Die Ketten der Angst

🔪 dieser Blick 🔪

Blair

„das war einfach nur ein Handgriff und schon kniete er nieder“ Kira erzählte alles Haar genau von diesen Abend, während ich mein Eis genüsslich esse, allerdings kann ich mir einen Spruch nicht verkneifen, weil ich scheinbar neuerdings lebensmüde bin oder auf den Kopf gefallen oder.. einfach nur dumm? 

Mit den Augen in meinem Karamell Eis haue ich unüberlegt raus „so habe ich sie am liebsten" sofort sind wieder alle Augenpaare bei mir, dabei ist es nicht mal sexuell gemeint. Genervt Rolle ich mit meinen Augen „beim Training. Mein Gott Fahrt mal eure Hormone runter..“ Kira ist wieder Knall rot lacht sich aber halb schlapp. Ich meine das ernst Mensch! 

Ja, die denken aber, dass du Humor besitzt! 

Tja.. ha ha ha ? 

Dean neben mir räuspert sich lautstark „was trainierst du denn?“ ich linse aus meinen Eis und sehe Dean mit erhobener Augenbraue an „Jeet Kune Do, Jiu Jitsu, Judo, Kendo, Kickboxen, Krav Maga…“ wieder sehe ich in mein Eis, ich bin gleich so Papp satt das ich mich glücklich in mein Bett rollen kann. Auf einmal stöhnen alle etwas eigenartig auf, als ich hoch sehe, sehen mich alle genauer an, außer Kira, die kann mit diesen Begriffen anscheinend nichts anfangen. 

„Ist was?“ Ich lutsche unauffällig das flüssige Karamell von meinen Zähnen, Dean ist der erste, der sich gefangen hat „Krav Maga? Also so richtig?..“ Verständnislos sehe ich ihn in seinen graugrünen Augen, „geht das etwa auch unecht?” "Also, wenn ja, bin ich echt sauer, das war schwer zu lernen..“ Kira presst sich die Hand vor den Mund, was mich auch wieder grinsen lässt. Dean wiederum rudert zurück „nein, so meine ich das nicht ich.. also.. "Puffff" zum Schluss pustet er die verbliebene Luft aus seinen Lungen und sieht hilfesuchend die anderen an. 

Dafür lache ich auf „ja ehrlich ich kann das, wieso so überrascht? Angst?“ Isaac, der genau vor mir sitzt, beugt sich über den Tisch und sieht seinen Freund Dean aus belustigten Augen an „und ob der Angst hat, er ist die ganze Zeit am überlegen, wie er dich rum bekommt.. Jetzt nicht mehr,” ich sage nichts denn Isaac ist mir etwas zu nahe wieso auch immer mich das so beschäftigt eins ist klar ich brauche irgendwie Abstand zu dem Kerl. 

„Sehe ich aus wie eure komischen fick schnallen?“ Isaac sieht mich überrascht an aber ich sehe zu Dean „hey die rothaarige gestern war viel besser“ er sieht mich überrascht an dafür lache ich wieder leise und zeige in den hinteren Teil „ich sitze da meistens und da ihr nicht gerade leise seid.." Alle am Tisch sehen jetzt in die Richtung in der ich zeige und dann wieder zu mir, nur Isaac sieht mich schmunzelnd an „aha du beobachtest uns?“ sofort antworte ich viel zu ehrlich „ich beobachte alles um mich rum“ Shit wo ist mein Filter geblieben? 

Er entlässt mich nicht mehr aus seinem Blick, das Schmunzeln bleibt zwar, aber ich sehe die Fragezeichen auf seinem Gesicht „wieso?“ Ich habe bis jetzt meistens nur die anderen gesehen, nicht Isaac, daher kenne ich diesen Ton von ihm nicht, aber wenn ich raten müsste, ist er vorsichtig fast verspielt, als hätte er Angst vor der Wahrheit. 

Aber die bekommt er nicht von mir, alleine die Tatsache, dass ich meinen Filter gerade verloren habe, der mich daran hindert, überhaupt so etwas zu sagen.. Ich habe so schnell die Albträume in Erinnerung, dass ich den Schmerz aus meinen Augen nicht nehmen kann. Sofort sehe ich in mein Eis „deswegen..“ Um nicht mehr sprechen zu müssen, schiebe ich mir den letzten Löffel im Mund. Aber Isaac sieht nicht mehr weg, ich spüre seinen Blick. Es ist wie ein leichtes Brennen an meiner Schläfe, nur ab und zu zuckt der Blick weiter runter. Wenn ich in seine Richtung sehe, sieht er sofort wieder hoch.

„Wer sagt den das wir nur flachlegen?“ Dean kommt meinem Ohr viel zu nahe, die Gänsehaut bekomme ich nicht, weil mir gefällt, was er sagt, sondern als Fluchtreaktion. Er hat es ausgenutzt, dass ich mich gerade mit Kira leise unterhalten habe, ich schenke Dean einen Killerblick „Legst du es drauf an?“ Er grinst mich siegessicher an, „ehrlich gesagt ja“ ich schnaufe angewidert, „dann lass es..“ Das scheint ihn nur noch mehr angestachelt zu haben. Ich muss 10 Minuten lang auf Kira einreden, dass sie mich freiwillig gehen lässt. Erst als sie meine Handynummer hat, lässt sie mich gehen. Jetzt fühle ich mich nur noch unwohl, ich habe doch ganz klar mein Desinteresse gezeigt, was daran war nicht zu verstehen? 

Kurz bevor ich an meinem Auto bin, hält mich eine große Hand an der Schulter auf. Nachdem ich so abgelenkt bin zucke ich heftig zurück, ich bereue es sofort nicht ausgeholt zu haben „na du kleine schlampe? Jetzt haben wir beide mal etwas Spaß, wegen dir wurde ich angezeigt“ Ich reagiere zwar schnell, aber Paul genauso. Er wollte mir in die Haare greifen und ich greife seine Handgelenke, dafür rammt er mir sein Knie in den Magen. Schande über mein Haupt, ich muss tatsächlich bei dieser Kraft würgen.

Natürlich habe ich sein Handgelenk losgelassen, was er ausnutzt, um meine Haare zu packen, die auch noch praktischerweise in einem unordentlichen Dutt sind. Fuck aber auch! 

Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass Schreien und Betteln nichts bringen, bleibe ich ruhig, die Erinnerungen werden jetzt nicht überhand nehmen. Mit einem gezielten hacken tritt Ramme ich ihn sein Schienbein nach hinten. Sofort drehe ich mich, scheiß auf die Haare die wachsen nach. 

Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Isaac, Dean und Hunter raus gerannt kommen aber ich brauche keine Hilfe mehr, nie wieder. 

Mit der flachen Hand Ramme ich Paul mit voller Kraft gegen seine Brust. Er taumelt Luft ringend nach hinten, ich sehe dabei zu, wie er leicht blau anläuft und auf den Hintern fällt… wieso konnte ich das damals nicht? Wieso muss erst etwas passieren, bis man was lernt? 

Ich weiß immer noch nicht, was ich damals falsch gemacht habe, ich verstehe einfach nicht, womit ich das verdient habe. 

Wieder berührt mich eine Hand diesmal aber sanfter „hey alles gut?“ blinzelnd sehe ich in glasklare grüne Augen, Isaac. Die enge in meiner Brust nimmt nur noch weiter zu aber nicht wegen ihm, die Erinnerungen Drogen über mir zusammen zu brechen. 

„Ich muss gehen“ ich reiße mich sofort von Isaac los und steige in meinen Wagen. Ich kann das nicht, wenn ich hier bleibe, fange ich an zu schreien. Und ich schreie nie wieder in der Öffentlichkeit. 

Niemals wieder! 

Obwohl ich es meiner Mutter versprochen habe rase ich über den Campus um schnellst möglich in mein Bett zu kommen.