🔪 der Anruf 🔪

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Blair

Nach zwei Stunden waren wir alle satt, ich hatte extra einen kleinen Salat gemacht, weil ich dachte, dass die Jungs ihn sowieso nicht essen würden. Falsch gedacht, Kira und ich haben ein bisschen gegessen und der Rest war innerhalb von zwanzig Minuten weg. Ich habe noch an Ort und Stelle Isaac ausgelacht für den blöden Spruch mit dem Grünzeug. 

Gerade sind Kira, Harper und Luca ins Wasser gegangen, aber ich genieße gerade die Ruhe etwas. Dean hat sich zu den Frauen hinten verzogen, nur Isaac hat sich hingelegt, es sieht aus, als würde er ein kleines Schläfchen halten. Also einmal kurz die Ruhe genießen. 

Als mein Hand vibriert ziehe ich es direkt aus der Tasche, Jim! 

Schnell gehe ich dran, „hey", er atmet erleichtert aus, dabei habe ich ihm vorhin geschrieben, dass alles gut ist. Wir haben besprochen, dass ich mich drei Mal am Tag melde.

„Hey Blair“ er klingt so komisch das ich sofort skeptisch werde. Ich ziehe meine Beine im Schneidersitz und gebe genau das von mir: „Was ist los? Du klingst komisch“ ich kenne Jim seit dem ersten Tag als die Polizisten und die Rettungskräfte mich in Wald gefunden haben, wir haben all die Jahre Kontakt gehalten weil Jim wirklich immer für mich da war. Ich habe mich bei ihm ausgeheult, ich konnte ihn nerven wegen des Prozesses, ach immer wegen allem.. daher weiß ich auch, dass er was hat. 

„Ich habe nicht so gute Nachrichten für dich und ich weiß nicht wie ich sie dir überbringen soll“ sofort breitet sich eine dicke Gänsehaut auf meinen Körper aus „was heißt nicht so gute Nachrichten?“ Ich versuche trotz allem leise zu sein, damit Isaac schlafen kann und ich nicht hier von Platz weg gehen muss um zu telefonieren. Ich kenne mich hier nicht aus und die Leute sind fremd also bleibe ich mit meinen Hintern unter dem Sonnenschirm.

„es ist so, es war damals noch eine Jugendstrafe deswegen ja auch die Psychiatrie und das Jugendamt. Das ist der normale Vorgang Blair, das haben wir ja besprochen. Er macht eine viel zu lange Pause, weswegen ich wütend das Wort ergreife: „Ja, wir haben darüber geredet, aber das bedeutet nicht, dass ich das akzeptieren kann. Aber gut weiter.. "Bitte", fummel ich nervös mit meinen Fingern an dem Feuerzeug, das vor mir liegt. Kurzerhand zünde ich mir eine Zigarette an. 

„Das bedeutet aber auch das die Mädchen unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil an ihrer Freiheit bekommen. Wie zum Beispiel unter Aufsicht in das Kino zu dürfen. Natürlich nur wenn die Auflagen erfüllt sind..“ ich schnaufe entsetzt auf „wie bitte die dürfen raus? Einfach so?“ meine Hand zittert immer mehr, aber das bedeutet auch, dass sie den Brief nicht montiert haben. Aufsicht was auch immer für eine Aufsicht, aber die würde das sicher nicht tolerieren. 

„Pass auf, ich mache es kurz und schmerzlos. In den letzten Monaten durften sie des Öfteren in Begleitung vom Jugendamt die Einrichtung verlassen. Dadurch kam es, dass die Bücher nicht sehr ordentlich gehalten wurden . Wir hatten zwar angerufen, um nach zu fragen, ob die Mädels noch in der Einrichtung sind, aber wir waren nicht dort. Man hatte ja gesagt und für den Moment reichte es… aber sie sind schon vor Wochen geflohen, ich bekomme kaum Luft in den Lungen. 

Sie sind geflohen? 

Und es ist niemanden aufgefallen? 

Wie kann das sein? 

Das ist eine Katastrophe…

„Wie bitte“ ich keuche vor Angst. Noch in Gerichtssaal haben sie mir Rache geschworen, sie haben deutlich gemacht das wen sie raus kommen es zu Ende bringen. 

„Blair wir versuchen alles um Spuren zu finden aber sieh mal bis jetzt ist es nur der Brief und da ist nichts dran zu finden keine DAN oder Fingerabdruck.. aber sie tauchen ja nicht bei dir auf“ ich nehme überhaupt nichts mehr war. Weder das Wasser, das vor mir plätschert, noch die Leute, die da drin sind, oder wie der Grill hinter mir knistert. 

Die Ketten der Angst Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt