Kapitel 2

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Oh nein.
Was war das für ein blöder Zusammenstoß?!

Meine Tasche liegt einen Meter weiter weg und ich sehe meinen Apfel hinauskullern.
Autsch. Irgendwie tut mir mein Hintern weh.

Was für ein toller Tag.

Ich betrachte nun das etwas gegen das ich gestoßen bin und die Gestalt nimmt eine Form des Menschen an. Oh nein. Peinlich.
Oder besser gesagt: Oh scheiße? Das sieht mir aus wie ein ziemlich reicher Kerl im Anzug, der gerade das Hotel betreten will. Er betrachtet mich geschockt und zwei Bodyguards kommen sofort angetanzt.
Bisschen verspätetet vielleicht? Die könnten mich doch warnen, da wäre das dann nie geschehen.
Na toll, die sehen auch noch böse aus. Moment-
die sehen MICH böse an!

Plötzlich reicht mir der junge Typ im Anzug seine Hand. Ich überlege kurz, nehme seine Hilfe doch schließlich an.
"Es... es tut mir Leid. Ich war in Gedanken und habe dich... ich meine Sie nicht gesehen. Entschuldigung!" Sage ich.
"Es ist nicht schlimm und außerdem auch meine Schuld. Ich sollte auch besser aufpassen. Hoffentlich haben Sie sich nicht verletzt...?" Er macht eine Handbewegung und seine Bodyguards ziehen sich etwas zurück. Ich hatte schon meine Sorgen, dass die mich gleich windelweich verprügeln...
Jetzt starre ich wieder den reichen Typen an. Sein Gesichtsausdruck ist ganz ernst und seine Augen schauen mich direkt an. Seine grünen Augen. So strahlend schön.
Ich wünschte meine braunen Augen hätten auch sowas besonderes...

"Miss?"

"Ehhh ja. Ich meine, nein. Alles super!"
Alayne klatsch dir eine. Du bist super peinlich! PEINLICH!
Plötzlich kommt der eine Bodyguard und ich erschrecke. Er reicht mir meinen Apfel und meine Tasche. Still nehme ich ihn entgegen und stehe immer noch wie bekloppt da.

"Danke..."

Der Kerl im Anzug nickt nur und geht in Richtung Hoteleingang. Und ich stehe immer noch fassungslos vor dem Hotel und beschließe endlich nach Minuten zur Schule zu gehen. Er sah verdammt gut aus... Woher er wohl kommt? Smaragdgrüne Augen, schokobraunes Haar. Und für einen Businessman sah er doch viel zu jung aus. Er war womöglich erst 19 oder 20? Vielleicht ist er so eine Art Sheldon Cooper? Ich überlege kurz, aber etwas wichtiges hält mich wieder auf.
Schule!
Alayne, vergiss nicht, dass dein Abischnitt gut werden soll.
So nehme ich mir noch meinen Leistungskurs Chemiehefter raus und wiederhole alles von letzter Stunde. Das wird sicher lustig. Alkanole und ihre Eigenschaften sind im Vergleich zu dem, was der Lehrer letztens gemacht hat, ein Kinderspiel. Jetzt will er das wir das Herstellungsverfahren für Seife und Gummibärchengeschmäcker auswendig können. Wie heißt es aber doch so schön... Schule macht Spaß, oder?
Manchmal frage ich mich, auf was für Schulen diese Menschen gehen, die sowas behaupten...

Jey's POV

Da steige ich aus und knalle gegen irgendjemanden. Geil. Ich hasse diesen Tag. Und das ich jetzt gleich auf meinen Vater treffe... das wäre das allerletzte was ich will. Mal schauen, was er diesmal von mir will. Er drohte mir damit, mein Motorrad wegzunehmen, wenn ich heute nicht auftauche. Da bin ich auch schon in der Lobby, als...

"Mister Kingston! Mister Kingston! Die Dame von gerade eben hat ihren Ausweis auf dem Boden fallen gelassen." Der Mann vor dem Hoteleingang drückt sie mir in die Hand.
"Ah und warum geben sie das nun mir? Ich kenne sie nicht."
Der Mann zuckt mit seinen Schultern und lächelt mich an. Ja, toll.
Ich lese auf dem Ausweis: Alayne Ray
Nur... den Ausweis kann ich ihr wahrscheinlich erst morgen geben. Dazu bin ich heute viel zu beschäftigt. Ich packe ihn in meine Hosentasche und suche meinen Vater auf. Nachdem ich ihn nach 10 Minuten immer noch nicht gefunden habe, beschließe ich die Sekretärin zu fragen.
"Ja, na sicher. Herr Dr. Kingston ist im Raum 1003. Meine Kollegin bringt sie dahin."
Verdammt. Die Frau neben ihr sieht so gut aus. Sie hat blonde Haare und trägt ein kurzes, schwarzes Kleid und lächelt mich an. Ich folge ihr. Während sie vor mir läuft, schaue ich mir ihren Hintern an. Sie führt mich zum Aufzug und lässt mich zuerst eintreten.
"Oh nein. Ladys first."
Sie kichert leise und schaut mich unschuldig an. Sie steht auf mich. 100%-ig.
Nachdem die Türen zu gehen, komme ich ihr näher.
"Und arbeitest du hier den ganzen Tag?" Frage ich sie und schaue sie verführerisch an.
Sie bleibt kurz stumm und antwortet mir dann doch leise: "Ja..." Jetzt schauen mich ihre Augen an und sie beißt sich auf die Lippe. Ich komme ihr näher und drehe an einer ihrer Locken. "Du hast wunderschöne Haare."
Jetzt legt sie auch eine Hand auf mein Hemd und zieht mich an der Krawatte etwas näher. Verdammt, sie ist echt heiß. "Ich heiße Amy und bin heute noch bis 23 Uhr in der Lobby aufzufinden."
"Dann hole ich dich um 23 Uhr ab und zeig dir meine Kings Suite, Süße." Flüstre ich ihr ins Ohr. Ihr Atem ist unregelmäßig geworden und ihre Augen glänzen.
Die habe ich um meinen Finger gewickelt.
Amüsiert steig ich nun endlich aus und gehe zum Raum. Amy fährt wieder runter. Ich öffne nun den Raum und befinde mich vor 5 Pokertischen. Am 3 erkenne ich meinen Vater mit 5 anderen.
Ich gehe auf ihn zu und stehe nun fast neben ihm. Keine Reaktion. Nichts. Ich hebe eine Augenbraue und überschlage meine Arme. "Hallo." Sage ich unbeeindruckt. Immer noch nichts. So vertieft wie er in seinem scheiß Spiel ist, werde ich langsam ungeduldig. "Du wolltest mich sprechen, Mr Kingston!" Schreie ich schon mehr oder weniger.
"Halt die Klappe oder siehst du nicht, dass ich gerade beschäftigt bin?" Er dreht sich um. Seine Zigarette in seinem Mund. Mein Vater. Ein 49-jähriger Mann, der einfach Glück hatte, als einer der letzten seiner Adelsblutslinie zu sein und mehr als die Hälfte des Erben trägt. Man glaubt es kaum, aber das einzige was ich an ihm etwas bewundere, ist, dass er so viele Geschäfte auf einmal führen kann und dann trotzdem Zeit zum pokern hat. Er weiß, wie man kontrolliert. Er weiß, wie man Dinge so laufen lässt, wie man selbst es will... Der Mann, vor dem ich als Kind mehr Angst hatte, als vor Godzilla, der unter meinem Bett auftauchen könnte. Diese Zeit ist um. Er kann mich zwar immer noch zu bestimmten Dingen zwingen, aber irgendwann werde ich ganz von ihm unabhängig sein. Abgesehen davon, dass er ihn mir den Erben sieht, ist das auch nur der einzige Grund, weshalb ich noch hier bin. "Also wenn du mir nichts sagen willst, dann gehe ich."
Mein Vater brummt irgendwas vor sich hin und konzentriert sich wieder ganz auf das Spiel. Seine Tischkameraden fangen an zu grinsen. Alles reiche dumme Säcke, die man schlichtweg einfach kontrollieren kann. Die Spezialeigenschaft meines Vaters. Er schaut alle scharf an und sofort verfinstern sich ihre Mienen wieder zum Ernst der Lage des Spiels. Geld ist nicht alles, aber in dieser Welt kontrolliert sie Leben und Tod. Noch kurz bevor ich dachte, dass er nichts mehr sagen würde, spricht er doch zu mir. "Heute ist eine wichtige Veranstaltung..." Während er eine Karte auf den Tisch legt. Ich lehne mich auf den Pokertisch hinter mir und mache auch eine Zigarette an. "...Du kommst mit, Jeremy. Ich habe dir eine Frau ausgesucht." Gerade als ich mir die Zigarette angezündet habe, fällt sie mir fast aus dem Mund. "Bitte WAS?"

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Hey, ihr süßen! Ich will euch Bescheid geben, dass ich am Morgen bis Donnerstag auf Klassenfahrt bin. Ich könnte ja versuchen, zu updaten, will aber lieber nichts versprechen. Danke für euer Verständnis! :)

Alles Liebe <3

Royal BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt