Kapitel 22: Unerwarteter Besuch

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Es klingelt an der Tür und ich setzemich erschrocken auf. Ich greife nach der Decke, wickele mich darinein und gehe zur Tür, um sie zu öffnen. „Charlotte", begrüßeich sie knapp und überlege, wie ich sie am schnellsten abwimmelnkann.

„Hey, ich... Eh, störe ich?",fragt sie neugierig und schaut an mir auf und ab.

„Also... Um ehrlich zu sein. Ja."

Die Stimme von Ethan kommt aus demWohnzimmer und ich halte unbewusst die Luft an, als ich Ethan rufenhöre: „Jules? Ist alles in Ordnung?"

Sofort hebt Charlotte grinsend dieAugenbrauen. „Hast du Besuch?"

Ich nicke nur und will Charlotte wiederin den Flur schieben. Allerdings stellt sich Ethan direkt neben mich.Nackt!

Charlottes Grinsen wird noch breiter,als sie Ethan sieht. „Oh, wow... Ist er etwa der heißeLagerarbeiter?"

Natürlich entgeht mir nicht, dass sieEthan von oben bis unten abcheckt. Also stelle ich mich halb vorEthan und sehe Charlotte eindringlich an. „Können wir die Tagedrüber reden, Charly?"

„Sicher. Ich komme einfach morgenwieder. Euch beiden noch viel Spaß." Charlotte zwinkert mir zu unddreht sich um. Ich schließe schnell die Tür hinter Charly und wendemich Ethan zu. Und verdammt, er sieht wirklich gut aus!

Vorhin ging einfach alles so wahnsinnigschnell, dass ich seinen Anblick kaum genießen konnte. Er ist echtgut gebaut. Muskulös, aber nicht zu viel, sondern genau richtig.

Ethan wackelt kurz mit den Augenbrauen.„Soso... Der heiße Lagerarbeiter... Wo haben wir vorhinaufgehört?" Er grinst breit, zupft an der Decke und zieht michdabei zurück zur Couch. Ich folge ihm völlig widerstandslos.

Ethan legt sich auf die Couch und ichlege mich in seine Arme. Ich streiche über seinen Brustkorb undgenieße die Nähe zu ihm. „Was wäre, wenn ich kein einfacherKundenbetreuer wäre, Jules?"

Ich hebe überrascht meinen Kopf undsehe ihn an. Sein Blick ist ernst und nachdenklich auf michgerichtet. „Wie meinst du das?"

„Willst du keine Beziehung mit mir,weil ich nicht so viel Geld habe?"

Autsch. Die Frage ist wirklich fies.Aber berechtigt, wie ich finde, daher versuche ich mich zu erklären:„Ich... Nein. Es interessiert mich nicht, wie hoch dein Einkommenist. Der Charakter zählt."

„Also ist mein Charakter gerade malausreichend, um mit mir ins Bett zu gehen?"

„Das klingt aber sehr abwertend",erwidere ich auf die Frage und richte mich auf, um ihn besser ansehenzu können.

„Was fehlt, damit du mehr in Betrachtziehst?"

„Gar nichts. Du bist perfekt, wie dubist. Es liegt an mir und meiner Komfortzone."

Ethan lacht leise und sein Brustkorbvibriert dabei leicht. „Was wäre, wenn ich mehr wäre als einLagerarbeiter oder ein Kundenbetreuer? Was, wenn ich... Wenn ich zumBeispiel dein Boss wäre?"

„Wie Mr. Hunter?" Nun bin ich es,die lacht und ich gebe ihm einen flüchtigen Kuss auf die Nase.

„Nein, jemand aus der Zentrale."

Ich seufze tief und lege nun meinenKopf auf seinen Brustkorb. „Ach, Ethan... Es ist doch völlig egal.Mich interessiert nicht, wie du dein Geld verdienst, geschweige denn,wie viel du verdienst."

„Warum willst du nicht aus deinerKomfortzone heraus? Warum keine Beziehung?"

„Das hat nichts mit dir zu tun,Ethan."

„Dein Ex muss dich tief verletzthaben."

Ich schweige einen Moment und überlege,wie ich darauf antworten soll, daher weiche ich einfach aus. „Esist... Es spielt keine Rolle, Ethan." Ich richte mich nun ganzauf und sehe ihn an. Ich will nicht über meinen Ex reden. Erst rechtnicht jetzt. Es würde nur alte Wunden aufreißen. „Reden wir nichtüber ihn, okay?"

Ethan brummt leise und streicht übermeinen Arm. „Du hast mit deiner Nachbarin über mich gesprochen.Ich bin also dein heißer Lagerarbeiter?" Dabei wird sein Grinsenein wenig breiter. Er zieht mich wieder herunter auf seinen Brustkorbund bevor ich etwas erwidern kann, küsst er mich zärtlich.

Ich bin hin- und hergerissen. Ein Teilvon mir will ihn herauswerfen. Wir hatten beide unseren Spaß und jetztredet er mir eindeutig zu viel. Will er wirklich etwas von mir? ImGrunde weiß ich aber, warum ich mich so sehr gegen eine Beziehungsperre. Bisher habe ich immer mein Studium als Grund vorgeschoben.Aber das ist bald fertig.

Ethans Hände kneten meinen Hintern undich spüre, wie er wieder hart wird. Und schon verfliegen dieGedanken und eine neue Hitzewelle erfasst meinen Körper. „Nurheute Nacht, Ethan."

„Schon klar... Weniger reden, mehrficken."

Ethan holt die Kondome und wir treibenes auf der Couch zusammen. Und später verlagern wir unser wildesTreiben ins Schlafzimmer. Arm in Arm liegen wir in meinem Bett. MeinAtem geht noch immer stoßweise. „Ich brauche... eine Pause."

Allerdings küsst Ethan abwechselndmeine Brüste und saugt sanft an den Brustwarzen.

„Bitte... Sonst werde ich noch ganzwund." Mein Blick huscht über die Uhr und ich fluche leise. „Esist schon ein Uhr durch!"

„Und?", fragt Ethan leise, währender mit der Zungenspitze meine Brustwarze anstupst.

„Mein Wecker klingelt um sechs Uhr."

Ethan lässt seufzend von mir ab undlegt sich neben mich. Er zieht mich wieder in seine Arme und ich legemeinen Kopf auf seine Schulter, schmiege meinen Körper an ihn. „Aberdu hast mir eine ganze Nacht versprochen."

Meine Augen werden schwer und ichgreife nach der Bettdecke. „Ich bin wirklich erschöpft und echtmüde."

Ethan schmunzelt hörbar und legt sichetwas zurecht. „Ich darf also die Nacht hier schlafen?"

„Ja... Sicher", erwidere ich daraufschläfrig. Ja, eigentlich sollte ich ihn hinauswerfen, aber esgerade unglaublich bequem und ich bin schrecklich müde. Ich schlafebereits ein und merke nur am Rande, dass Ethan meine Stirn küsst undnoch irgendwas sagt.

„Ich mag dich wirklich sehr,Juliana."

Der erfundene FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt