Kapitel 48: Mädelsabend

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POV Juliana

Charlotte und ich gehen in dieUmkleide. Dort lasse ich mich auf die Sitzbank fallen und wische mirden Schweiß von der Stirn. „Ich bin echt kaputt."

„Ja. Aber es hat unglaublich vielSpaß gemacht. Das wiederholen wir!"

„Klar, gern." Ich hole aus meinerTasche ein frisches Shirt, sowie die Jeans, die ich auf dem Weghierher schon getragen habe.

Charlotte hingegen hat ein Duschgel undein großes Handtuch aus ihrer Tasche gezogen.

„Du gehst noch duschen? Hier?"

„Ja klar. Ich ziehe mich doch nicht voll geschwitzt um."

Ich rümpfe kurz die Nase, weil icheigentlich genau das im Sinn hatte. „Wir wohnen doch nur ein paarMinuten entfernt."

„Ja, das sind immerhin drei Stationenmit dem Bus." Charlotte schaut ins Bad der Umkleide und grinst michdann breit an. „Es ist keiner da, der dir was weggucken kann. Najaaußer mir."

„Naja", erwidere ich gedehnt.„Prinzipiell ist mir das egal. Allerdings habe ich nichts zumDuschen mitgenommen."

„Das Handtuch ist groß genug. Dukannst zuerst duschen und ich schaue dann, ob ich noch eine trockeneStelle am Handtuch finde, wenn du fertig bist."

Die Tür zur Umkleide geht auf und eineFrau in unserem Alter kommt herein. Sie nickt knapp und geht an ihrenSpind.

„Okay, dann brauche ich aber auchdein Duschgel."

Charlotte grinst mich kurz an und ichfange an, mich zu entkleiden. Ich stehe nur noch in Unterwäsche da,als die andere Frau sich räuspernd zu uns umdreht.

„Hey... Hat jemand von euch einTampon dabei?"

„Sorry, nein", antwortet Charlottesofort.

„Ich gucke mal." Tatsächlich binich nicht so organisiert und muss mich durch den Inhalt meiner Taschewühlen, bis ich ein Tampon gefunden habe. Ich frage mich gerade,wann ich eigentlich zuletzt meine Periode hatte. Eigentlich müsstesie schon längst da sein. Aufgrund der Prüfungen und dem neuen Jobhabe ich gar nicht mehr daran gedacht.

„Darf ich es auch haben? Ich geb dirauch was dafür."

Ich werde aus meinen Gedanken gerissenund gebe der Frau schnell den Tampon. „Nein, schon gut."

„Danke! Du bist meine Rettung!" Sie nimmt mir den Tampon ab und verschwindet im Bad.

„Ist alles okay, July?", fragtCharlotte und mustert mich.

„Ich... Ja. Nein. Ich weiß nicht."

„Sag bloß, deine Periode istüberfällig!"

Mir gefällt der freudige Unterton vonCharly nicht. Denn eine Schwangerschaft wäre eine Katastrophe.Immerhin habe ich gerade keinen Job. „Ich glaube, ja." Nochimmer in Unterwäsche hole ich mein Handy aus der Handtasche. Ein verpasster Anruf. Aber ich kenne die Rufnummer nicht. Und ich habeauch gerade keinen Nerv, zurückzurufen. Bestimmt nur einWerbeanruf. Also öffne ich meine Zyklusapp, während Charlotteneugierig auf mich zukommt und mir über die Schulter guckt.

„Du bist zwei Wochen drüber!"

„Das sehe ich auch", erwidere ichleise.

Charlotte quietscht vergnügt und nimmtmich in den Arm, während ich auf das Datum vom letzten Eisprunggucke. Das war in etwa zu der Zeit, als ich mit meinem Chefgeschlafen habe...

„Du wirst Mama!"

Ich lasse mich auf die Bank sinken undstarre auf die App. Schwanger... Scheiße! Natürlich kommt nurEthan infrage. Er ist der einzige Mann, mit dem ich seit einem Jahrintim war. „Aber wir haben verhütet."

Der erfundene FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt