68- Genugtuung

37 3 0
                                    

Während JJ Pope antwortet, stecke ich JohnB nur die Zunge heraus. Das ist vielleicht nicht sehr erwachsen, aber fühlt sich genau richtig an. Das Leben war ernst genug in der letzten Zeit. Es ist Zeit, dass wieder etwas Leichtigkeit und Freude hereinkommt. Genau bei diesem Gedanken klopft es plötzlich an der Tür..

Ahnungslos schauen wir uns alle an. Wie es scheint hat eigentlich keiner von uns noch jemanden erwartet. Schließlich ist es Pope der sich opfert um die Tür zu öffnen. Kaum hat er diese einen Spalt geöffnet, versteift er sich. Sofort richte ich mich auf und versuche einen Blick auf die Tür zu erhaschen, doch Popes Rücken verdeckt mir die Sicht. Ich kann nicht genau hören was er sagt, doch seine Körpersprache zeigt eindeutig, dass er nicht begeistert ist. Neugierde steigt in mir auf.

Doch wie er geknickt zur Seite tritt und damit die Sicht auf die Tür freigibt, zerfällt die Neugierde ganz schnell wieder. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Es hätte so ein schöner Tag sein können. Aber nein. Sie muss auftauchen und alles versauen. Ohne es zu wollen spanne ich mich sofort an. JJ scheint es zu spüren, denn erst jetzt dreht er seinen Kopf neugierig zur Tür. Auch seine Miene erstarrt als er erkennt wer es ist.

Ohne sich von unseren Reaktionen verunsichern zu lassen kommt die Braunhaarige einfach herein. Sie stoppt vor uns. Argwöhnisch schaut sie auf mich und JJ. Ich könnte schwören ihr Mundwinkel zuckt kurz, bevor sie sich JJ zuwendet. "Hey Süßer", flötet sie. JJ's Anspannung weicht Verduzung. In mir hingegen tobt ein Kampf. Am liebsten würde ich sie an ihren Haaren aus unserem Haus hinausbefördern. Für alles was sie getan hat. Andererseits habe ich das Gefühl das könnte ziemlich amüsant werden. Wie selbstsicher sie da steht, ihren überheblichen Blick auf mich wandern lässt. Sie will das ich reagiere. Doch den Gefallen werde ich ihr nicht tun. Deshalb lehne ich mich zurück und warte ab was passieren wird.

Da JJ bisher nicht auf ihre Ansprache reagiert hat, wendet sie sich wieder an ihn. "Na bist du noch sprachlos von unserer Nacht?", hakt sie nach. Der Blick meines Bruders erreicht mich sofort. Jetzt tobt auch in ihm ein Kampf. Ich sehe Wut, Verwirrung, Sorge. Wortlos gebe ich ihm zu verstehen, dass er abwarten soll. Er lehnt sich zurück, doch es fällt ihm nicht leicht.

"Nacht? Was? Wovon redest du?", fragt ein völlig verwirrter Pogue nach. Kiaras Lächeln wird breiter. "Nicht so bescheiden, Babe", spricht sie weiter. Mein Gefühl sagt mir das das ziemlich amüsant werden könnte. "Die letzte, Babe", antwortet Kiara. Ich muss mich stark zusammenreißen, dass meine Mundwinkel nicht zucken. Das ist einfach zu gut. Und der endgültige Beweis, dass ich all die Zeit Recht hatte. Sie spielt ein falsches, dreckiges Spiel mit uns. Der blonde Pogue findet es anscheinend nicht ganz so unterhaltsam wie ich. "Was?! Nein, das stimmt nicht", beginnt er sich zu rechtfertigen und blickt schnell zu mir. In diesem Moment ist es um meine Beherrschung geschehen und ich lache lauthals los. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten.

Völlig entgeistert fliegen alle Blicke auf mich. Ich versuche zu sprechen, doch das Lachen raubt mir den atmen. Nach einigen Minuten habe ich mich beruhigt. "Letzte Nacht also, ja?", hake ich nach. Während JJ panisch seinen Kopf schüttelt, bestätigt Kie die Aussage noch einmal. "Ok, dann ist mein Bett wohl größer als ich dachte", bringe ich unter erneuten lachen hervor. Die Gesichter der pogues lichten sich als sie zu verstehen beginnen was ich damit sagen will. Nur eine steht stumm Rum und schaut ziemlich doof aus der Wäsche.

Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht wo die Jungs die Sache übernehmen während ich mich zurück lehne und das ganze Spektakel beobachte. Es fühlt sich ein wenig wie Genugtuung an. Endlich fliegt ihr alles um die Ohren. Endlich sehen die anderen das ich nicht Schuld bin. Das es nicht meine Fehler waren. Kiara steht nur noch stumm da während die anderen ihr erzählen das sie alles wissen, doch als sie ihre Fragen stellen, wie warum sie das alles getan hat... dreht sie sich einfach um und verschwindet. Ich dachte sie gehe wortlos, doch an der Tür stoppt sie noch einmal. "Weil ihr armen dreckigen Pogues nichts anderes verdient habt" Und mit diesem Satz knallt sie die Tür hinter sich zu.
Nach diesem ereignisreichen Tag beschließen wir, dass es an der Zeit ist ins Bett zu gehen. Unschlüssig steht JJ vor der Couch während mein Bruder und ich schon auf dem Weg in unsere Zimmer sind. Ich drehe mich nochmal um. "Willst du nicht mitkommen JJ?" Als hätte er nur darauf gewartet folgt er mir geschwind.

Der nächste Vormittag vergeht ziemlich unspektakulär. Während JB und Pope arbeiten gehen, haben JJ und ich uns einen schönen Tag gemacht. Der Tag schreitet immer weiter fort und es wird langsam Zeit mich für das Treffen mit Rafe vorzubereiten. JJ liegt derweil auf meinem Bett. Ich kann im meinem Spiegel beobachten wie er innerlich mit sich ringt. "Was ist los?", frage ich während ich meine Haare käme. Er schüttelt nur seinen Kopf. Ich lege alles beiseite und setze mich neben ihm auf das Bett.

"Komm schon, spucks aus. Ich sehe doch das etwas auf deiner Seele brennt", beginne ich sacht. Er wiegt seinen Kopf hin und her als würde er abwegen ob er wirklich etwas sagen soll. "Ich.. ich weiß nicht. Mit Rafe. Ich weiß es liegt ihn was an dir... Aber" Er zuckt hoffnungslos mit den Schultern, als fehlten ihm die Worte. Langsam greife ich nach seiner Hand. "Hey, ich rede nur mit ihm... Keine sorge. Ich schulde ihm zumindest ein danke. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Es wird nichts passieren. Auf keine Art", spreche ich still. Er schaut mir tief in die Augen während er langsam nickt. Kurz danach spüre ich auch schon seine Lippen auf meinen. "Ich muss jetzt los, ich ruf dich an wenn ich fertig bin", verabschiede ich mich von meinem Freund.

Einige Minuten später komme ich an unseren vereinbarten Treffpunkt an. Lange muss ich nicht warten, da kommt auch schon Rafe angebraust.


**So die Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu🥲 auf Wunsch einiger wird jetzt aber noch einmal Rafe vorbeikommen, bevor wir die Geschichte würdig verlassen können.😉

Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt