66- Freundin

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"So lange schon?", fragt er voller Entsetzen. Unsicher nicke ich. "Warum hast du nichts gesagt Sum?" Ich beiße auf meiner Lippe herum. "Es hat sich irgendwie nie ergeben .. und ich hatte Angst.. das du nicht so empfindest", murmel ich während meine Stimme zum Ende immer leiser wird.

"Nicht so empfinden? Verdammt Summer, wie könnte ich nicht?", hakt er völlig entsetzt nach. "Ich.. ich weiß nicht. Ich... Du... Du bist normalerweise nicht so der Typ für Beziehungen", erkläre ich ihm meine Unsicherheit. Seine Gesichtzüge entgleiten ihm. Er sieht aus wie bestellt und nicht abgeholt. "Fuck, Summer. Du bist doch nicht irgendjemand. Du bist nicht irgend ein Mädchen. Du bist Summer. Meine beste Freundin. Die Schwester meines besten Freundes. Niemals würde ich all das auf's Spiel setzen für ein bisschen Spaß" In seiner Stimme schwingt Verletzung mit. Ich glaube meine Worte waren eine verbale Ohrfeige für ihn. Betreten nicke ich. Denn eigentlich weiß ich, dass er Recht hat. Eigentlich wusste ich es immer, doch diese eine kleine leise Stimme in meinen Hinterkopf wollte einfach keine Ruhe geben.

Diese Worte jetzt hier von ihm zu hören, lässt meinen Körper verrückt spielen. Mein Herz rast, meine Hände schwitzen und ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Alles was ich will ist mich in seine Arme zu stürzen. Und genau das tue ich auch. Sofort schlingt er seine Arme um mich und legt seinen Kopf auf meine Schulter. Eine Weile halten wir uns einfach nur. Noch nie in meinem Leben hat sich eine Umarmung so gut angefühlt. Ein kleines Teil meines Herzens scheint sich dabei wieder zusammenzusetzen. Wenn es nach mir ginge, könnte dieser Moment ewig andauern.

Doch wir sind hier in der Realität. Nach einiger Zeit löst sich der Blondschopf von mir. Glückselig blicke ich ihn an. "Sum", beginnt er im ernsten Ton. Sofort sinken sowohl mein Herz als auch meine Mundwinkel. Unsicher blicke ich ihn an. Doch auch er wirkt verunsichert. "Ich muss das jetzt einfach machen... Das Leben ist so verrückt, ich weiß nicht was als nächstes kommt... Aber einer Sache wäre ich mir gern sicher... Willst du meine Freundin sein?"

Völlig perplex schaue ich ihn einfach nur an. Mein Mund öffnet sich und schließt sich dann doch wieder. Mir fehlen die Worte. Nervös beginnt er auf seinem Platz herumzurutschen. Noch immer scheint mein Kopf wie leergefegt und ich bekomme kein Wort über die Lippen. Schließlich bleibt mir nichts übrig als zu nicken. Unsicher blickt der Blonde mich an. Als er meine Regung vernimmt entspannt sich seine Mimik sichtlich. "Wirklich?", hakt er nach, als wäre er sich nicht sicher, dass ich wirklich genickt habe. "Ja", antworte ich ihm, doch meine Stimme ist kaum mehr als ein hauchen. Seine Augen beginnen zu strahlen und er zieht mich in seine Arme. Widerstandslos lasse ich es zu. Sogleich schließe ich meine Arme um seinen Thorso. Ich atme seinen mir so bekannten Duft tief ein und spüre seinen Herzschlag an meinem Oberkörper. Ich kann noch immer kaum realisieren was gerade passiert ist.

Ich habe einen Freund. Nicht nur irgendeinen. Ich bin in einer Beziehung mit meinem besten Freund. Und ich könnte mir nichts besseres vorstellen. Der Tag heute ist nahezu perfekt. Auch wenn es noch viel aufzuarbeiten gibt zwischen uns allen, sehe ich das erste Mal seit langer Zeit wieder Licht am Ende des Tunnels.

Nach einer Weile löst sich jj von mir. Ernst blickt er mich an. Von seinem strahlen fehlt jede Spur. Verunsichert erwidere ich seinen Blick. "Aber Summer, du musst mir eins verspechen", beginnt er zu sprechen. "Was?", frage ich völlig ahnungslos worauf er hinaus will. "Das mit den Drogen", spricht er. Bei dem Wort Drogen zucke ich zusammen. Mein letzter Ausfall ist definitiv noch nicht lange genug her. "Mach das nicht mehr. Bitte" Sofort stimme ich seiner Bitte zu. Doch seine Miene bleibt ernst. "Ich meine es ernst. Ich will nicht das du dich kaputt machst. Und wenn du was nimmst... Ich weiß nicht ob ich das dann kann... Ich... Ich hab am eigenen Leib erfahren was diese Sachen mit Menschen machen" Zum Ende hin wird seine Stimme immer leiser und auch ohne das er es ausspricht, weiß ich das er bei diesen Worten an seinen Vater denkt. "JJ, ich verspreche dir, ich werde nichts mehr nehmen. Ich will das nicht mehr. Und das letze Mal war mir definitiv auch eine Lehre"

Den restlichen Tag verbrachten wir zusammen. Wir haben nicht wirklich etwas getan, aber genossen die gemeinsame Zeit in vollen Zügen.

Gegen Abend kehren auch die restlichen Pogues wieder ein. Mein Bruder war sogar so nett und hat uns Abendessen mitgebracht. Erst als der köstliche Duft in meine Nase steigt merke ich wie hungrig ich eigentlich bin. Schmunzeld beobachten mich die Jungs wie ich wie ein hungriges Tier über das Essen herstürze. "Und was habt ihr heute gemacht?", fragt mein Bruder und eröffnet so das Gespräch. Schulterzuckend blicken JJ und ich uns an. Doch dann beginnt er zu grinsen. Ahnungslos was er vor hat lehne ich mich zurück und beobachte ihn. "Ich muss euch was sagen. Beziehungsweise jemanden vorstellen", verkündet der Blonde grinsend. Skeptisch ziehen die anderen beiden ihre Augenbrauen hoch. "Ich habe eine Freundin", beendet er seinen Monolog mit einer kunstvollen Pause. Ich gebe mir Mühe möglichst neutral zu schauen. Ich habe das Gefühl, dass könnte noch lustig werden.

"Eine Freundin?", wiederholt Pope JJ's Worte. JohnB's Blick verdunkelt sich sichtlich. Stolz nickt JJ. Pope scheint es nicht fassen zu können. "Freundin? So wie richtige Beziehung?", hakt er nochmal nach. Mein Bruder hingegen scheint sich langsam wieder zu fassen. Jj nickt bestätigend. "Wie jetzt? Aber ich dachte du und.. wie kannst du nur? Denkst du dabei auch mal eine Sekunde an Summer?"

*Hallo meine Lieben, die Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu. Ich denke es werden un die 70 Kapitel werden.🫶
Aber Mal ehrlich, was halten wir von Staffel 4 Obx? Ich bin zwar erst bei Folge 7, aber um die Spoiler ist man ja praktisch nicht drum herum gekommen.🤕

Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt