Wie viel Angst ich habe noch eine geliebte Person zu verlieren. Ich weiß nämlich nicht ob ich das dann noch verkraften könnte. -oder es mein Untergang wäre.
Als ich mich beruhigt habe ist es draußen bereits stockdunkel. Mein Magen knurrt. Leise tapse ich an meine Tür und lausche. Nichts zu hören, auch JohnB scheint schon zu schlafen. Es muss also später sein als gedacht. Behutsam schleiche ich mich in die Küche bedacht darauf keinen Mucks zu machen. Still schweigend nehme ich mir ein Brot und stelle dabei fest, dass wir kaum noch etwas da haben. Ich sollte morgen einkaufen gehen. OnkelT ist zwar nur selten da, überweist uns aber regelmäßig ein wenig Geld zum überleben. Es ist immer eng, doch es reicht. Vielleicht sollte ich mir einen Job suchen um unsere Haushaltskasse aufzubessern.
Gedankenverloren lasse ich mein Blick durch die finstere Hütte streifen. Bis mir plötzlich ein blonder Haarschopf auffällt. Es ist JJ. Er schläft öfters bei uns als bei sich zu Hause. Bei ihm zu Hause ist es schwierig. Das war schon so als Dad noch bei uns war. Ich glaube für JJ war Dad eine Art Vaterfigur, da seine dafür nicht zu gebrauchen war. Während ich den blonden Schopf mustere beginnt mein Bauch zu kribbeln, ich sollte mir wohl noch mehr Essen machen..
Heute hatte ich eher als JohnB Schulschluss, so dass ich gemütlich nach Hause laufe. Irgendwie bin ich nervös. Aber nicht so richtig wie vor einem Referat. Eher so diffus. Wie eine Art innere Unruhe. Da ich in diesem Zustand nicht ruhig sitzen kann entschließe ich mich einen Großputz zu starten. Meist hilft es gegen meine Unruhe. Gerade als ich das Wohnzimmer auf Vordermann bringe, stolpere ich über eine Tasche. Von meiner Neugierde geleitet schaue ich hinein. Es scheint JJ's Tasche zu sein, anscheinend hat er nicht so schnell vor wieder nach Hause zu gehen. Damit niemand weiter über die Tasche stolpert entschließe ich ihm ein Fach in meinem Schrank freizuräumen. Er ist hier stets willkommen, da kann er auch sein eigenes Fach haben.
Nachdem das ganze Chateau glänzt beginne ich zu kochen. Die Jungs sollten bald kommen und haben bestimmt Hunger nach der Schule. Kurz fühle ich mich wie eine Mutter mit zwei Teenagern und grinse in mich hinein über meine eigenen Gedanken. Da poltert es auch schon an der Tür. "Summer?", hallt es durch die Räume. "Küche", rufe ich zurück. Nur wenige Sekunden später stehen die zwei der Pogues vor mir. "Du hast aufgeräumt", stellt mein großer Bruder fest. Ich nicke nur. Was soll ich dazu sagen? Es ist ja wohl offensichtlich. Pope lässt seinen Blick durch die Küche wandern und bleibt an unserem Herd hängen. "Brauchst du Hilfe?", fragt er seinen Blick weiter auf das Essen gerichtet. Gerade will ich ansetzen und seine Frage verneinen, da flucht es aus dem Wohnzimmer. Wie drei Erdmännchen stellen wir uns in den Türrahmen und schauen worüber der blonde Pogue flucht. "Meine Tasche, ich hätte schwören..." Bevor er seinen Satz beendet unterbreche ich ihn. "JJ, warte." Er hebt seinem Blick vom Boden und schaut erwartungsvoll zu uns. "Pope, übernehm mal bitte das rühren. Und JJ du kommst mit", flöte ich und greife auch schon nach JJ's Hand um ihn mit in mein Zimmer zu ziehen. Als ich diese berühre meldet sich wieder mein Hunger mit diesem merkwürdigen Kribbeln im Bauch.
Überrumpelt schaut der Pogue mich an als wir in meinem Zimmer stehen. Ich öffne unbeirrt meinen Kleiderschrank und zeige auf die freigeräumten Fächer. Sein Blick erhellt sich. "Du bist hier immer willkommen, ich wollte das du deinen eigenen Platz hast", erkläre ich ihm. In seinen Augen tritt auf einmal Schalk. "Sag doch einfach, wenn du mich in deinem Zimmer haben willst", gibt er spitzbübisch von sich. Ich grinse und spüre wie mir die Röte auf die Wangen steigt. "Blödmann", lache ich während ich ihm auf den Arm boxe. Feixend verzieht er das Gesicht als ob ich ihn wirklich verletzt hätte. Ich steige auf sein überdramatisches Spiel ein. "Oh nein, wie kann ich das nur wieder gut machen?", frage ich ihn gespielt besorgt. Er greift an meine Hüfte und zieht mich näher zu sich. Erstarrt blicke ich zu ihm. Um ihn in die Augen sehen zu können muss ich meinen Kopf in den Nacken legen. "Wie wäre es mit einem Kuss?", fragt er grinsend.
Fassungslos starre ich ihn an. Das kann er doch nicht Ernst meinen. Und wieso löst der Gedanke daran ihn zu küssen nichts negatives in mir aus? Auf sein Gesicht schleicht sich ein Grinsen, dass mich in die Realität zurück katapultiert. "In deinen Träumen vielleicht, Maybank", sage ich hastig. Nicht das er noch etwas von meinen merkwürdigen Gedankengängen mitbekommt. Schnell löse ich mich aus seinen Griff und gehe zurück in die Küche zu den anderen beiden.
JohnB's Blick schellt sofort zu mir als hätte er einen siebten Sinn. Er mustert mich skeptisch als würde er antworten auf Fragen suchen, die er nicht gestellt hat. Schnell löse ich Pope am Herd ab. Ich muss diese wirren Gedanken vertreiben.
Auch JJ ist inzwischen wieder in der Küche angekommen. "Es gibt tatsächlich etwas um deine Attacke wieder gut zu machen.", zieht er meine Aufmerksamkeit auf sich. Fragend hebe ich eine Augenbraue. Mein Gefühl sagt mir es ist nichts Gutes. "Komm mit aufs Kegger", erläutert er das erwartete Unheil. Während mein Bruder und Pope begeistert, über seine Idee, nicken, schüttel ich instinktiv meinen Kopf. Das beschert mir drei entgeisterte Blicke. "Du liebst das Kegger Lagerfeuer", stellt Pope nüchtern fest. Er hat Recht. Ich habe es immer geliebt. Die Stimmung ist einfach was ganz besonderes. Aber seit Dads verschwinden geh ich kaum noch auf Partys. -nur noch wenn die Jungs mich zwingen. Ich hoffe nicht, dass es darauf wieder hinausläuft. "Jaaa... schon, aber ich bin einfach nicht in Stimmung..", druckse ich herum.
Wie auf Kommando mustern mich die drei gleichzeitig. Unter diesen Blicken fühle ich mich mehr als unwohl, wenn ich könnte, würde ich mich gern Herauswinden. Oder in einem Loch im Boden verschwinden. Das wäre auch ok. "Summer Routledge", spricht mein Bruder mit strengen Ton. "Was ist los? Du liebst Partys, du hast nie eine verpasst. Früher haben wir diskutiert, dass du nicht gehst." Skeptisch, als wäre ich eine Außerirdische blickt er mich an. Die Blicke der restlichen Pogues sind nicht weniger kritisch. "Ich habe einfach keine Lust", unternehme ich den halbherzigen Versuch sie von ihrer Idee abzubringen. Aber etwas in mir sagt, dass ich diesen Kampf nicht gewinnen werde. "Komm schon, Sum. Das wird lustig. Lass uns einfach Spaß haben, das Leben ist ernst genug.", versucht jetzt auch JJ, der bisher geschwiegen hat, sein Glück.
Missmutig schaue ich sie an. Doch das stachelt die drei nur an zu betteln. Meine Gedanken gehen in einem Strudel aus Summer's, Bitte und komm schon unter. Geschlagen nicke ich. Das hat keinen Zweck. Freudig klatschen sie sich ab als hätten sie einen Jackpot gewonnen. "Das wird super!", ruft der blonde Pogue euphorisch.
*Summer gibt sich also geschlagen und begleitet die Pogues auf das Kegger. Meint ihr es wird ein schöner Abend oder erwartet uns doch eher Drama?🙈
DU LIEST GERADE
Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction
FanfictionSummer und JohnB waren eigentlich immer unzertrennlich. Auch wenn Summer ein Jahr jünger war, als ihr Bruder, war sie doch immer mit dabei. Daher waren auch Summer und die Pogues unzertrennlich. Doch dann verschwand BigJohn, Summer und JohnB's Dad...