55- Verzweiflung & Schmerz

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Das bringt so nichts. Meine Tränen laufen stumm über mein Gesicht während ich langsam in mein Zimmer Trotte. Ich spüre einen Blick auf meinen Rücken brennen. Mit einem Schulterblick erkenne ich, dass es sich um JJ handelt, doch als er bemerkt, dass ich ihn ansehe, wendet er schnell seinen Blick wieder ab. Kaum habe ich meine Zimmertür hinter mir geschlossen entflieht mir der erste Schluchzer.

Warum tun sie das? Warum geben sie mir nicht einmal die Chance mich zu erklären? Meine Gründe zu erfahren? Ja ich habe Scheiße gebaubt, doch ist das wirklich ein Grund mich wie einen Schwerverbrecher aus ihrem Leben zu verbannen? Warum behandeln sie mich so? Kiara haben sie einfach so zurück genommen, obwohl sie uns alle wie scheise behandelt hat. Und ich? Ich werde Verstoßen. Inzwischen weine ich so sehr, dass ich kaum noch Luft bekomme.

Die Nacht war unruhig und ich habe kaum geschlafen. Die ganze Zeit sind meine Gedanken um den Streit gekreist. Was kann ich tun damit sie wieder mit mir reden? Mir wenigstens zuhören? Es muss doch einen Weg geben. Sie sind meine besten Freunde. Schon immer. Vorallem JohnB. Er ist mein Bruder. Wie kann er mich einfach so verstoßen?

Nachdem ich sowieso nicht schlafen kann, stehe ich am nächsten Morgen extra früh auf um Frühstück vorzubereiten. Vielleicht hören sie mir dann zu. Als ich fertig bin tigere ich unruhig in der Küche auf und ab, während ich warte, dass die Pogues aufwachen.

Gegen neun Uhr wird es unruhig im Haus, dass heißt mindestens einer ist wach. Meine Nervosität verdoppelt sich innerhalb von Sekunden. Nur wenige Minuten später steht auch schon mein Bruder im Türrahmen. Hinter ihm erkenne ich schemenhaft JJ. Skeptisch mustert mein Bruder den gedeckten Tisch mit hochgezogener Braue ohne ein Wort zu sagen. Mit einem großen Schritt steht er neben seinem Platz. "Was soll das sein?", fragt er ohne eine Emotion. "Frühstück", flüstere ich und traue mich kaum zu atmen. Ich habe Angst. Ich erkenne meinen eigenen Bruder nicht wieder. "Steck dir das sonst wohin Summer. Das macht nichts wieder gut", faucht er. "Ich.. das", beginne ich, doch wieder lässt er mich garnicht erst zu Wort kommen. "Lass sein Summer. Verräter bleiben Verräter", grummelt er während seine Augen zu wütenden Schlitzen verzogen sind. Dann nimmt er seinen Teller und und kippt ihn einfach in den Müll. Fassungslos schaue ich dem Schauspiel zu. "Jetzt ist es da, wo auch du hingehörst", setzt er noch einen drauf. Fassungslos stehe ich mit geöffneten Mund da. Ich bemerke erst, dass ich weine als ich das Salz schmecke. Gleich danach verlässt er auch schon die Küche. JJ steht noch unschlüssig da, zumindest bis mein Bruder ihn ruft. Er schenkt mir noch einen undefinierten Blick bevor er JohnB folgt.

Verzweifelt lasse ich meinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Das kann doch so nicht enden. Will er mich jetzt für den rest unseres lebens mit Ignoranz und schweigen bestrafen? Ich brauche ihn doch. Ich brauche sie alle. Aber besonders meinen Bruder. Er ist doch alles was ich noch habe. Meine Familie. Hatte ich nach Dads verschwinden schon das Gefühl ihn verloren zu haben... Ist es ein Witz gegen das jetzt. Mit hängenden Schultern und Kopf ziehe ich mich niedergeschlagen in mein Zimmer zurück. Vielleicht braucht er ja einfach noch Zeit...

Doch auch die Zeit scheint nicht zu helfen, egal wann ich versuche auf ihn zu zugehen, er weicht mir aus. Schweigt mich an. Würdigt mich keines Blickes. JohnB tut einfach so als würde ich nicht existieren. Auch die anderen beiden gehen mir bestmöglich aus dem Weg. Mit jedem Versuch, den ich starte, kehre ich demotivierter, verzweifelter zurück. Alles in mir schmerzt. Es ist als würden diese psychischen schmerzen körperliche verursachen. Ich sitze nur noch in meinem Zimmer. Jede Nacht Weine ich mich in den Schlaf. Wenn man es überhaupt so nennen kann. Den schlafen tue ich kaum und wenn dann nur unruhig. Ständig schrecke ich auf. Mal von Alpträumen, mal von Tränen, welche sogar im Schlaf fliesen. Meine Verzweiflung steigt jeden Tag. All die Gefühle uberfluten mich und ich weiß nicht wie ich das noch überstehen soll. Ich habe niemanden mehr. Ich bin allein. Keiner mit dem ich reden kann. Der mich in den Arm nimmt. Mir sagt das ich nicht allein bin. Das alles gut wird. Das ich nicht aufgeben soll. Nur Stille. Stille und Schmerz.

Manchmal schlägt meine Trauer in Wut um, doch meist verpufft sie schnell wieder. Irgendwie bin ich ja selbst schuld. Doch ich probiere es immer wieder. Und jedes Mal aufs neue korbt mich mein eigener Bruder. Heute will ich noch einen Versuch starten, es ist rund eine Woche her. Ich will mich doch nur wenigstens erklären können.

Auf leisen Sohlen schleiche ich aus meinem Zimmer. Schon im Flur vernehme ich Gemurmel von der Veranda. An der Türschwelle halte ich inne. "JohnB, Jungs", meine Stimme klingt komisch rau und ist kaum mehr als ein hauchen. Sofort schaut mein Bruder mich genervt an, als wäre ich die letzte Person auf der Welt die er sehen wöllte. Er erwidert bisher nichts, das nehme ich als ein gutes Zeichen. Soweit bin ich bisher nie gekommen. Ich räuspere mich. Ich habe meine Stimme die letzte Zeit kaum benutzt und das merke ich jetzt. Mein Hals fühlt sich staubtrocken an und gleichzeitig legt meine Nervosität eine Hand um ihn und drückt zu. "Es tut mir" Doch weiter komme ich nicht. Es ist wieder mein Bruder, der mich unterbricht. "Spar's dir Summer. Es will keiner hören. Du bist für mich gestorben", herrscht er mich an. Fassungslos starre ich ihn an. Lasse seine Worte sacken. 'du bist für mich gestorben' Immer und immer wieder wiederholen sich seine Worte in meinem Kopf als wollten sie sich in meine Seele hineinfressen. Alles ist still, nur mir gegenüber ertönt ein Kichern. Ich hebe meinen Blick. Das kann doch nicht wahr sein.

*Und hier sind wir wieder.☺️
Habt ihr schon was von den aktuellen Gerüchten über obx gehört?🫣 Und wenn ja, was denkt ihr darüber?🤔

Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt