Royal Badboy

Kapitel 20

Jey's POV

Flaschendrehen ist eigentlich überhaupt nicht mein Ding, aber weil ich heute gute Laune habe, sage ich ausnahmsweise okay.
Es könnte lustig werden. Vor allem weil Alayne mitspielt.
"Ich glaube, ich muss mal auf Klo." Sagt sie plötzlich.
Ich schaue Alayne skeptisch an, da will sie sich schon auf den Weg machen, doch ich halte sie an ihrem Kleid fest.
"Spinnst du? Willst du, dass es kaputt geht?" Sagt sie aufgewühlt.
"Du bleibst schön hier."
Und ich führe sie in die Ecke, in der die anderen bereits warten.
"Ich will aber ni..." Flüstert sie mir noch ins Ohr doch sie merkt, dass es bei mir keine Wirkung hat.
"Soo... ich würde sagen: Ladies first." Und dabei schaut Drake Julianna an und sie nimmt grinsend die Flasche und fängt an zu drehen.
Sie dreht sich und dreht sich, dann wird sie langsamer und dann bleibt sie fast bei mir stehen doch es zeigt letztendlich auf Kyle.
"So Kyle" meint Julianna "Wahrheit oder Pflicht?"
Er überlegt nicht lange und antwortet Pflicht.
"Uh, da hat wohl jemand dicke Hosen an." Sagt Drake und pfeift.
Julianna überlegt kurz und antwortet daraufhin: "Du nimmst Laya bei der Hand und ihr verschwindet beide für genau 15 Minuten in einem Zimmer." Dabei müssen einige grinsen und dem einem gefällt das überhaupt nicht.
Drake natürlich.
"He, what? Nein! Laya du bleibst hier!" Sagt er wütend.
"Pflicht ist Pflicht, Bruder." Antworte ich schmunzelnd, da es schon so hart anfängt.
Laya sitzt aber nur ruhig da und man sieht, das sie verlegen ist.
Drake, der sich darüber immer noch aufregt, vertraut ihm ihr letztendlich an. Dabei sind es nur 15 Minuten und es klingt als würde sie ihn heiraten und das Haus verlassen. Ihm liegt seine Schwester wohl sehr am Herzen. Würde er aber erfahren, dass da was passierte, würde er trotzdem nicht ruhig sitzenbleiben.
Brummend sitzt er nun da und ich schaue nun zu Alayne rüber, die schüchtern zwischen Julianna und Adam sitzt und auf den Boden starrt.
"Gut, ich mache einfach weiter." Sage ich und drehe die Flasche.
Sie bleibt direkt vor Adam stehen.

Alayne's POV

Mein Herz blieb für einen Moment stehen, aber zum Glück landet es bei Adam und ich atme aus.
Dabei bemerke ich wie Jey mich anschaut. Ich erkenne ein kleines Schmunzeln.
"Ok, ich wähle Wahrheit."
"Öhhhh, Adam." Antworten alle im Chor außer mir.
"Bisschen Abwechslung muss sein." Sagt er grinsend.
"Na dann, hast du dich schon mal von deinen Eltern erwischen lassen?" Fragt Jey und schaut mich immer noch an als würde er MIR die Fragen stellen.
Adam bleibt kurz ruhig, dann schaut er zu seiner Freundin rüber und fängt an zu lachen.
"Sag schon!" Rufen paar gleichzeitig und sehen ihn neugierig an.
"Ich wurde vorgestern mit meiner Prinzessin im Bett erwischt." Sagt er ohne jegliches Schamgefühl. So etwas könnte ich z.B. nie preisgeben! Na ja, aber ich habe auch nicht viele Stories auf Lager, wenn es um Jungs geht. Eigentlich keine. Tjach, meine tolle Jugend. Doch dann kam Jey... ah sei ruhig Alayne!
"Autsch, armer Adam." Antwortet Luke und klopft ihm auf den Rücken.
Nach kurzer Pause dreht er dann die Flasche und dabei hat er sie zu doll angedreht, dass sie aus dem Wege kommt und den Tisch runterfällt.
Alle schauen dem Spektakel still hinterher bis Jey eine neue leere Flasche auf den Tisch stellt und das Spiel weitergeht. Als nächstes fällt die Wahl auf Julianna, dann auf Drake, Clara und wieder auf Adam. Dann kommen endlich Laya und Kyle zurück, die etwas länger als 15 Minuten weg waren. Laya setzt sich neben Clara und ist ganz still während Kyle vor sich hin grinst. Aus meiner Perspektive ist es schwer zu sagen, was sein könnte, da ich sie alle erst seit kurzem kenne. Drake beäugt Kyle aber ganz genau und wirft ihm tödliche Blicke zu. Kyle bleibt aber locker und nimmt einen großen Schluck von seinem Bier während er sein blondes Haar zurückstreift. Im Moment bin ich nur glücklich, dass es mich noch nicht getroffen hat. Hoffentlich bleibt es so. Für eine kurze Zeit wurde es sehr knapp, da ich fast dran war, aber dann ist es doch Luke, sogar zweimal hintereinander.
"Pflicht." Sagt er beim zweiten Mal.
Und dann muss er mit Boxershorts bis zum nächsten Morgen herumlaufen.
"Ihr wollt wohl, dass ich vergewaltigt werde!? Was für Freunde." Sagt er mit einem ironischem Ton und alle lachen. Soweit so gut.
"Lass noch eine Runde spielen." Ruft Clara.
"Ja, finde ich auch. Es wird sonst langweilig." Meint nun Adam dazu.
"Vielleicht kommt dann mal endlich jemand von unserem frischem Paar ran." Murmelt Laya aber so, dass es jeder mitbekommt.
"Stimmt! Ihr wart noch nicht dran!" Ruft Kyle.
"Tja." Sagt Jey triumphierend.
Und ich bete innerlich, dass ich nicht rankomme. Mit zusammengekniffenen Augen warte ich auf das Ergebnis. Dann öffne ich sie und tatsächlich bin ich nicht dran...
sondern Jey.
"Tja." Ruft Drake belustigt.
"Pflicht."
Na, er traut sich auch was.
"Oh oh ich weiß es." Schreit Laya.
"Du sollst jemanden hier auf dem Mund küssen."
"Oh ne, das ist öde. Er wählt doch locker Alayne." Mischt sich Luke ein.
Ich muss schlucken. Oh nein. Mein erster Kuss? Ich kriege Gänsehaut. Bloß nichts anmerken lassen Alayne. Stark bleiben.
"Also meinetwegen kann er gerne auch einen Jungen küssen. Drake passt doch zu dir Jeychen!" Sage ich grinsend.
Drake und Jey schauen sich geschockt an und die anderen bejubeln meine Idee. Das könnte doch amüsant sein. Racheeee!
"Never." Antworten die beiden gleichzeitig während die anderen sie zusammen am Arm ziehen.
"Ich küsse lieber einen Affen!" Schreit Drake, der zur Verteidigung schon fast auf dem Boden liegt.
"Alayne, das willst du deinem Bae doch nicht antun." Sagt Jey mit einer schmeichelhaften Stimme.
"Pflicht ist Pflicht Schätzchen." Antworte ich nur und lächle zufrieden.
"Ich mache das nicht." Sagt er ernst.
"Ohh was für Eier ihr seid, dann auf die Wange." Ruft Clara.
Dann blicken sie sich an und akzeptieren ihr Urteil.
Triumphierend stehe ich dann auf, weil das Spiel endlich vorbei ist und suche nach etwas alkoholfreiem. 
Plötzlich hält mich jemand an der Taille fest und ich erschrecke.
"Du willst doch kein Alkohol trinken oder? Ich verbiete es dir. Sonst machst du irgendwelche Dummheiten."
Ich nehme etwas Abstand, was wohl er automatisch passiert, bereue es dann aber und antworte nur:
"Ich will nur etwas Wasser oder ähnliches. Und verbieten kannst du mir  nichts!"
"Du bist unter meiner Obhut Kleines." Dann zieht er mich am Arm und wir verlassen das Haus.
"Was ist los?" Frage ich ihn.
"Wir fahren nachhause. Ich bin erschöpft."
Situationsbedingt bin ich eigentlich nicht in der Lage zu bestimmen, wie lange wir bleiben sollen oder nicht. Ich muss mich nach ihm richten. Er, der einzige, der mir in meiner Situation 100% hilft und beschützt. Ich sollte mich nicht beschweren und die Klappe halten. Wir steigen in sein Koenigsegg ein und er startet den Motor. Wie immer vom Auto fasziniert, lasse ich mich vom angenehmen Autosessel in den Komfort auf Wolke 7 ziehen.
"Hast du auch kein Alkohol getrunken?"
"Keine Sorge Alayne."
Und kurz bevor wir losfahren, dreht er sich noch zu mir und fragt: "Wolltest du wirklich, dass ich ihn küsse?"
Oh, muss das sein.
"Das war doch nur ein Spiel."
"Ja, aber ich würde sonst dich küssen."
Und als ich bemerke, was er gerade gesagt hat, werde ich verlegen und muss bestimmt ganz rot im Gesicht sein.
"Eh.. Also. Was ich meinte, ist, dass ich doch ungerne Typen küsse und das also... das es bei dir einfacher für mich wäre."
Ich nicke leicht und bin immer noch zum Fenster gedreht, da ich immer noch rot bin.
Er atmet tief durch und wir fahren los. Zum zweiten Mal wurde ich als seine Freundin vorgetäuscht und frage mich, ob es nun noch ein drittes Mal passieren wird oder ob die Zukunft vielleicht etwas ganz anderes für uns vorbereitet hat. Mein Leben fühlt sich erstmals wie ein Abenteuer an und mir gefällt es!