Kapitel 51: Die Wahrheit

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POV Alexander

Nach einer beschissenen Nacht fahre ichzur Arbeit. Ich habe kaum ein Auge zugemacht und ständig an Julesdenken müssen. Sogar Briefe habe ich geschrieben, die ich heuteabschicken will.

Wenn sie nicht mit mir reden will, dannschaffe ich es vielleicht auf diese Weise, ihr zu sagen, was ichempfinde.

Ich liebe Juliana und will sie wiedersehen, sie in meinen Armen halten und mein Gesicht in ihrenweichen Haaren vergraben. Wieder ihre Stimme hören, ihr Lachen.Ich möchte dieses bezaubernde Lächeln wieder sehen und mich imGlanz ihrer Augen verlieren. Und diesmal lasse ich mich nicht soleicht von ihr abwimmeln. Ich werde ihr jeden Tag einen Briefschreiben, bis sie endlich aus ihrer Komfortzone heraus kommt.

Mittlerweile glaube ich sogar, sieempfindet mehr für mich, als sie sich selbst gegenüber eingesteht.Sonst hätte sie doch nicht die Nacht durchgemacht, um mir zu helfen!Jules mag mich und vielleicht muss ich sie nur ein wenig aus ihrerKomfortzone ziehen, bis sie es selbst begreift.

Ich fahre auf meinen Parkplatz zu undbeobachte argwöhnisch die beiden Personen, die auf meinem Stellplatzstehen. Sie gehen keinen Schritt bei Seite, sodass ich einen halbenMeter vor dem Parkplatz stehen bleibe.

Wütend steige ich aus. Allerdingsverpufft die Wut, als ich Owen und Charlotte erkenne. Haben sie fürmich eine Nachricht von Jules?! Beide kommen auf mich zu. Owen holtaus und verpasst mir einen harten Schlag ins Gesicht. Ich bin von derAktion so überrascht, dass Owen sogar erneut ausholen kann. „Dumieses Schwein!", brüllt er mich an.

Allerdings blocke ich seinen zweitenSchlag ab, hole selber aus und ramme meine Faust in seinen Magen.

„Aufhören!", ruft Charlotteentsetzt.

Owen holt wieder aus, aber auch denSchlag blocke ich ab. Natürlich versucht es Owen erneut.

Charlotte rennt auf uns zu und ichbefürchte, dass sie auch noch auf mich einschlagen will. Durch dieAblenkung schafft es Owen, mir einen gezielten Tritt in die Eier zuverpassen.

Ich gehe in die Knie und erwarte dennächsten Treffer von Owen, der mir eigentlich gar nicht überlegensein dürfte. Ein, zwei gezielte Schläge und er würde am Bodenliegen. Aber ich kann es nicht...

„Sofort aufhören!" Charlottestellt sich vor mich und packt Owen an den Schultern. Ich presse dieZähne zusammen, ignoriere den Schmerz und stehe wieder auf.

Charlotte sieht Owen eindringlich an.„Wir wollten mit ihm reden, Owen!"

„Dieses miese Arschloch hat es nichtanders verdient!", knurrt Owen.

„Nun mach mal halblang, Kleiner",entgegne ich genervt.

Owen holt wieder aus. Aber diesmalfange ich seine Faust ab, packe mit der anderen Hand seinen Arm undim nächsten Moment liegt er auf dem Boden.

„Stopp!", ruft Charlotte erneut.„Alle Beide!" Nun stellt sich Charlotte schützend vor Owen undlegt ihre Hände an meinen Oberkörper. „Stopp!"

„Was soll der Scheiß?!", fahre ichsie wütend an.

„Wir wollen reden!"

„Reden?! Sag das ihm!"

Owen rappelt sich derweil wieder auf,allerdings bleibt er auf Abstand und versucht, mich mit seinenBlicken zu töten. „Ja, lass uns reden! Zum Beispiel darüber, dassdu July geschwängert hast, du mieses Schwein!"

„Was?", frage ich verwirrt. Julesist schwanger...?! „Und wenn es von dir ist?" Eifersucht kriechtin mir hoch, obwohl ich doch eigentlich besser wissen sollte. Aberder Moment überrumpelt mich völlig, sodass ich wieder die letztenWochen im Kopf habe und Jules gedanklich in den Armen von Owen sehe.

Der erfundene FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt