Kapitel 21

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Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen, in denen Kaede sich hin und wieder an ihren Roman gesetzt hatte, bei welchem sie schon einigige Seiten zusammen hatte, diese aber öfters wieder angepasst hatte. Es lag nicht daran, dass sie keine Ideen hatte oder etwas falsches geschrieben hatte. Kaede hatte öfters gemerkt, dass ein Buch zu schreiben andere Prioritäten hatten als kleinere Texte für die Schule.

Die Sätze hatte Kaede so angepasst, dass es ihrem Schreibstil entsprach und sie dadurch auch einige Passagen ganz abändern musste. Der Inhalt blieb genau gleich, so wie sie es geplant hatte.

Angefangen, hatte Kaede mit ihrer Kindheit, aus welchem sie gute, sowie schlechte Erfahrungen erwähnt hatte, diese aber nicht weiter eingegangen war. Zumindest wollte sie es nicht gleich von Anfang an. Ausserdem erinnerte sich Kaede nicht wirklich daran, was alles geschehen war, da sie andere Dinge wie ihre Oma im Kopf hatte.

Ihren Vater wollte sie irgendwie nicht fragen, da er andere Dinge im Kopf hatte und sich auch mit seiner jetzigen Beziehung beschäftigt war. Deswegen sprach Kaede auch recht selten darüber, was bei ihr in der Schule los war.

Sie hatte das Gefühl, dass ihr Vater sich nur weiter sorgen und sich deswegen nicht mehr auf sich konzentrieren würde. Ihre Mutter konnte Kaede nicht mehr um Rat fragen, genauso wenig wie ihre Oma. Diese würde die Gespräche wieder vergessen, was keine grosse Hilfe wäre.

Und Kazumi wäre zumindest in der Mittelschule zu instabil gewesen. Sie hatte ihre eigenen Probleme, weswegen Kaede eher nur für sie da sein wollte. Somit fiel auch Chika weg, welche Kazumi viel zu ähnlich war. Was Megumi anging. In ihrer momentanen Art, war Megumi zu unsicher um über tiefgründige Themen zu unterhalten. Dies könnte sich vielleicht ändern, wenn sie mehr aus sich heraus kommen würde.

Was ihren festen Freund anging, war eher schwierig. Dadurch, dass er an einer anderen Oberschule war, hörten sie sich sowieso sehr selten. Bisher hatte ihre Fernbeziehung recht gut funktioniert, weswegen Kaede es nicht weiter ausreizen wollte. Schliesslich war diese Entfernung oft ein Thema zwischen ihnen.

Hies also, Kaede war im Moment auf sich alleine gestellt und musste sich ihrer Vergangenheit selbst stellen. Das erste Kapitel würde sie Chika dennoch als erstes zeigen, damit sie eine Meinung von einer aussenstehenden Person haben konnte. Chika würde sowieso nicht wissen, um was es sich genau handelte.

Denn alleine Kazumi hatte ihr empfohlen es wie ein Tagebuch zu schreiben. Chika sprach nur von irgendeinem Buch. Was der Inhalt also betraf, würde keine Lüge sein. Für die Leser aber, würde es eine ausgedachte und erfundene Geschichte sein. Und das war im Moment auch das Ziel von Kaede.

Niemand sollte erraten, dass es sich in diesem Roman um ihr ganzes Leben handeln sollte. Dass einige Stellen so passiert waren und nur für die ganze Geschichte etwas angepasst war, damit es auch ein Roman werden würde.

Nur wenige Teile würde Kaede erfinden, wobei die Wahrheit hinter den Details steckte. Eine schwierige Aufgabe, vorallem wenn es das erste Buch war.

Ob sie das hinbekam, wusste sie nicht. Kaede erhoffte es sich einfach.

Die Schriftstellerin Osamu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt