Kapitel 60: Das erste, echte Date

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POV Juliana


„Ein Escape Room? Total coole Idee, wirklich!" Ich sehe Alexander schmunzeln. Und weil noch keine Zeit eingeblendet ist, küsse ich ihn kurz. Seine Lippen zu spüren lässt meinen Körper kribbeln und ich merke, wie sehr ich ihn vermisst habe.

„Denk an die Kameras. Keine Schweinereien."

Ich muss kurz lachen und sehe mich wieder um. Nun fängt tatsächlich auch die Stunde an und die Sekunden ticken langsam herunter. Okay. „Du hast sowas ja schon mal gemacht. Wo sind die ganzen Hinweise?"

„Praktisch überall. Manche sind echt gut versteckt und für wirklich wichtige Hinweise gilt immer, dass man Rätsel lösen muss." Alex steckt die Hände in die Hosentaschen und schlendert durch den Raum, der wie ein kleines Flugzeug eingerichtet ist.

„Die Einrichtung sieht wirklich superaus. Sogar ein Teppich." Ich bin wirklich erstaunt, wie viel Arbeit in diese Einrichtung gesteckt wurde, damit es möglichst echt aussieht. Selbst die Fenster! „Oh, da ist irgendwas am Fenster. Schau mal."

Und schon hat es mich gepackt. Ein Dreieck und ein Kreis sind neben dem Fenster eingeritzt. Wir suchen nach weiteren Dreiecken und Kreisen.

„Ein Werkzeugkoffer wäre praktisch, um die Triebwerke zu reparieren", meint Alexander.

Wir durchsuchen den Raum, klappen Sitzmöbel um, heben Kissen an, klettern unter die Sitze, auf die Sitze und rütteln an allem, was beweglich ist. Jeden Hinweis tragen wir zusammen und finden Puzzleteile, Schnipsel und eine Schablone. Bereits nach zehn Minuten haben wir die Fallschirme gefunden, aber vom Werkzeugkoffer fehlt jede Spur.

„Also, ich würde ja lieber das Triebwerk reparieren."

Ich schaue mir die Fallschirme näher an und zeige Alex das Symbol mit dem Kreis. „Guck mal. Ich glaube, alles, was mit dem Sprung aus dem Flugzeug zu tun hat, hat einen Kreis. Dann gehören die Hinweise mit dem Dreieck zu dem Triebwerkproblem."

„Ja, das ergibt Sinn", pflichtet Alexander mir bei.

Wir schauen uns die bisherigen Hinweise an und sortieren alles neu. Dadurch können wir ein Rätsel lösen und finden den Werkzeugkoffer. „Woah, super!", ruft er erfreut aus.

Ich bin begeistert, wie gut Alexander und ich zusammen arbeiten und uns ergänzen. Er reißt die Rätsel auch nicht an sich, um sie selbst zu lösen, sondern wir gucken uns alles zusammen an.

Alexander mutiert zu einem euphorischen, begeisterten Kind, das sich voller Elan auf dieses Spiel stürzt. Und ich liebe diese Seite an ihm. Es ist so völlig gegensätzlich zu seinem sonst so ernsten Auftreten.

„Oh, schau mal." Ich gucke kurz, wo Alex steckt. „Das sieht wie ein technischer Bauplan aus."

Durch einen Hinweis bin ich auf die Idee gekommen, die Prospekte zu durchwühlen und zeige Alexander einen Plan, der sich auseinander falten lässt. Dabei gucke ich kritisch auf die Uhr. Wir haben noch 20 Minuten.

„Perfekt", entgegnet Alexander.„War da vorhin nicht eine Schablone mit bunten Kabeln?"

Wir tragen alle Hinweise zusammen und gucken über den Plan. Allerdings fehlt noch ein entscheidender Hinweis und wir machen uns danach wieder auf die Suche.

„Boah, das gibt's doch nicht", seufze ich genervt. „Wir übersehen hier irgendwas." Ich setze mich auf den Boden, ein wenig frustriert, weil ich wirklich dachte, wir haben schon alle Hinweise. Aber das ist dann wie in diesen Exit-Spielen, die man in Pappschachteln kaufen kann. Irgendwelche unsinnigen Lösungen, auf die man einfach nicht kommt, weil ein unsauberer Schnitt oder Knick da ist.

Der erfundene FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt