Leben besser sein.

Ich habe mich fertig gemacht und bürste nur schnell meine zerzausten Haare. Dann nehme ich noch einen Apfel und eine Wasserflasche und packe sie in meine Tasche ein.

Punkt sieben Uhr.
Ich greife nach meiner Tasche und mache mich auf den Weg zur Schule.

Für die Schule zu lernen, ist nicht immer leicht, weil ich während der Woche arbeiten muss. Trotzdem werde ich mein Bestes geben, sodass ich am Ende keine Reue spüre nicht mein Bestes gegeben zu haben.
Manchmal hält mich mein Portemonnaie davon ab, weiter zu kommen, wenn es mal wieder nach Geld schreit, aber umso mehr Probleme bereiten mir der Staat, der mich schon seit langem überreden will eine Ausbildung zu starten, um mich so schnell wie möglich an die Arbeitswelt zu integrieren. Dadurch müssen sie weniger für mich zahlen, da die Schulkosten, wie auch ein Teil der Wohnung von Ihnen übernommen werden. Doch so leicht werden sie mich nicht kriegen. Warum musste England auch wieder zu totalen Monarchie zurückkehren?

Abgesehen davon wird heute schon ein anstrengender Tag. Nach der Schule arbeite ich für vier Stunden im Rathaus, putze dort den Boden und die Fenster und erledige daraufhin eine speziellen Auftrag.
Mir wurde aufgetragen auf der Veranstaltung von einem Grafen Klavier zu spielen.
Vermittelt Dank meinem unglaublich tollem Musiklehrer.

Ahja, das Klavier spielen... Ein Hobby von mir, für das ich leider nie genug Zeit habe.
"Jedoch ist es wichtig, keinen einzigen Fehler zu machen und richtig aufzutreten" Meinte er.
Viele Royals werden da sein.

Reiche Wesen mit Krawatte und Kleid. Menschen, die ganz anders sind als ich.

Alayne, du musst perfekt auftreten! Oh, ja. Das muss ich!

Wenn ich doch nur Eltern hätte, die mich unterstützen würden. So könnte ich mich mehr auf die Schule konzentrieren und meinen Hobbies nachgehen. Sehnsüchtig beobachte ich täglich die anderen Schüler, die über Ereignisse und Reisen erzählen von denen ich nur träumen kann!

Ich massiere meine Schläfen. Ich habe mir doch selbst versprochen, mir keine Gedanken mehr über meine Eltern zu machen und weshalb sie mich im Stich gelassen haben. Ich weiß doch ganz genau, wohin mich das führen wird und meine Hände formen sich zu Fäusten. Depressionen, Heulattacken, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Nervosität und einmal sogar in Ohnmacht, wobei mein Hunger auch noch ein Faktor sein könnte. Doch noch bevor ich jetzt am frühen Morgen wütend auf mich und die Verdammnis meines Lebens werde, atme ich lieber die frische Montagsluft ein und höre den rauschenden Autos neben mir zu. Man kann an der Vergangenheit sowieso nichts verändern. Deswegen arbeite ich hart für meine Zukunft. Es wird nicht einfach in einer Gesellschaft, in der Behinderte, Waisen und schwangere Frauen viel zu wenig Unterstützung bekommen, aber ich werde mich durchboxen.

Um mich nun vollkommen auf die Realität zu fokussieren, schaue ich auf die Pracht des Bezirkes: Die lane street.
Eine Straße überfüllt mit Markenläden und teuren Hotels. Ich bewundere alles.
So groß, edel und so hoch.
Vor allem das Dragon Light Hotel. Eins der besten in der Gegend. Nicht zu vergessen die ganzen Goldornamente. Wow.
Eine Nacht dort und man hätte puren Luxus erlebt.
Total in Gedanken verträumt, während ich am Hotel vorbeilaufe, knalle ich plötzlich gegen irgendetwas und falle wie eine Profi auf den Boden.

~~~~~~~~~~~~~~~~~

So! Mein 1. kurzes Kapitel und auch mein 1. Buch.
Es ist noch nicht sehr spannend, ich weiß, aber ich habe viele Ideen gesammelt und glaube, dass das eine interessante Story sein könnte. Zumindest hoffe ich es. :D

Also freue ich mich schon auf die anderen Kapitel. Der Anfang ist ja oft unspektakulär. Man lernt den Protagonisten kennen und da kann noch nicht viel passieren, nicht? 😂Danke fürs Lesen und bis dann!!

Royal BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt