Kapitel 32

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Alayne's POV

Ein süßer Duft umhüllt den Raum, als ich aufstehe. Neben mir auf dem Bett liegt ein kleines Päckchen mit Rosen umrundet (Bild). Auf dem Kärtchen steht mein Name in einer eleganten Kursivschrift.
Vorsichtig öffne ich es und erblicke eine silberne Kette. Ich kann es nicht fassen, dass er mir so etwas gekauft hat und hebe sie leicht an. Eine Träne, die ich nicht unterdrücken kann, fließt an meinem Gesicht hinab. Noch nie hat mir jemand etwas so wertvolles, so schönes geschenkt.
Zum Geburtstag habe ich mich immer mit einem 8 £ Kuchen beschenkt und zu Weihnachten, da lud ich mich zu einem Restaurant ein und bestellte mir immer einen Tiramisu während ich glückliche Familien beobachtete, die ihre gemeinsame Weihnachtsfeier ausklingen ließen. Mehr ist da auch nicht, wenn es um Geschenke geht. Dieser Neid in mir, hat mich innerlich aufgefressen und der Hass, der daraus entstand, wurde zu einem Teil von mir, welches ich so gut, wie ich konnte, ersticken wollte. Ich will kein Monster sein und schon garnicht die Freude anderer zerstören, nur weil ich ein einsames Leben führe.

Jey's POV

Gestern in der Nacht habe ich lange überlegt, was ich tun soll. Und heute habe ich auch etwas wichtiges beschlossen, was ich ihr mitteilen möchte.
Ich betrete mit Pfannkuchen, einem Kakao und einer Obstschüssel das Schlafzimmer und sehe, wie Ale mein Geschenk an sie bereits ausgepackt hat und gut beäugt. Doch ich erkenne auch, wie ihr eine Träne runterfließt und bewege mich schneller auf sie zu.
"Ale, alles in Ordnung? Gefällt sie dir nicht?" Es ist, als hätte sie herausgefunden, was ich beschlossen habe, doch das kann nicht sein.
"Nein! Sie ist... zu schön um wahr zu sein." Sagt sie mit zittriger Stimme und lächelt mich an.
Ich lege das Tablett ab und nähere mich ihr.
"Dann wollen wir sie dir umbinden." Und ich nehme ihr die Kette von der Hand und binde sie ihr um den Hals. Plötzlich fällt sie mir um den Hals und legt ihren Kopf an meinem Nacken.
"Das ist das beste, was ich je bekommen habe. Danke!"
Ich spüre ihren Atem und mir wird ganz warm ums Herz.
"Ich freue mich, dass es dir gefällt. Und jetzt essen wir Pfannkuchen, sonst werden sie kalt."

