12- Kookparty

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Aber in diesem Moment spüre ich so ok ist eben doch nicht. Pope bemerkt mich zuerst, doch ich hebe nur die Hand als Zeichen des Abschieds. Er nickt mir zu. Ich weiß er wird es den anderen sagen, wenn Fragen aufkommen.

Mit gemischten Gefühlen mache ich mich auf den Weg zum Cameronanwesen. Ja, Anwesen. Die Camerons bewohnen das größte Anwesen auf Figure8. Tanny Hill. Schon oft habe ich es von außen bestaunt. Allein die Größe ist imposant, nichts im Vergleich zu unserem Schloss. Und dennoch würde ich nicht tauschen wollen. Viele der Kooks sind nur auf sich selbst bedacht, sie verfolgen Werte nur solange sie einen Nutzen daraus ziehen können. Ich könnte nie jemanden betrügen zu meinem eigenen Vorteil oder um geschäftlich voranzukommen. Und auch wenn die Kooks sich gerne als perfekt präsentieren, bin ich mir sicher, dass nicht alles was glänzt auch gold ist.

Kaum habe ich meine, nahezu, philosophischen Gedanken über das Kook Dasein beendet stehe ich auch schon vor dem Tor. Ich atme tief durch und will gerade noch einmal überdenken, ob es eine gute Idee war herzukommen, da kommt auch schon Rafe auf mich zu. "Summer", spricht er mich mit überraschten Ausdruck auf dem Gesicht an. Er hat wohl ebenso wenig, wie ich selbst, damit gerechnet, dass ich wirklich komme. Zögerlich lächel ich ihn an. Sein Blick gleitet kurz über meinen Körper, bevor er mir wieder ins Gesicht schaut. "Du siehst gut aus", fällt er sein Urteil. Ich unterdrücke ein augenverdrehen und danke ihm dafür. Rafe macht eine einladende Geste und führt mich an den Pool, der wohl der Hauptort dieser Party sein soll. Ehrfürchtig lasse ich meinen Blick schweifen. Auf der anderen Seite des Tores zu stehen ist merkwürdig. Alles wirkt noch imposanter.

Fragend schaut der Kook mich an, nachdem er mich angestupst hat. Ich gebe den fragenden Blick zurück. Er muss wohl mit mir gesprochen haben, während ich völlig in Gedanken versunken war. "Willst du was trinken?", wiederholt er seine Frage. Er hatte mich also tatsächlich etwas gefragt. "Nein danke", lächel ich ihn freundlich an. Mit so viel Gastfreundschaft habe ich nicht gerechnet. Er zuckt mit dem Schultern und greift nach einem Bier für sich.

"Du bist oft in Gedanken, oder?" Mein Kopf schwankt ein wenig nach links und rechts, als ich überlege was ich ihm darauf antworten soll. "Schon, aber nicht freiwillig", gebe ich zu. Warum soll ich ihn anlügen? Es ist nicht verwerflich nachdenklich zu sein. Er mustert mich als könne er so sehen über was ich nachdenke. "Das Leben ist nicht immer fair, hm?", stellt er seine eigene Vermutung auf. Seine Feststellung überrascht mich. Gleichzeitig unterstützt sie meine These, dass nicht alles so toll ist, wie die Kooks es darstellen. Ich bestätige seine Vermutung mit einem Nicken.

Aus dem Augenwinkel sehe ich wie noch mehr Menschen eintrudeln. Auch der Kook mit Buzzcut scheint sie zu bemerken. "Dann lenk dich heute ab, hab Spaß. Ich schaue später noch mal nach dir", verabschiedet er sich bevor er sich auf zu seinen neu eingetroffenen Gästen macht. Etwas verblüfft bleibe ich zurück. Rafe kann tatsächlich richtig nett sein, so habe ich ihn noch nie erlebt. Normalerweise enden unsere Zusammentreffen immer in einer verbalen oder körperlichen Auseinandersetzung mit den Jungs. Ich schüttel meinen Kopf sachte als ich bemerke, dass ich schon wieder alles zerdenke. Vielleicht sollte ich auf Rafe hören.

Ich mache mich auf der Suche nach einem alkoholfreien Getränk. Man kann schließlich auch ohne Alkohol Spaß haben. Draußen am Pool finde ich jedoch nichts. Einige der Partygäste tanzen allerdings auch im Haus. Daher fasse ich den Entschluss eben da nachzuschauen, ob ich etwas zu trinken finde. Ich folge einer Meute, die durstig aussieht, in der Hoffnung sie gehen in die Küche oder so etwas. Tatsächlich hatte ich Glück. Sogar doppelt. Die Meute wollte im die Küche und in der Küche stehen auch verschiedene Limonaden aufgereiht. Glücklich, endlich etwas gefunden zu haben, nehme ich mir einen Becher. Bereits auf dem Weg nach draußen nippe ich daran.

Wieder draußen setze ich mich auf eine freie Sonnenliege. Ich schließe für einen Moment meine Augen. Lasse all die Eindrücke auf mich wirken. Die Sonne, welche mein Gesicht wärmt, lachen, Musik, das plätschern des Poolwassers, von den vielen Leuten die sich darin befinden, unglaublich viele Stimmen.

Verwirrt öffne ich die Augen und blinzel als ich plötzlich keine Sonne mehr spüre. Vor mir sehe ich nur Beine. Ich hebe meinen Blick um auch ein Gesicht zu diesen zu bekommen. Vor mir steht Sarah Cameron, Rafes kleine Schwester, Kookprinzessin. "Bist du nicht JohnB's Schwester?", fragt sie mit einem verblüfften Ausdruck. Jetzt schmeißt sie mich bestimmt von der Party. Es war eine doofe Idee hier her zu kommen. Während ich unsicher nicke, beiße ich mir auf die untere Lippe. Sie legt ihren Kopf ein wenig schräg als würde sie nachdenken was sie als nächstes sagen soll.

"Und was machst du hier?", fragt sie mich. "Ich.. ähm Rafe hat mich eingeladen." Sie nickt kurz bevor sie sich einfach neben mich setzt. Kurz lässt sie ihren Blick über mein Gesicht schweifen. "Und du bist gekommen? Du siehst nicht so als würdest du dich hier wohl fühlen", stellt sie fest. Ist es mir wirklich anzusehen? "Ich.. ich wollte heute einfach nicht zu Hause sein", antworte ich ihr ehrlich. Prüfend blickt sie mich an. "Aber dein Bruder feiert doch heute auch, oder? Ich hab ihn und den blonden mit Bier und sowas gesehen." Verdammt, wie soll ich das denn jetzt erklären? Ich entscheide mich für einen Gegenangriff. "Du und Kiara.. als sie die Schule gewechselt hat, seid ihr Freunde geworden... Rafe erwähnte was von einem Streit. Seit wann habt ihr den?" Völlig überrumpelt schaut mich die Blonde an. Das war es. Jetzt schmeißt sie mich raus. Gerade will ich zurück rudern, da setzt sie zum sprechen an. "Das ist ein ziemlich abrupter Themenwechsel...", stellt sie nachdenklich fest. Ich nicke nur, vor lauter Nervosität bekomme ich kein Wort raus. "Ich weiß zwar nicht warum das wichtig ist, aber ich denke es war kurz vor dem Kegger... Der Tag davor", antwortet sie mir trotz meines Überfalls. Sie öffnet gerade ihren Mund um etwas zu sagen, da kommt Topper, ihr Freund, und zieht sie mit zum tanzen. Entschuldigend sieht sie mich noch an, doch ich winke nur ab. Es war so schon äußert nett auf meinen uberfall zu antworten. Die Antwort spricht für meine Vermutung. Meine Vermutung, dass Kiara die Jungs als Notnagel sieht.

*Was sind eure Gedanken zu der Geschichte bisher? Habt ihr Anregungen/Kritik?
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Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt