Kapitel 8

37.4K 1.6K 51
                                    

Alayne's POV

Mein Handy klingelt. Ich gehe schnell ran und frage mich, wer mich denn jetzt anruft?

"Alayne Ray?" Sagt eine mir unbekannte Frauenstimme.

"Ja, das bin ich."

"Hier ist das Amt. Sie haben laut unseren Angaben die letzten drei Monaten Miete immer noch nicht bezahlt. Wir haben dies bereits nach Ihrem Wunsch einen Monat tolerieren lassen, aber vier? So geht das nicht weiter."

"Aber... ich habe die vierte gezahlt. Mir fehlen nur noch drei! Bitte, ich zahle alle rechtzeitig." Flehe ich sie an und bemerke die verwirrten Blicke von dem unbekannten Jungen.

"Rechtzeitig ist hier das falsche Wort, Mrs Ray. Wir geben Ihnen nur noch 2 Tage. Tut mir Leid und schönen Abend."

"Moment..."

Zu spät, denn sie hat bereits aufgelegt.
Da sitze ich nun still und starre auf die Wand. 2 Tage?

"Ähm. Alles okay?"

Ich spüre wie mich eine Hand am Arm berührt. Ich zucke etwas zusammen. Solche Berührungen sind neu für mich.

Jeremy's POV

Wer war da am Hörer, dass sie plötzlich so versteinert ist?

"Hey. Was ist los?" Wiederhole ich.

Jetzt schaut sie noch ängstlicher.

"Ist schon gut." Antwortet sie.

"Nein, so wie du schaust... ich glaube dir nicht."

Sie sieht unsicher aus. Vielleicht weiß sie nicht, ob sie mir vertrauen kann.

"Wenn du nicht willst, dann ist es okay." Letztendlich ist das alles nicht mein Problem.

Ich wollte gerade aufstehen, da hält sie plötzlich meinen Arm fest.

Alanye's POV

Ich sage es ihm. Ich habe keinem der mich unterstützen kann und ja, vielleicht kenne ich ihn nicht, aber er hat mir schon einmal geholfen... nicht wahr?

"Ich habe die letzten drei Monate die Miete nicht gezahlt. Jetzt habe ich nur noch 2 Tage, sonst..." Mir kamen die Tränen.

Dabei wollte ich nicht weinen.
Ee schaut mich an. Bestimmt lacht er gleich.

Stille.

"Alayne... ich kann dich unterstützen."

Habe ich richtig gehört?
Ungläubig schaue ich ihn an. Jetzt merke ich wie intensiv sein Blick ist.
So schöne tiefgrüne Augen.

"Ich bezahle dir die Mieten."

"Was? Nein, dass ist mein Problem. Ich will dich nicht mit in diese Sache ziehen."

"Denkst du ernsthaft, dass mir dieses bisschen Geld was ausmacht? Sei doch realistisch." Gibt er leicht überheblich von sich.

Meine Augen immer noch fest auf seine fokussiert.

"Woher weißt du eigentlich, wie ich heiße?" Fällt mir gerade ein. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich ihm meinen Namen gesagt habe. Es sei denn, als ich betrunken war...

"Schon vergessen? Der Event Manager hat dich vorgestellt... Ahja! Ganz vergessen. Hier ist dein Ausweis. Den hast du letztlich vor dem Hotel fallen lassen."

Oh, das habe ich garnicht bemerkt! Ich nehme mein Ausweis dankbar entgegen und packe ihn in meine kleine Tasche.

Soll er mir das Geld überreichen? Tatsächlich wäre das für ihn nicht so schlimm, aber ich fühle mich da irgendwie so schuldig. Doch er will doch sicher etwas von mir.

"Und was willst du dafür haben? Ich kann dir nicht viel anbieten, da ich wenig Geld habe..." Ich schaue beschämend auf den Boden. Die Situation ist gerade sehr merkwürdig.

"Nichts." Da gibt er plötzlich einen leisen Laut von sich und seine Augen weiten sich auf.

"Da gibt es doch etwas, was du für mich tun kannst." Gespannt warte ich auf seine Antwort. "Tue so als wärst du meine Liierte."

Ich dachte, ich habe mich verhört.
"Mein Vater will, dass ich heute jemanden für mich finde, aber alle gefallen mir nicht. Er wird mich aber sonst nicht gehen lassen, verstehst du?Also wäre das ein guter Deal. Dafür zahle ich deine Miete." Er grinst mich frech an.

Soll ich oder soll ich nicht?
Es ist eine schwere Entscheidung.

"In Ordnung." Ich hoffe, dass das die richtige Entscheidung war. "Zuhause werde ich sowieso nicht vermisst. Und wie darf ich dich eigentlich nennen?"

"Jeremy."
Jeremy. Kein Nachname, kein Nickname. Er stellt sich nur als Jeremy vor.

"Dann nenne ich dich Jey."

"Mach was du für richtig hälst." Er zwinkert mir zu und ich bin etwas verlegen. Seine Nähe macht mich ein bisschen nervös.

"Alayne, lass uns zum Saal zurückgehen. Ich stelle dich meinen Eltern vor und dann bist du erstmal entlassen."

Ich nicke ihm schweigend zu und stehe auf.

"Nimm meine Hand."

"Mhh?"

"Nimm meine Hand habe ich gesagt."
Ruft er auffordernd.

Er ist nicht gerade der höflichste.
Und mit ihm führe ich eine Beziehung. Also eine gespielte natürlich.
Noch nie habe ich eine Beziehung geführt, weder einen Jungen geküsst. Aber selbst, wenn das gespielt ist, muss ich es tun. Der Deal ist fair.

Ich nehme seine Hand und wir gehen leise in Richtung Saal. Währenddessen schaue ich ihn an. Selbst von der Seite scheint er perfekt zu sein. Dann schüttle ich meinen Kopf, um mich zu konzentrieren.

"Ich weiß, dass ich gut aussehe. Danke." Grinsend sagt er mir das ins Gesicht.

Oh! Ich nehme alles zurück! Er ist einfach nur gemein!

"Warum so überheblich, Idiot." Flüstere ich vor mich hin.

Da bleiben wir plötzlich stehen und er drückt meine Hand fester zu. Habe ich da vielleicht übertrieben oder seinen Stolz getroffen?

Und dann schubst er mich gegen die Wand und drückt meine Arme über meinem Kopf stark fest, so dass ich nach paar Bemühungen, aufgebe, mich loszureißen. Sein Kopf nähert sich meinen. Sein Mund ist mir nun so nahe, dass nur ein Finger dazwischen passen könnte. Ich atme unregelmäßiger, denn auch sein starker Körper nähert sich mir gefährlich nahe. Dann wandern seine Lippen zu meinem rechten Ohr und er flüstert mir zu: "Das hier ist ein Spiel. Du bist eine Figur und die anderen stellen dir Fallen, schenken dir Glückskarten oder der Würfel beschert dich mit einer Zahl wie 6. Und ich bin der Spieleleiter, der deine Wege aussucht und dann auf dich aufpasst...
Du machst was ich sage, Süße. Sei du also nicht so frech, sonst überlege ich mir nochmal deine Mieten zu zahlen."

Royal BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt