Kapitel 68

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Die Blicke von Osamu waren Kaede nicht entgangen. Sie spürte wie besorgt er war, aufgrund dem, was gerade geschehen war. Nur wollte Kaede gerade nicht darüber reden und musste sich erst einmal selber bewusst werden, was alles in ihr ausgelöst wurde. Nie hätte sie gedacht, diese Menschen eines Tages wieder zu sehen. Dass diese nichts aus ihren Fehlern gelernt hatten, so wie Kaede es sich mit ihrem Buch eigentlich erreichen wollte. Wahrscheinlich hatten diese Frauen ihr Buch gar nicht gelesen.

"Was hat Chika eigentlich so gemacht?", fragte Osamu, damit Kaede auf andere Gedanken kam. "Bei Megumi habe ich es wegen Atsumu etwas mit bekommen."

"Chika wurde zu einer Spielentwicklerin.", schmunzelte Kaede. "Ihr Hobby zu Zocken hat sie zu ihrem Beruf gemacht und testet es mit ihrem Freund Kenma aus. Ihre Eltern hätten sich eigentlich gewünscht, dass sie Ärztin oder was ähnliches werden würden."

"Sie hat mit ihren guten Noten..", begann Osamu fassungslos, als Kaede leise darüber lachen musste. "Eines der besten Studien abgesagt, ja.", antwortete Kaede daraufhin und war froh darüber, dass Osamu nicht weiter auf die Täterinnen einging.

"Sag mal, hast du eigentlich später noch etwas vor?", fragte Kaede und wurde fragend von Osamu angesehen. "Kommt darauf an, wieso?"

Leicht biss die Braunhaarige sich auf die Lippen. "Ich..würde dir gerne ein paar Dinge zeigen.", gab die junge Frau zu, welche sich nun ganz sicher war, dass sie sich gegenüber Osamu wirklich öffnen konnte. In der Oberschule hatte sie diesen Gedanken schon gehabt, hatte es aber nie über ihr Herz gebracht.

"Dass du hier in Hyogo zu meiner Autogrammstunde aufgetaucht bist war vielleicht nicht nur Zufall.", meinte Kaede weiter. "Du meinst sowas wie Schicksal, was du für Kyoko und Ojiro geschrieben hast, damit die ein Ende haben?"

"Vielleicht.", gestand Kaede und atmete für einen kurzen Moment aus. "Es gibt einen Ort, an dem man ziemlich leckere Gebäcke bekommt."

"Du willst jetzt Gebäcke essen?", fragte Osamu verwirrt. "Um diese Uhrzeit isst man doch eher etwas leichteres.", meinte er und hatte eigentlich nicht so viel Lust auf süsses. Nur hatte Kaede ganz andere Pläne und packte einfach seine Hand um ihn mit sich zu ziehen.

Die nächsten Meter waren kein grosses Problem für die Fünfundzwanzigjährige. Denn durch die Hand von Osamu, fühlte sich Kaede viel leichter und mutiger als sonst. Jedoch verflüchtigten sich diese Gefühle, als Kaede auf einmal stehen geblieben war.

Trotz allem, dass Kaede die Hand von Osamu in ihrer hatte, zitterte sie. Eine Haltung, welche Osamu dazu veranlasst hatte, ihre Hand etwas fester zu drücken.

Seine grauen Augen richteten sich erst zu ihrem Gesicht, ehe er ihrem Blick gefolgt war. Nur wenige Meter vor ihnen, stand ein Museum woraufhin auch ein Teeladen folgte. Osamu wusste ganz genau, welche Gegend er hier sehen konnte.

Hier war es geschehen. Nicht weit von seinen Füssen lag der leblose Körper von Kazumi, welcher von den Passanten gesehen wurde. Aber auch von Kaede, welche nach dem Sprung hinunter gerannt war um sicher zu stellen, ob Kazumi nicht doch noch atmen würde.

Ihm war bewusst, dass Kaede den Versuch gestartet hatte, mit ihm in diesen Teeladen zu gehen um die scheinbar leckeren Gebäcke zu essen, welche Kazumi und Kaede verbunden hatte. Nur fiel es ihr trotz allem sehr schwer überhaupt weiter zu gehen.

"Wir müssen nicht dahin.", sprach Osamu sanft zu ihr. "Ich weis aber. Ich..will es endlich versuchen..", gab Kaede leise zu und hatte dabei eine leicht zittrige Stimme. "Ich habe es zehn Jahre vor mich hin geschoben. Mein Buch sollte auch mir damit helfen."

Sanft lächelte Osamu. Kaede verarbeitete alles auf ihre Art und Weise und machte heute endlich einen Schritt nach vorne. "Gut, ich bin bei dir.", sprach er dazu, was Kaede ebenfalls zum lächeln gebracht hatte.

Die Schriftstellerin Osamu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt