POV Alexander
Vor der Arbeit gehe ich wieder joggen und fahre frisch geduscht in die Firma. Wir haben gleich als erstesein Meeting mit Juliana und Nina. Eigentlich war das Treffen sonst immer mit April und es ging um weitere Stellen, die abgebaut werden müssen. Soweit sind Jules und Nina bestimmt noch nicht.
Umso überraschter bin ich, als Ninaund Jules im Meetingraum bereits rege miteinander reden und Nina einen Laptop dabei hat.
„Guten Morgen", begrüße ich die beiden Frauen. „Tyler ist noch nicht da?" Sonst kommt er immer kurz vor einem Meeting zu mir ins Büro, weil ich derjenige bin, der die Zeit ganz vergisst.
„Er war gerade kurz da und kommt gleich wieder", erklärt Nina.
Ich setze mich zu Juliana und schenke ihr ein Lächeln. Sie ist ganz schön blass im Gesicht. „Hey. Alles okay?"
„Ja. Nur etwas übel. Das ist normal."
Die Schwangerschaft... Ich rechne es ihr hoch an, dass sie trotz der Übelkeit zur Arbeit kommt. Das ist sicher sehr unangenehm und ich wünschte, ich könnte es ihr etwas erträglicher machen. „Soll ich den Hausmeister rufen? Dann können wir hier die Fenster öffnen für frische Luft."
„Nein, es geht schon", erwidert Jules und lächelt schwach.
„Ich finde es eine gute Idee", meint Nina. „Hier ist es echt stickig."
Also nehme ich mein Handy und rufe den Hausmeister an, der keine zehn Minuten später die Fenster öffnet. Er lässt den Schlüssel direkt hier, falls wir nur kurz durchlüften wollen.
Und wenig später kommt auch Tyler, sodass wir direkt loslegen können. „Okay, wie sieht es aus? Hab tihr weitere Kündigungen vorbereitet?"
„Nein, wir-" Nina stockt und schaut zu Jules, die mittlerweile wieder etwas mehr Farbe im Gesicht hat.
„Wir planen ein paar andere Sparmaßnahmen", erklärt Jules. „Weil wir noch immer keinen vollen Zugriff haben, haben wir uns stattdessen die letzten Jahre angesehen."
Nina projiziert ihr Bild auf die große Leinwand und startet eine Präsentation. „Wir haben vor, die Sparmaßnahmen zu Zeiten von Lockdown und Corona wieder einzuführen. Keine Überstunden mehr und wir schicken die Leute wieder ins Homeoffice, wo es möglich ist."
„Aber das betrifft nur die Zentrale", entgegnet Tyler. „Die Leute in unseren Märkten können kein Homeoffice machen."
Juliana nickt. „Richtig, daher gibtes weitere Streichungen. Kein Zuschuss mehr zum Mittagessen. In Bereichen, die aktuell wenig ausgelastet sind, gehen wir auf 60-80% Kurzarbeit. Zudem gibt es freiwillige Lohnkürzungen."
„Freiwillig?" Ich hebe überrascht die Augenbrauen und sehe mir die Berechnungen an. Einsparungen, wenn nur 10% Lohnkürzung erfolgt, Einsparungen, wenn sogar um 15% das Gehalt gekürzt wird.
Nina schaltet eine Seite weiter, bei denen Hochrechnungen zeigen, wie viel die Firma spart, wenn nur jeder zehnte bereit ist, bei dieser Sparmaßnahme mitzumachen.
Julia fährt mit ihren Erklärungen fort: „Wir wollen eine Rundmail schreiben und auf die erforderlichen und freiwilligen Sparmaßnahmen hinweisen."
Nina nickt kurz. „Wenn wir das heute noch umsetzen, dann können wir bereits nächsten Monat eine deutliche Reduktion der Kosten erreichen."
Sofort redet Jules weiter. „Mitarbeiter, deren Jobs auf der Kippe stehen, müssen den Gürtel nur ein paar Monate enger schnallen. Und andere Mitarbeiter können solidarisch mitziehen."
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Der erfundene Freund
RomanceIch stehe kurz vor meinem Abschluss an der Uni, jobbe nebenbei und habe einfach keine Zeit für einen Freund. Trotzdem versucht meine beste Freundin mich immer wieder zu verkuppeln. Und dann ist da noch der neue Lagerarbeiter, der mir den Kopf verdre...