Kapitel 47

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Alayne's POV

Ich stehe auf und versuche mich Rick unauffällig zu nähern. Dieser schlürft etwas weiter weg an seinem Getränk und blickt konzentriert auf eine leere Wand. Plötzlich wandern seine Augen durch den Raum und bleiben bei mir stehen. Wieder so intensiv.

"Rick?"

"Ja?"

"Es wird Zeit für mich zu gehen." Sage ich leise.

"Ah, komm. Gleich ist der Obstkuchen fertig."

Ich habe das Gefühl, dass er nicht will, dass ich weggehe...

"Rick..." Wiederhole ich nun etwas ernster.

Bevor er mir antwortet, sehe ich, wie er seinen Vater anschaut und dann wieder mich.

"In Ordnung. Komm mit." Befiehlt er mir und ich folge ihm doch verabschiede mich erst.

"Oh, ich habe meine Autoschlüssel vergessen. Warte hier." Antwortet Rick draußen leicht genervt und ich nicke.

Irgendwie konnte ich es mir denken, denn da taucht wieder Matt auf und grinst mich an.

"Schon nachhause? Du könntest doch übernachten?" Und er kommt mir immer näher.

"Nein, danke. Mein Freund wartet auf mich." Sage ich absichtlich.

"Loyal."

"In der Tat." Antworte ich und lehne mich gegen die Beifahrertür an.

"Gut, ich muss dann mal kurz weg." Sagt er überraschenderweise und erst jetzt bemerke ich den Motorradhelm in seiner Hand.
Rick kehrt zurück und sieht ziemlich böse aus.

"Ich finde meine scheiß Autoschlüssel nicht!"

"Was?" Rufe ich geschockt, wobei Matt ziemlich ruhig bleibt.

"Ich glaube, sie sind irgendwo im Haus gefallen, aber nur wo?!"

"Ganz ruhig Cousin. Ich kann sie ja nachhause fahren." Fügt nun Matt hinzu.

"Ja, bitte mache das." Sagt nun Rick, der einen Motorradhelm suchen geht.

"Hier." Und ich ziehe einen an.

Und so fahre ich, wie das Schicksal es will, mit Matt auf seinem Motorrad zurück.

"Wir sind da." Höre ich nur, da ich fast eingeschlafen bin.

"Danke." Vielleicht ist er gar nicht so ein Idiot, wie ich dachte.

Kurz darauf fährt er schweigend davon und ich freue mich gleich in ein kuscheliges Bett zu legen und zu schlafen.

"Bin zuhause!" Rufe ich als ich die Wohnung betrete und erkenne sofort einen gutaussehenden Jey mit einem durchtrainierten Oberkörper auf dem Sofa, der an seinem IPhone schreibt.

Aber keine Antwort.

"Ich bin... zuhause!" Rufe ich erneut und will mich auf sein Schoß setzen, doch er umschlägt sein Bein und blickt kurz zu mir rauf.

"Wo warst du?"

"Etwas wichtiges erledigen." Antworte ich kurz.

Und er tippt weiter auf seinem Handy herum.

"Aha."

"Was aha?"

"Und wer war dieser Typ gerade?"

Er hat ihn gesehen?

"Ich höre?"

"Eifersüchtig?" Frage ich und muss grinsen. Noch nie war jemand eifersüchtig, wenn es um mich geht.

"Ally, du bist mein, verstehst du?" Seine rauen Finger halten meinen Kinn fest und seine Augen kontrollieren gerade meine Seele.

"Ja, ich bin dein, Jey." Und er küsst mich zärtlich auf die Lippen.

"Mache dir um ihn keine Sorgen. Das ist... ein Bekannter von May." Sage ich doch Jey hebt skeptisch die Augenbraue.
"Und... er ist schwul." Füge ich hinzu und er scheint sich zu beruhigen.

"Baby, warum bereitest du mir immer solche Sorgen?" Fragt er mich und verteilt an meinem Nacken Küsse, die mich so gut fühlen lassen. Seine Hand unter meinem Oberteil und seine andere auf meinem Oberschenkel. Meine Hand auf seiner nackten Brust und die andere am Hosenbund und ich will mehr. Und das weiß er auch.

Rick's POV

Matt kommt an und erzählt mir, dass er sie sicher nachhause gefahren hat.

"Apropos, deine Schlüssel lagen vor der Fahrertür." Er übergibt mir meine Autoschlüssel und ich kratze mich am Kopf.

Ich könnte schwören, dass ich sie dort nicht gesehen habe.
Na, was soll's.

Ich gehe zu meinem Vater in die Küche, der sich gerade Kaffee eingießt.

"Daddo!" Sage ich leicht übertrieben und lege gespielt einen Arm um ihn.

"Hm?"

Doch mein Grinsen verschwindet mit dem, was ich mit ihm besprechen will.

"Und?"

"Und was?" Fragt er.

"Ich habe es dir doch erzählt. Kommt sie dir nicht verdammt ähnlich vor? Als hätten wir sie schon mal gesehen?"

Und er schaut mich mit einem sehr kühlem Gesichtsausdruck an.

"Du willst es nicht wahr haben, oder? Dies würde nun auch erklären, was die Polizei vor einem Jahr meinte." Füge ich hinzu.

"Ich weiß nicht..."

"Dad! Sie sieht verdammt nochmal aus wie das Ebenbild deiner Ehefrau! Sie ist bestimmt die Tochter von deiner, die vor der Polizei verneinte kinderlos zu sein! Merkst du nicht, dass du eine Lügnerin geheiratet hast! Irgendwas ist hier schief."

"Das kann auch Zufall sein!" Möchte mein Vater wohl glauben.

"Ah, und warum kommen beide aus der gleichen Heimat?"

Leonora ist eine miese kriminelle Frau, die hinter dem Geld ist, da bin ich mir sicher.

Royal BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt