Kapitel 31

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Jey's POV

Ich klatsch mir auf die Stirn. Sie hat Recht. Ja, ich erinnere mich wieder. Ich habe ihr versprochen, Alayne mal vorzustellen.
Ale holt sich ein Glas Wasser und setzt sich ebenfalls auf das Sofa.
"So, du bist also Alayne Ray. Geboren am 02.01.1998. Alter: 17 Jahre. Geboren im Queens Bright Hospital. Geburtstag: in ca einem Monat. Du lebst alleine und bist auf die Jecôme Cross School gegangen-"
"Moment. Moment. Moment. Woher weißt du das alles? Und warum weißt du mehr als ich?" Unterbreche ich sie fraglich und auch Ale ist sichtlich überrascht.
Doch Lillian zuckt bloß mit den Schultern.
"Ah, Brüderchen, du weißt doch, dass man als Royal seine Wege hat." Und sie spielt unschuldig mit ihren blonden Locken.
Ja, sie mag recht haben, aber in ihren jungen Jahren hätte ich ihr das nicht zugetraut. Es sei denn...
"Weiß Vater auch von all dem?"
"Womöglich." Gibt sie zurück.
"Er ist ein kluger Mann, euer Vater." Fügt nun Ale leise hinzu.
"Er weiß bestimmt mehr von mir, als du denkst, Jey."
"Ja, ich glaube auch..."
Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile. Alayne ist in der Zwischenzeit duschen gegangen und Lillian und ich sitzen immer noch auf dem Sofa und trinken Grünen Tee.
"Lillian..."
"Ja?" Fragt sie und schaut auf den Fernseher. Es läuft gerade ein James Bond Film.
"Sie ist nicht der einzige Grund weshalb du hier bist, nicht wahr? Du würdest dafür allein nicht den Notfallschlüssel missbrauchen-"
"Ja, du hast Recht." Ihre Hände umklammern die Tasse mit heißem Tee. Sie blickt immer noch wie versteinert auf den Film, erzählt mir aber, was los ist.
"Vater, ist ja wütend auf dich..."
"Ich weiß."
"Er hat heute morgen irgendwie von Alayne gesprochen und murmelte irgendwas im Sinne von Plan, Sohn und Disziplin. Das ist nicht gut. Ich will dich und sie warnen." Sie verstummt.
Meine Augen funkeln wütend auf die Wand. War ja klar, dass das so endet.
"Ich danke dir." Und ich schenke ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Mom meint, jemand holt mich heute um 2 Uhr in der Nacht ab. Dann störe ich nicht allzu lange." Und sie zwinkert mir zu.
"Ah, Lill-"
"Ja ja, ich kenne meinen Bro doch. Er würde nieeeeee irgendwelche Dummheiten machen." Und wir beide lachen, weil wir wissen, wie viel Mist ich immer baue.
"Mom meinte, sie ist deine zukünftige."
"Ganz so stimmt das auch nicht..." Und ich erzähle ihr die Wahrheit, wobei Alayne in einer blauen Skinnyjeans und einem weißem Hemd mit goldenem Kragen lächelnd hineinspaziert und sich wieder zu uns setzt. Besser gesagt: Neben mir.
"Hübsch siehst du aus ." Sage ich ihr.
"Danke."
"Jeeey, nicht flirten! Erzähl weiter."
"Ehh ja. Wo waren wir?"
"Oh, Bruder... Na gut. Und wie ist es jetzt?" Fragt sie aufgeregt.
Ich verstehe wieder mal nicht, was sie meint.
"Na, seid ihr jetzt ein Paar? Wenn ihr nein sagt, dann spring ich aus dem Fenster."
Ich greife nach Alayne's Hand, halte sie stark fest und nicke.
Dann steht Lillian auf und kniet sich vor Alayne. Schließt sie plötzlich in eine feste Umarmung.
"Ich bin so froh, dass er dich gefunden hat." Sagt meine Schwester zu Ale.
"Wie... warum?" Fragt sie neugierig.
"Jey's Freundinnen waren immer irgendwelche Tussis. Sie waren dumm, hinterhältig, untreu und hingen an seinem Geld. Ich habe so gehofft, dass er einmal eine richtige Frau findet. Ich war kurz davor meine Hoffnung zu verlieren. Ich dachte mir schon so: Oh man! Mein Bro ist echt ein Arschl*ch, ein Player, ein-"
"Hey!" Sage ich. "Bin ich nicht!"
"Na jaaaa." Sagen Ale und Lillian gleichzeitig.
"Gut gut. Ich habe mich verändert!"
"SIE, hat dich verändert! Zum Guten, Mr Du-erbst-bald-Vaters-Adel-und-Geld!"
"Ja ja ja." Und nippe an meinem Weinglas.
"Und trink nicht so viel!" Ergänzt sie.
"Ja ja ja." Wiederhole ich absichtlich.
"Immerhin will er mit dem Rauchen aufhören." Sagt Ale grinsend.
"WAAAAS? Wie hast du das denn geschafft?!" Und Lillian's Augen weiten sich.
"Tja." Antwortet Ale.
"Du bist unglaublich."
"Danke sehr, Lillian."
Schön, dass sie sich verstehen.

Beide unterhalten sich die ganze Zeit. Ich habe in der Zeit etwas für meine Arbeit gemacht. Als ich spät abends wiedergekommen bin, schlafen beide nebeneinander, wie kleine Pandas. Vermisst wurde ich also nicht.
Als ich zu Alayne blicke, kann ich nicht anders und streichle ihre Wange. Sie öffnet ihre Augen ganz leicht und lächelt mich an.
"Ich. Liebe. Dich." Flüstert sie und ich bekomme eine Gänsehaut.
"Ich dich auch, Baby."
Das ist sie. Meine 69. Freundin. Schöne Zahl, denke ich mir und grinse. Ah was, gefühlstechnisch ist sie meine erste richtige Freundin.
Ich war schon eine ziemlich männliche Bitxh, wenn es sowas überhaupt geben sollte.

Alayne's POV

Ich weiß nicht, wie spät es ist, aber Jey ist auf einem Sessel eingepennt, während Lillian sich an mich kuschelt. Ich liebe dieses Mädchen so sehr. Sie ist so süß!
Doch jemand klingelt und Jey ist sofort wach.
"Lill, sie sind da." Er springt aus dem Sessel und ruft ihr das zu.
"Müde läuft sie widerwillig zu Jey, umarmt mich aber noch davor und gibt Jey einen Kuss auf die Wange, die er erwidert.
"Pass auf dich auf, Sis."
"Mache dir um mich keine Sorgen. Pass auf Alayne auf."
"Ich verspreche es."
Sie nickt ihm zu und geht zu den Männern in Anzügen.
"Mach's gut, Lillian!" Rufe ich noch.
Glücklich dreht sie sich um und schlendert mit ihnen Richtung Aufzug.
"Joe, ich will eine Pizza!"
"Um 2 Uhr in der Nacht, Miss!?"
Ist das letzte was wir hören, bevor Jey die Tür schließt.
"Sie ist so süß."
"Ja, das stimmt." Sagt Jey fröhlich, aber mit verschlafener Stimme.
"Ich gehe dann mal wieder pennen, ja?" Und ich bewege mich in Richtung Bett.
"Okay."
Ich schlendre in das Schlafzimmer und höre, wie Jey mir folgt.
Trotzdem gehe ich weiter und lasse mich auf das Bett fallen und decke mich zu. Jey hebt die Decke hoch und springt rein.
Ich liege auf der Seite mit dem Rücken zu ihm und spüre, wie er seinen Arm um meine Hüfte legt und mich näher an ihn zieht.
"Das macht mich noch wahnsinnig, Jey."
"So schnell wirst du mich nicht los." Flüstert er und wir schlafen ein.

....

Jey's POV

Ich schlafe nicht. Ich kann nicht schlafen, weil ich an Lill's Worte denken muss. Ich muss mit Vater sprechen. Es geht nicht anders. Doch muss ich mir einem guten Plan ausdenken.
Ich werde Ale mit allen Mitteln beschützen.
Nervös greife ich zu einer Tablette, die mir beim Einschlafen helfen soll. Diese Störung ist sowieso nichts Neues.
Dann packe ich sie in die Schublade zurück und schlucke sie schnell hinunter.
Dieses Problem wird ein harter Brocken...

Royal BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt