Das ist einfach zu viel, zu viel für nur einen Tag. Ich weiß nicht wie ich das alles verarbeiten und verkraften soll. Was ich jetzt machen soll. Ich will nur noch in mein Bett. Schlafen und hoffentlich alles vergessen.
Doch als ich zu Hause ankomme, bemerke ich schnell, dass daraus wohl nichts wird. Denn als ich das Schloß erreiche, sitzen da drei Jungen, die mich kritisch angucken. Unsicher spiele ich an meinen Händen während ich vor ihnen stehen bleibe. Keiner sagt etwas. Dieses Situation ist so unangenehm. "Was ist?", frage ich nach, da ich wirklich absolut keine Ahnung habe, was sie haben.
Statt einer Antwort bekomme ich eine Gegenfrage von JohnB. "Wo warst du?" Sofort setzt Angstschweiß ein. Wissen sie etwas? Nein, dass ist unmöglich. Vielleicht sollte ich es ihnen sagen, bevor es herauskommt. Aber ich habe Angst vor ihrer Reaktion. Angst sie zu verlieren. Das verkrafte ich nicht. Schon alleine bei dem Gedanken daran falle ich in ein tiefes Loch aus Panik. "Unterwegs", antworte ich kurz angebunden. Lieber Zicke ich ihn jetzt an als mich zu verraten. Ganz eindeutig gefällt ihm meine Antwort nicht. Doch er wird nicht, wie ich erwartet habe, sauer, nein in seinem Blick spiegelt sich nichts als Sorge. Sofort setzt mein Gewissen wieder ein. "Summer", spricht JohnB mich an, "ist alles gut bei dir? Hast du Probleme?" Seine Sorge rührt mich zu tiefst. Schon lange habe ich mich nicht mehr so angenommen gefühlt.
"Ich... Nein. Es ist nur... Es ist momentan viel los. Mein Kopf ist immer voll und manchmal... da habe ich das Gefühl ich werde all dem nicht mehr Herr. Aber das wird wieder. Ich brauche nur Zeit", erkläre ich. Das war nicht die ganze Wahrheit, aber immerhin nicht gelogen. Verständnisvoll nickt er. "Du weißt aber das wir immer für dich da sind, oder?" "Du kannst immer mit uns reden", mischt sich nun auch Pope ein, der bisher nur schweigend da saß. Ich nicke sprachlos. Während ich merke wie sich eine Träne aus meinem Augenwinkel löst. Schnell Versuche ich sie unauffällig wegzuwischen.
Doch JJ hat es gesehen. Ich sehe es in seinem Blick. Doch statt etwas zu sagen, steht er auf und nimmt mich wortlos in die Arme. Sofort breitet sich Wärme und Geborgenheit in mir aus. Und Dankbarkeit, dass es mich nicht durch fragen dazu drängt weiter ins Detail zu gehen. Nur wenige Augenblicke später stehen auch JohnB und Pope mit bei uns und schließen uns in eine Gruppe Umarmung. Und ich liebe alles daran. "Danke", flüstere ich in die Runde, worauf hin mich alle nur noch mehr drücken.
Als wir die Gruppe Umarmung aufgelöst haben, gehe ich in mein Zimmer. Wie so oft in der letzten Zeit, frage ich mich wann mein Leben so aus den Fugen geraten ist. Todmüde falle ich mein Bett und gleite in das Land der Träume. Doch das ist dieses Mal nicht so gnädig mit mir. Immer wieder träume ich wirre Sachen. Mal von meinem Dad, manchmal von JJ, wie er verschwindet, mal von Rafe. Wie er Ausrastet und auf meine Freunde losgeht, doch ich kann nichts dagegen tun weil ich wie fest gewachsen bin. Ihre letzten Worte sind 'es ist deine schuld. Er ist dein Freund' Hektisch atmend setze ich mich auf. Genervt schaue ich auf die Uhr. Drei Uhr nachts, völlig entnervt seufze ich. Doch so kann ich nicht einfach weiter schlafen. Neben der Uhrzeit sehe ich auch, dass Rafe mir geschrieben hat. Ohne seine Nachrichten zu lesen blockiere ich seine Nummer. Keine Worte dieser Welt könnten wieder gut machen was er getan hat. Es ist gegen meine Freunde, meine Familie gegangen. Niemals könnte ich das akzeptieren.
So lautlos wie möglich schlurfe ich in die Küche und hole mir ein Glas Wasser. Doch ich bin nicht allein. Eine schemenhafte Gestalt bewegt sich auch in der Küche. Meine Augen brauchen noch einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann erkennen ich, dass es sich bei der Gestalt um JJ handelt. Auch er hat mich bemerkt und mustert mich bereits. "Alles gut?", fragt er sogleich. Ich nicke nur stumm. "Hab nicht so gut geschlafen", erkläre ich ihm dann doch warum ich mitten in der Nacht hier Rum schleiche. "Und du?", stelle ich ihm die Gegenfrage, schließlich schleicht auch er mitten in der Nacht hier rum. "Habe viel nachgedacht", murmelt er. Grinsend hebe ich einen Augenbraue. "Nachgedacht? Wusste gar nicht das du dazu in der Lage bist", necke ich ihn.
Mit einem Schritt schließt er den Abstand zwischen uns. "Sei froh, dass die anderen schlafen, sonst würdest du jetzt Rache bekommen für deinen vorlauten Mund", flüstert er gespielt bedrohlich, doch der Schalk in seinen Augen verrät mir, dass er es nicht böse meint. Dennoch beschließe ich auf sein Spiel einzugehen. "Soso, Rache also?", hake ich nach. Mit Schalk in den Augen und einem schiefen Grinsen nickt er. "Und es gibt keine Möglichkeit der stummen Rache, oder was?", versuche ich ihn aus der Reserve zu locken. Kurz weiten sich seine Augen bevor sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht schleicht. Seine Hand greift nach meiner Hüfte und zieht mich näher zu sich. "Stumme Rache, meinst du also?", flüstert er in mein Ohr. Die Stelle an meiner Hüfte brennt. Seine Stimme an meinem Ohr sorgt dafür, dass sich meine Härchen aufstellen. Mein Bauch beginnt wohlig zu Kribbeln. Mit einem spitzbübischen Grinsen zwinker ich ihm nur zu anstatt ihm zu antworten.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren greift JJ nach meiner Hand und zieht mich mit sich. Völlig perplex kann ich nicht anders als ihm nahezu willenlos zu folgen. Innerhalb kürzester Zeit sind wir in meinem Zimmer. Kaum haben wir es betreten, schließt er die Tür hinter uns. Und schneller als ich mich vergucken kann, drückt er mich gegen eben diese und senkt seine Lippen auf meine. Ein Feuerwerk startet in meinem Bauch. Ich kann an nichts anderes denken, als das Gefühl dieser leicht rauhen Lippen, die sich gefühlvoll gegen meine bewegen. Sanft und liebevoll und doch voller Gefühl und Leidenschaft. Nichts, wirklich nichts würde ich gerade in diesem Moment lieber tun.
*Wie jeden Freitag, das neue Kapitel.🤝
Summers Gewissen schlägt immer wieder zu... Denkt ihr sie wird den Pogues irgendwann die Wahrheit sagen? Oder wird es irgendwie anders rauskommen? Oder vielleicht bleibt es auch für immer ihr kleines Geheimnis?🫣
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Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction
FanfictionSummer und JohnB waren eigentlich immer unzertrennlich. Auch wenn Summer ein Jahr jünger war, als ihr Bruder, war sie doch immer mit dabei. Daher waren auch Summer und die Pogues unzertrennlich. Doch dann verschwand BigJohn, Summer und JohnB's Dad...