Rafe fordert mich auf mich schon einmal aufs Sofa zu setzen, und geht an eine Kommode in der Ecke des Raumes. Aus einem Schieber holt er den Joint bevor er sich neben mich auf das Sofa fallen lässt.
"Bereit?", hakt er noch einmal nach und gibt mir somit die Chance meine Entscheidung zu revidieren. Angesichts der Tatsache das es erst das zweite Mal in meinem Leben ist, finde ich das äußert nett und aufmerksam von ihm. Doch ich habe genug von dem sich ewig kreisenden Gedankenkarussell. Von all den Gefühlen und Fragen, die immer wieder wie Wellen über mich einbrechen. Ich will mich endlich wieder frei fühlen. Als hätte ich die Kontrolle. Daher nicke ich ihm mit einem zarten Lächeln zu. Der Kook mit dem Buzzcut zündet den Blunt an und nimmt einen tiefen Zug bevor er ihn am mich weiter reicht. Heute muss ich schon nicht mehr so stark husten davon wie am Abend zuvor. Gleich nach meinem Zug nimmt wird mir das Blunt wieder abgenommen, damit er selbst ziehen kann. Als wäre es selbstverständlich und wir würden das öfters machen reicht er ihn mir danach gleich wieder. Dankbar lächel ich ihn an.
Diesmal reiche ich ihm den Joint freiwillig und signalisiere, dass es fürs erste reicht. Gestern haben die zwei Züge schließlich auch gereicht. Ein sachtes kribbeln schleicht durch meinen Körper vor lauter Vorfreude auf die Wirkung. nur wenige Minuten später verstärkt sich das Kribbeln und meine Gedanken treten in den Hintergrund als wären sie an Helium Ballons angebunden. Sanft entspannen mein Muskeln, einer nach dem anderen. Meinen Mund verlässt ein wohliges seufzen. Rafe mustert mich von der Seite mit einem zufriedenen Grinsen.
"Wirkt?", hakt er dennoch noch einmal nach. Selig nicke ich ihm zu. Auch er wirkt entspannt. Erst jetzt fällt mir auf das er sonst eher angespannte Gesichtzüge hat. Was wohl der Grund dafür ist? Doch meine Gedanken blatzen wie eine Blase. Es tut gut einfach mal nicht zu denken. Sich einfach frei zu fühlen. In stillen Einvernehmen sitzen wir nebeneinander wie Freunde es tun würden. Eigentlich eine merkwürdige Situation, aber es fühlt sich nicht falsch an. Nein, ganz in Gegenteil. -es fühlt sich richtig an. Als sollte ich genau jetzt, genau hier mit ihm sein.
Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen. Ruhig und entspannt, ohne einen Ton zu sagen. Aber es war angenehm. Langsam bringt der Heliumballon meine Gedanken wieder. Die Wirkung lässt langsam nach. Auch Rafes Gesichtszüge verhärten sich wieder mehr. "Danke", flüstere ich in die Stille. Ruckartig dreht er seinen Kopf zu mir, als hätte er vergessen, dass er nicht allein ist. "Wofür?", fragt er ebenso leise. "Für all das hier", antworte ich ihm, "es tut gut endlich mal nicht denken zu müssen." Wissend nickt er mir zu, als würde er genau verstehen was ich meine. "außerdem hat mich auch gestern die Party toll abgelenkt", ergänze ich noch. Seine Mundwinkel zucken kurz.
"Bekomm ich deine Nummer?" Verdutzt starre ich ihn an. Damit habe ich definitiv nicht gerechnet. Den Schock in meinen Gesichtszügen kann ich wohl auch nicht verstecken. Denn er kratzt sich nervös am Hinterkopf während er lacht. Doch das Lachen klingt gefaket. "Dann kann ich dir bescheid geben, wenn ich das nächste Mal eine Party gebe", erklärt er sich. Ich spüre wie meine Wangen sich rötlich färben. Dachte ich wirklich, dass soll ein Anmachspruch sein? Beschämt nicke ich ihm zu. Er reicht mir sein Telefon und schnell tippe ich meine Nummer ein.
Gleich danach machen wir uns auf den Weg nach unten. Es ist an der Zeit nach Hause zu gehen. "Ich fand es auch schön mit dir", lässt Rafe leise verlauten. Geschockt weiten sich meine Augen. Entweder trüben mich meine Augen oder er sieht dabei sogar unsicher aus. "Also das nicht nachdenken müssen", setzt er hinterher als müsse er sich rechtfertigen. Mit einem sanften Lächeln gebe ich ihm zu verstehen, dass es mir auch so geht. Und das ist nicht mal eine Lüge. Ich habe seine Nähe sehr genossen. Wir verabschieden uns. Doch das ist ziemlich merkwürdig, da keiner von uns beiden so richtig weiß was er tun soll. Heraus kommt eine Mischung aus Hand geben und Umarmung.
Gut gelaunt begebe ich mich auf den Weg nach Hause. Der Tag mit Rafe war wirklich schön. Die Auszeit vom Denken hat mir wirklich gut getan. Meine Gedanken schweifen ab, ob Rafe es wohl ernst gemeint hat? Wird er mich wirklich zu seiner nächsten Party einladen? Der Gedanke daran, dass er es tun könnte, lässt mich eine leichte Vorfreude spüren. Doch gleichzeitig warnt meine innere Stimme mich. Kook und Pogues, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Oder er wollte nur meine Nummer haben als Wette? Schnell schüttel ich meinen Kopf als könne ich die bösen Gedanken damit vertreiben.
Zu Hause angekommen beschließe ich erst einmal schnell duschen zu gehen. Die Aufräumarbeiten in der Sonne haben ihrer Spuren hinterlassen. Flott schnappe ich mir frische Sachen und tapse ins Bad. Eine Dusche wird mir sicherlich gut tun. Von meinem Bruder und seinen Freunden ist nichts zu sehen. Erleichterung durchströmt meinen Körper. Das heißt ich entkomme einen Verhör. Zumindest fürs erste.
Das lauwarme Wasser rinnt über meinen Körper. Es fühlt sich erfrischend an. Ein wenig als könne ich all das Negative von mir waschen. Summend greife ich nach meinen Shampoo und massiere es in meinen Ansatz. Allein das Haare waschen verbessert meine Stimmung schon. Immernoch summend widme ich mich den Rest meines Körpers. Irgendwann dabei beginne ich mir Konversationen in meinem Kopf auszumalen, die ich vermutlich niemals führen werde. Das machen ich öfters. Mal sind es lang vergangene Situationen. Was hätte ich anderes machen oder sagen können. Mal sind es wie Wunschsituationen. Je nachdem wo mich meine Gedanken eintragen.
Fertig mit allem fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht will ich nach meinem Handtuch greifen. Doch ich greife ins Leere. Fluchend schaue ich nach. Kein Handtuch da. Ich muss vergessen haben mit eins hinzulegen. Unbekleidet steige ich auf aus der Dusche und tapse zu unserem Badschrank. Gerade in diesem Moment will ich die Schranktür öffnen. Da lässt mich das Knarzen der Bandtür zusammenzucken. Geschockt drehe ich mich um.
*Ich habe es also doch geschafft, hier noch Kapitel 17 als Ausgleich falls jemand gestern vergeblich gewartet hat.🫶🏻
Übrigens danke für die über 130 Reads und jeden einzelnen Vote.🫶🏻 das macht mich so glücklich und motiviert mich sehr zum weiterschreiben.🥹
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Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction
FanficSummer und JohnB waren eigentlich immer unzertrennlich. Auch wenn Summer ein Jahr jünger war, als ihr Bruder, war sie doch immer mit dabei. Daher waren auch Summer und die Pogues unzertrennlich. Doch dann verschwand BigJohn, Summer und JohnB's Dad...