Royal Badboy

Kapitel 22

Jey's POV

Ich wache auf. Sie schläft noch.

Vorsichtig stehe ich auf, um sie nicht zu wecken und ziehe mich um.
Meine Uhr sagt mir, dass es bereits zehn Uhr ist. Was für einen Tag haben wir heute eigentlich? Sonntag? Nein, Montag, glaube ich. Montag, der 26.10. ... 26.10. ... Nein, jetzt nicht ablenken, denn da fällt mir ein, dass ich um elf Uhr einen wichtigen Termin habe. Deswegen frühstücke ich schnell etwas Müsli und lasse noch einen Zettel neben Alayne, damit sie sich nicht wundert, wo ich gerade bin. Sie sieht beim Schlafen einfach süß aus. Ich will sie nicht wecken.

Die Haare total durcheinander, die Schlafposition ist sowieso merkwürdig. Doch ich erinnere mich an den Termin und mache mich fertig. Dann nehme ich mein Motorrad und fahre los. Hoffentlich schaffe ich es noch pünktlich.

Alayne's POV

Ich wache auf und fühle mich total kaputt. Die Party gestern hat alles aus mir raus gebracht. Meine gesamte Energie.

Als ich dann richtig meine Augen öffne, will ich mich zu Jey drehen. Schon mit dem Aufschwung meines Armes will ich ihm auf den Rücken oder Bauch klatschen. Just for fun.

Aber stattdessen landet sie auf der Matratze und gibt einen dumpfen Ton von sich. Wo ist denn der Herr hin?

Dann entdecke ich seine Nachricht und seufze. Schade, dass er nicht hier ist. Was und wo auch immer sein wichtiger Termin ist.

Ich leihe mir etwas zum Anziehen, er hat ja sicherlich nichts dagegen, frühstücke und schalte den Fernseher an.

Doch dann klopft es an der Tür und ich hoffe, dass es Jey ist.

Nicht allzu überstürzt gehe ich zur Tür und spähe durch den Türspion.

"Miss Ray, hier John Qwan. Ihr Hauslehrer."

Das habe ich ja total vergessen!

Obwohl... vielleicht ist es einer von dieser Bande?
Er klopft wieder.

"Miss Ray!"

Soll ich die Tür öffnen?
Ich beschließe es zu tun. Immerhin sollte mein Hauslehrer heute kommen.

"Tut mir Leid, ich war im Bad. Bitte kommen Sie herein." Lüge ich vor.

Wir schütteln die Hände, setzen uns ins Wohnzimmer und fangen mit Unterricht an.

Hausunterricht ist total super! Das hätte ich nicht gedacht.

Keine nervenden Idioten, Schnorrer oder Schleimer! Jetzt macht mir Mathe auch viel mehr Spaß.

Etwas später...
"Guten Tag Dr. Qwan." Und mir blinzelt er zu.
"Tag, Kingston!" Antwortet mein Lehrer.
Ich habe erstmal überhaupt nicht bemerkt, dass Jey mittlerweile zuhause ist.

"Ich störe nicht weiter." Und da verzieht es sich schon in einen anderen Raum. Er hat es aber eilig. Jetzt konnte ich ihn nicht mal grüßen. Warum sieht er in einem Anzug nur so gut aus?

"Miss Ray. Alles in Ordnung?"

"Äh, ja."

So vergehen noch zwei weitere Stunden bis mein Unterricht endet und er nachhause geht. Ich will nun zu Jey gehen. Er scheint im Schlafzimmer zu sein. Vorsichtig gehe ich rein und sehe, wie er auf dem Fensterbrett sitzt und rausschaut.

"Woran denkst du?" Frage ich ruhig.

Plötzlich scheint es, als hätte ich ihn aus seinen Gedanken gezerrt und er dreht sich zu mir um.

"Ah, nichts." Sagt er. "Wie ist Dr. Qwan?"

"Super!"

"Das freut mich." Er versucht zu lächeln, aber ich merke, dass dieses Lächeln nicht echt ist.

Er steht auf, geht an mir vorbei und sein Lächeln wird immer schwächer.

"Alles in Ordnung, Jey?" Sage ich direkt aus mit raus.

"Ja, klar." Antwortet er.

"Hast du Hunger, Alayne?"

"Nein..." Ich glaube ihm nicht.

Er verheimlicht mir etwas.

"Okay, weil ich jetzt mal an die frische Luft gehen will. Sollte etwas sein und ich nehme meinen Hörer nicht ab, dann rufe hier an." Er legt eine Visitenkarte auf die Küchentheke. "Das ist mein Manager und steht dir zur Seite."

"Jey... was ist..."
Doch da geht er schon durch die Tür raus.

"Was ist los mit dir?" Murmle ich vor mich hin doch er ist bereits weg.

Vielleicht braucht er etwas Zeit für sich? Bin ich etwa schuld? Er kann mir doch sagen, wenn er etwas auf dem Herzen hat. Immerhin bin ich ihm das schuldig.

Ah! Kopfschmerzen!
Warum ist er manchmal nur so kompliziert?! Das ist ja schlimmer als bei May, wenn sie ihre Tage hat!
Na gut, dann lasse ich ihn jetzt in Ruhe. Kann ja sein, dass er zu einer seiner Freundinnen geht... Etwas wütend schnappe ich mir das Popcorn aus seiner Küche und schalte den Fernseher an. Calm down Alayne!
Wahrscheinlich bildest du dir wieder den größten Müll ein...
Oder?