Nach dem wir gegessen haben, nehmen wir mein Motorrad, um etwas rauszufahren.
Ich halte auf einem Hügel ab und ziehe mein Helm aus. Ale tut es mir nach.
"Alayne, ich liebe dich sehr-"
"Ich weiß." Sagt die überglücklich und hält meine Hand fest.
"Umso mehr möchte ich, dass das mit meinem Vater geklärt wird."
Sie schaut mich verwirrt an.
"Was hast du vor?"
"Ich werde ihn noch schon beeindrucken und brauche nur etwas Zeit um mir etwas auszudenken. Ale, gib mir zwei Wochen und ich komme zu dir zurück. Er hat in genau 14 Tagen Geburtstag und hält einen Ball. Dort werde ich ihn zur Rede stellen."
"Du willst mich verlassen?" Und sie schaut nun traurig zu mir, was auch verständlich ist.
"Ja, also nein. Nur für ungefähr zwei Wochen. Ale..." Ich ziehe sie näher zu mir. "...vertraue mir, bitte. Ich will sicher stellen, dass alles zwischen uns gut wird."
Es bleibt kurz ruhig und ihr trauriger Gesichtsausdruck fängt plötzlich an zu strahlen. Sie antwortet mir verständnisvoll, sowie ich es erwartet hätte. Immerhin ist das die außergewöhnliche Alayne Ray und nicht irgendein Mädchen.
"Ich vertraue dir. Du weißt schon, was du tust. Also ziehe es durch."
Und sie küsst mich sanft, aber lange bis sich unser Kuss zu einem leidenschaftlichem entwickelt.
Wir fahren wieder zurück zur Wohnung, gehen davor aber nochmal ausgiebig einkaufen, damit es ihr in den zwei Wochen an nichts fehlen wird.
Zuhause packe ich das nötigste ein und stelle mich vor die Tür.
"Du hast noch deine Autoschlüssel vergessen." Sie kommt schnell zu mir und steckt sie mir grinsend in meine Hosentasche.
"Danke."
Wir umarmen uns eine ganze Weile bis ich mich leider von ihr lösen muss.
"Baby, ich gehe dann."
Sie küsst mich ein letztes mal. Ich werde ihre Lippen vermissen.
"Bis später, Jey." Sie zwinkert mir zu.
"Bis später."
Ich gehe zum Aufzug und sie steht an der Tür.
"Ich liebe dich!" Ruft sie mir noch zu und grinst ganz breit.
"Ich liebe dich auch." Und die Türen vom Aufzug schließen sich. Ich hätte, um ehrlich zu sein, nicht gedacht, dass sie das so schnell verdaut, nicht das es mich stört... Auf jeden Fall: Ab jetzt darf ich nichts mehr falsch machen.
Ich muss mich voll und ganz auf meinen Vater konzentrieren.
Er ist ein Arschloch, aber er hat seine Schwächen. Ich muss ihm beweisen, dass Ale besser als jede andere ist.
Ich habe lange überlegt und ich würde sie sogar zu meiner Frau machen, wenn es nicht anders geht. Meine Angst um sie, ist schon so stark, dass ich extra zwei Profis eingestellt habe, die sie beschützen sollen. Sie weiß nichts davon, aber das braucht sie auch nicht. Ich will nur auf Nummer sicher gehen, dass es niemand auf sie abgesehen hat, während ich nicht in ihrer Nähe bin.
Nun in der Tiefgarage, gehe ich zu meinem Auto, doch bemerke, wie eine Person hinter einer Säule steht und mich anstarrt.
"Was ist, du Penner! Glotz nicht so." Sage ich genervt.
Und auf einmal tauchen noch zwei weitere in Anzügen auf und laufen in meine Richtung. Shit, das fehlt mir noch. Sie greifen mich an, ich lasse meinen Koffer fallen und schlage sie nacheinander auf den Asphalt. Der letzte ist besonders hartnäckig, doch auch ihn drücke ich fest gegen die Wand und er lässt sein Messer fallen, welches er in der rechten Hand gehalten hat.
"Wer hat euch geschickt!?"
Und ich halte ihn weiter gegen die Wand während ich schon fast seinen Arm zerquetsche. Er antwortet nicht, gibt aber lauter Schmerzensschreie von sich.
"WER!? Mein Vater!!?" Schreie ich.
"S... Si...Sibezo Ca...rl." Antwortet er schmerzerfüllend und ich lasse ihn los, sodass er an der Wand hinuntersinkt.
Sibezo Carl. Ein alter Feind von mir. Zum Glück nicht mein Vater. Deswegen bin ich etwas erleichtert und atme tief durch. Ich greife ihn aber wieder an seinen Kragen und schaue ihm tief und wütend in die Augen.
"Hör mir zu. Ich habe keine Zeit für seine Spielchen. Sage ihm, er soll sich ein anderes Ziel finden, ja?! Er soll mal erwachsen werden oder will er, dass ich noch mehr seiner scheiß Knechte verprügele. Haut ab!" Und sie stehen schnell auf und laufen blutend davon. Ich richte meine Lederjacke zurecht, hebe meinen Koffer hoch, steige in mein Auto und fahre zum Anwesen meiner Eltern. Jetzt oder nie.

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Na, verhält sich da Alayne zufällig etwas zu fröhlich darüber, dass Jeremy seinen Vater zur Rede stellen will? Das könnte ja auch ganz böse enden! Bleibt gespannt. :))

P.S.: Merry Christmas and a happy new year 2016! ✨❤️

Royal BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt