Kapitel 23

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Alayne's POV

Ich habe beschlossen ihm Freiraum zu geben. Ich habe mir selber gesagt, dass ich mich nicht ins Leid ziehen lasse, da ich den Grund nicht kenne.
Dennoch ist es 2 Uhr in der Nacht und er taucht nicht auf.
Ich kann nicht schlafen.
Ich will nichts essen.
Ich will nur, dass er wiederkommt.
Also wo bist du Jey?
Ich kann ihn nicht erreichen, so wie er es erwähnt hat. Soll ich seinen Manager anrufen? Um 2 Uhr in der Nacht vielleicht unpassend. Jey ist auch kein Kind...
Ich zwinge mich also im Bett zu liegen und einzuschlafen. Vielleicht ist er dann wieder da, sobald ich meine Augen öffne und es ist alles wieder gut.

Ich werde durch ein Geräusch wachgemacht. Sofort stehe ich auf, laufe ins Wohnzimmer, aber entdecke nur, wie jemand eine Werbung durch das Postloch geworfen hat. Die Uhr sagt, dass es 10 Uhr morgens sei. Ich greife zum Telefon und wähle nochmal Jey's Nummer. Vergebens, denn niemand geht ran. Das Handy scheint aus zu sein. Ich reiße mich zusammen und wähle die Nummer vom Manager. Sofort geht jemand ran und ich werde nervös.
"Hallo? Wer ist dran?"
"Hier... Alayne Ray."
"Ah ja, habe von Ihnen gehört. Was brauchen Sie?"
"Ich bräuchte die Information, ob Sie wissen, wo sich Jey, eh ich meine Jeremy befindet..."
"Tut mir Leid, aber das weiß ich leider nicht. Unter dem Handy ist er nicht erreichbar?"
"Nein, ich habe es schon paar mal versucht."
"Machen Sie sich keine Sorgen! Jeremy ist ein starker Mensch. Das er mal eine Weile nicht da ist, ist nichts Neues. Er verschwindet gerne mal."
"Verstehe..." Doch die Antwort ist nicht zufriedenstellend.
"Falls Sie etwas benötigen, so rufen Sie mich an, Mrs Ray."
"Ich danke Ihnen." Und es wird aufgelegt.
Es ist also nichts Neues?

Ich nehme den Mut, die Luxuswohnung für einen Spaziergang zu verlassen. Dazu habe ich hier eine Anleitung zum Abschließen der Haustür. Doch trotzdem habe ich Schwierigkeiten. Irgendwie will die Karte die Tür nicht abschließen und ich versuche es und versuche es nochmal...
Da kommt ein etwas älterer Mann mit längerem Bart vorbei und fragt ob er mir helfen soll. Anhand der Kleidung sehe ich, dass es sich wahrscheinlich um den Hausmeister handelt. Er erledigt das Problem für mich und gibt mir die Karte wieder.
"Du musst, nachdem du den PIN eingibst, die Karte an diesem Symbol halten und warten bis es rot aufleuchtet. Dann ist sie verschlossen." Sagt er freundlich und ich bedanke mich herzlich.
Ich beschließe mir einen klaren Kopf zu schaffen und spaziere in einem Park in der Nähe der Wohnung. Doch als ich mich auf eine Bank setze, zieht mich die Realität wieder auf den Boden.
Ich höre die Vögel nicht mehr zwitschern, weder die Menschen an mir vorbeigehen. Meine Augen schauen in einen schwarzen Tunnel. Ein unendliches Tunnelloch, in das ich seit dem ich alleine bin, heruntergezogen werde. Es tut weh. Mein Herz schmerzt, denn ich bemerke, dass Jey mich etwas daraus zog. Langsam, aber voller Lebenslust und Freude. Und jetzt zieht sie mich wieder in den Abgrund. Ich wusste schon seit geraumer Zeit, dass man alleine nicht glücklich sein kann. Doch konnte ich nichts tun. Eine Freundin, ja, nur eine Freundin, die zu mir hält. Ohne sie wäre ich schon lange versunken. Und zwar so tief, dass ich nicht mehr das Licht erblicken kann. 

Es fängt an zu regnen.
Die Regentropfen fließen mein Gesicht runter. Mit ihnen meine Tränen, aber meine Augen erblicken die Wolken wieder, denn sie schütteln mich aus der Dunkelheit ins Leben und das Zwitschern der Vögel wird auch wieder lauter und mit ihr, das Gefühl, lebendig zu sein.
Ich habe mir vor vier Jahren versprochen, das beste aus meinem Leben zu machen. Denn es geht immer weiter. Es ist für viele kurz, doch wer alles gibt, wird keine Reue spüren. Ich möchte es wenigstens probiert haben. Und ich wische mir das Wasser aus meinem Gesicht. Das ist ein Ziel, dass ich erreichen kann, den Rest brauche ich nicht. Doch gibt es einen Wunsch. Einen einzigen... jemanden an meiner Seite zu haben, der mich liebt.

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VORSCHAU FÜR KAPITEL 24:
Im nächsten Kapitel wird es um Jey gehen und was mit ihm los ist. Ich hoffe, es wird euch gefallen. Ich habe auch schon viele neue Ideen gesammelt.

P.S.:
Ich kann mich nicht oft genug bedanken (ist jetzt auch bestimmt nicht das letzte Mal), was für tolle Leser ich habe. Die Kommentare und Favorisierungen sind angestiegen und wir erreichen bald 1000 Leser! Darüber bin ich sehr sehr glücklich. Danke!

Royal BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt