7 von Nächten und der Morgen danach

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"Also weil der Schock und ..  und ich möchte heute Nacht einfach nicht alleine sein", stammel ich peinlich berührt. Doch mein bester Freund winkt nur ab. "Alles gut, komm lass uns schlafen gehen."

Statt sich umzuziehen zieht JJ einfach sein Top aus und macht es sich auf meinem Bett bequem. "Komm schon her Sum.", fordert er mich auf. Eigentlich bin ich viel zu erschöpft um mich noch umzuziehen. Ich lasse meinen Blick durch mein Zimmer schweifen in der Hoffnung schnell was bequemes zu finden. Das bemerkt der Blonde und wirft mir sein Top zu, dass er sich zum wechseln mitnehme wollte. Schnell ziehe ich mir meine Sachen vom Körper und JJ Shirt drüber. Es geht nur knapp über meinen Po, aber das muss jetzt reichen. Für mehr bin ich einfach zu müde. Ich bahne mir meinen Weg zum Bett, dabei entgeht mir nicht das JJ seinen Blick nicht von mir lässt. Ich lege mich neben ihn. "Du starrst", murmle ich ihm müde zu. Erschrocken reist er seine Augen auf, fängt sich aber schnell wieder. "Meine Sachen stehen dir besser als mir", gibt erst zurück, was mich zum kichern bringt. Kichern? Was zur Hölle ist denn los mit mir? Das muss an der Müdigkeit liegen... "Jetzt komm schon her", murmelt er während er mich auch schon an seine Brust zieht und einen Arm um mich legt. Ich mache es mir in seiner Halskuhle bequem. Es ist wirklich sehr bequem. Nur wenige Sekunden später befinde ich mich auch schon auf den direkten Weg ins Traumland. Das letzte was ich wahrnehme ist ein leises 'gute Nacht' und einen Kuss auf meinen Scheitel. Oder war das schon mein Traum? Ich weiß es nicht...

Am nächsten Morgen blenden mich die ersten Sonnenstrahlen. Doch ich will noch nicht aufstehen es ist so schön warm und bequem in meinem Bett. Sogar mein Kopfkissen fühlt sich heute irgendwie anders an, als würde es sich in meinem Atemrhythmus mit heben und senken. -Moment mal. Das ist auch nicht mein Kissen. Es ist JJ's nackte Brust auf der ich liege. Augenblicklich roten sich meine Wangen. Die Bilder von gestern Abend beziehungsweise Nacht prasseln auf mich ein. Das Kegger Lagerfeuer, JohnB und Topper, JJ mit seiner Waffe, ich weinend in JJ's Armen... Ich sollte aufspringen, das Bett verlassen. Aber irgendetwas hält mich davon ab. Es ist zu bequem, ich fühle mich sicher und geborgen und bevor ich weiter darüber nachdenken kann fallen meine Augen auch schon wieder zu. Ich drifte in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Das nächste Mal öffne ich gequält die Augen weil JohnB durch das Chateau schreit. Er will wissen ob JJ und ich da sind oder wach sind. Verschlafen reibe ich mir über die Augen. Nur um zu bemerken daß der Blonde mich schon beobachtet. Er sieht viel wacher aus als ich mich fühle. "Wie lange bist du schon wach?", Frage ich schlaftrunken. "Eine Weile", schmunzelt er. "Und warum grinst du so?", Frage ich verunsichert. Hab ich was dummes gesagt im Schlaf? Oder geschnarcht? "Weil du süß aussiehst wenn du schläfst.", flüstert er während er mir eine Strähne aus dem Gesicht streift. Einen Moment lang verliere ich mich in seinen blauen Augen. Auch er macht keine Anstalten wegzuschauen. Komischerweise ist es mir aber nicht unangenehm, nein, ganz im Gegenteil. Unser Blickduell wird unterbrochen als JohnB wieder nach uns ruft. Peinlich berührt lösen wir unsere Blicke voneinander. Jetzt ist das ganze doch ziemlich unangenehm. "Ich bin also nur süß wenn ich schlafe, ja?", versuche ich die Stimmung zu lockern. Innerlich klatsche ich mir an die Stirn, was labber ich denn für Müll. Trotzdessen scheint es zu wirken, denn der Blonde grinst mich an. "Nicht nur", tönt er, während er aus dem Zimmer geht.

Missmutig schlurfe ich ihm hinterher. Ich bin definitiv noch nicht bereit für den Tag. Noch nicht einmal ganz in der Küche angekommen mustert mein Bruder mich. "Soll ich das hinterfragen?", stellt er in den Raum während er mich und den Blonden mit hochgezogener Augenbraue fixiert. Natürlich, wir kommen gleichzeitig aus meinem Zimmer und ich trage nur JJ's Hemd. Mir wird bewusst wie das aussehen wird und ich wünsche mich weit weg von hier. "Es gibt nichts zu hinterfragen.", zuckt JJ nur mit den Schultern. Er scheint das ganze viel lockerer zu nehmen. Wieso macht mich der Gedanke so nervös, dass jemand denken könnte, dass ich was mit ihm habe? Das war mir doch bisher immer egal, wir haben uns sogar einen Spaß daraus gemacht und uns gegenseitig vor aufdringlichen Partybekanntschaften gerettet. Verwirrt schüttel ich meinen Kopf, als würden meine wirren Gedanken dadurch verstummen.

"Wie geht's dir?", lenke ich vom Thema ab und blicke zu JohnB. "Alles gut, Sum.", winkt dieser nur ab. Missmutig blicke ich zu ihm. Er wäre fast gestorben und will mir erzählen, dass alles gut ist? Wieso sagt er nicht einfach die Wahrheit? Warum redet er nicht mehr mit mir wie früher? Manchmal glaube ich das wir uns seit Dads verschwinden mehr voneinander entfernt haben als mir lieb ist. Mehr als wir sollten. Wir haben doch nur noch uns. Der Gedanke daran, dass wir uns bald vielleicht wie fast Fremde gegenüber stehen stimmt mich traurig. Doch das soll keiner merken. Wortlos drehe ich um und geh zurück in mein Zimmer, aber nicht ohne meine Tür abzuschließen. Ich muss meine Gedanken sortieren. Meine Gefühle wieder verschließen. Ich kann es mir nicht leisten diese zu zulassen.  Ich muss funktionieren.

Kaum bin ich in meinem Zimmer, klopft es auch schon. Jedoch will ich gerade einfach keinen sehen. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und Stelle die Musik so laut es geht. So laut, dass meine Umwelt ruhig scheint und meine Gedanken übertönt werden. Jedenfalls ist das der Plan. Ich lege mich auf mein Bett, welches noch nach JJ riecht, schließe meine Augen und summe mit der Musik mit. Irgendwann muss ich dabei eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwache dämmert es bereits. Mein Akku muss wohl leer gegangen sein. Entnervt stecke ich mein Handy an. Und tapse zu meiner Tür um mir etwas zu essen zu holen. Mein Magen knurrt, was nicht sehr überraschend ist wenn man den ganzen Tag verschläft. Doch vor meine Tür stoppe ich. Da liegen Zettel. Einer der Jungen muss sie unter der Tür durchgeschoben haben. Ich setze mich auf den Boden und greife nach ihnen.
Sum, alles OK bei dir?
Summer, bitte sprich mit mir.
Sum, wenn du reden willst... Ich bin da.
Summer, warum bist du einfach abgehauen?
Die Handschriften gehören definitiv zu JohnB und JJ. Da fällt mir ein das Pope heute morgen garnicht mit in der Küche war, vermutlich ist er gleich nach dem Aufstehen nach Hause gegangen. Mit mulmigen Gefühl setze ich meinen Weg auf der Suche nach Nahrung fort.

*Die Nacht an sich hat wohl nicht für Drama gesorgt. Aber was hat es wohl mit Summers mulmigen Gefühl auf sich? 🫣 Habt ihr schon Ideen?
Wie gefällt es euch bisher? Habt ihr Kritik/Verbesserungsvorschläge?🤔

Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt