Kaede bekam es am Ende mit Osamu's Hilfe ganz gut hin weiter zu gehen. Sie konnte sogar über genau die Stelle laufen, auf dem Kazumi gelegen hatte. Ein sehr guter Fortschritt dafür, dass sie sich nie einen Therapeuten gesucht hatte.
Komischerweise verlief es für Kaede genauso, wie für Kyoko in dem Roman. Beide hatten einen Mann an ihrer Seite, mit dem sie alles verarbeiten konnten. Zwar nicht so, wie man es eigentlich tun sollte, aber für Kaede mehr als man haben müsste.
Natürlich würde ihr jemand professionelles helfen. Aber weniger war manchmal einfach mehr. Und für Kaede reichte Osamu vollkommen aus. Mit Dai wäre es schwieriger gewesen, da er sich tatsächlich nach der Oberschule wir der Letzte bekommen hatte.
Dadurch, dass Kaede jeden Tag in Tokyo war, konnte sie auch Dai öfters sehen. Seine Eifersucht stieg jeden Tag an, wobei er wegen Kleinigkeiten laut geworden war. Selbst als es um weitere Mitstudenten ging. Es war schwierig überhaupt aus einer solchen toxischen Beziehung zu kommen, aber Kaede war seltsamerweise stark genug, um sich einfach von Dai trennen zu können.
Lag vielleicht auch daran, wie sehr sie sich die Beziehung zwischen Kyoko und Ojiro gewünscht hatte und deswegen nicht lange gezögert hatte. Wie schon oft erwähnt ein Wunschdenken, welches Kaede hatte. Durch die Trennung hatte sie sich aber auch sehr frei gefühlt. Sie brauchte niemandem mehr zu sagen, wohin sie ging und mit wem. Eigentlich schon ein freier Wille mit einer kleinen Einsamkeit. Schliesslich kannte Kaede ein wirkliches Single-Leben seit der Mittelschule nicht mehr.
Und nach der Trennung kam tatsächlich etwas Sehnsucht in ihr auf. Aber keine Sehnsucht nach Dai, sondern eine gegenüber Osamu, welchen sie nicht mehr sehen konnte. Genauer genommen etwa genau sieben Jahre.
"Und das ist meine Mom.", sprach Kaede als sie sich nach dem Essen dazu entschlossen hatte auf den Friedhof zu gehen. Osamu teilnehmen lassen wollen in allem was ihr Leben betroffen hatte. Ihm zeigen wollte, was sie durchmachen musste, ohne dass er es nachlesen musste.
"Ihr sehr euch sehr ähnlich.", lächelte Osamu als er das Bild gesehen hatte, welches seit Jahren dagestanden hatte. "Sagt meine Oma auch immer, wenn sie sich an mich erinnert.", schmunzelte Kaede. "Muss anstrengend sein, ihr immer wieder zu sagen wer du bist."
"Ich habe mich daran gewohnt. Es gibt durchaus schlimmeres." Eine sehr erwachsene und angenommene Antwort. Viele hätten es sich schön geredet, oder es einfach nur belächelt. Kaede jedoch, kannte nichts anderes und machte daraus das Beste, was sie in einer solchen Situation machen konnte.
Mehrere Minuten vergingen, in denen die Beiden den Geräuschen lauschten, welche man durch die Tiere hören konnte. Kaede fand es wirklich schön, wie viel Geduld Osamu mit sich brachte und sich anständig verbeugt und sich selbst sogar noch vorgestellt hatte.
"Also bei Kazumi musst du es nicht tun. Sie würde dich denke ich wohl eher schüchtern ansehen und weg laufen.", sprach Kaede als sie die nächsten Blumen, welche sie besorgt hatte, zu ihrer besten Freundin bringen wollte. "Weg gelaufen?", fragte Osamu leicht abwesend, da er die Gegend etwas angesehen hatte.
"Wie soll ich sagen. Sie ist vom Aussehen her wie Chika, aber von dem Charakter ähnlich wie Megumi gewesen war. Kazumi brauchte eine Zeit um sich jemandem zu öffnen oder überhaupt mit jemandem zu sprechen.", erklärte Kaede, weswegen Osamu genickt hatte. Zwar kannte er Kazumi recht gut durch das Buch, aber es noch deutlicher von Kaede zu hören, gab ihm irgendwie ein beruhigendes Gefühl.
Lag vielleicht auch daran, dass Kaede recht gut darüber jetzt sprechen konnte. Am liebsten wäre er gerne bei ihr gewesen, als sie bei dem Kapitel von Kazumi's Tod eine Panikattacke gehabt hatte. Ihre Worte hatten mittlerweile wirklich eine Wahrheit. Er war willkommen in ihrem Leben und war nun mitten drin.
"Warte..", hörte er die Braunhaarige neben sich sagen, welche stehen geblieben war. Seine grauen Augen richteten sich zu den Gräber vor ihnen. Vor genau einem Grab, standen zwei ältere Personen, wobei eine davon, den Kopf erhoben hatte.
Für Kaede begann die Zeit still zu stehen. Ihr Herz drückte sich in ihrer Brust zusammen. Ein schuldbewusster Schmerz kam urplötzlich wieder ans Tageslicht, als sie nur schon die Augen von dieser Person sehen konnte.
Wie von selbst, begann Kaede ein ähnliches Verhalten wie vor zehn Jahren zu zeigen. Ein eher kühles und abwesendes Verhalten. Die Gefühle wurden verborgen, damit sie selbst keinen weiteren Schmerz spüren konnte.
Doch bevor Kaede ganz in dieses alte Schema hinein kommen konnte, wurde die junge Frau plötzlich fest in die Arme genommen und an eine bebende Brust gedrückt. "Kaede! Bitte..verzei mir..!"
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Die Schriftstellerin Osamu FF
FanfictionJeder hat in seinem Leben ein Hobby, welches man gerne ausüben würde. Dies galt auch für Kaede Tokoyami, welche schon immer gerne geschrieben hatte. Ihr war es hierbei egal um was es genau war. Gedichte, Präsentationen, welche sie danach vortragen m...