Kapitel 54

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Der Sieg ging am Ende trotz aller Bemühungen an die Karasuno-Oberschule, welche im dritten Satz 32 Punkte machen konnten. Da musste Kaede leider sehen, dass die Zwillinge einen grossen Fehler gemacht hatten, was ihren letzten Angriff anging.

Megumi hatte ihr erklärt, dass es sich dabei um einen schrägen Aufsteiger handelte, welcher im ersten Satz per Zufall funktioniert hatte. Nur hatten die Brüder diesen Angriff laut ihr nie geübt und hatten damit versucht, einen weiteren Punkt zu erzielen. Und so wie es aussah, hatte die Nummer Neun, sowie die Nummer Zehn der Karasuno genau dies vorher gesehen und den Ball geblockt.

Die anderen Spieler hatten sich so ziemlich darauf eingestellt, dass der Ball in das hintere Feld kommen würde, dass sie sich alle dort positioniert hatten. Überraschenderweise war es selber für sie nicht nötig gewesen. Im Grunde also, ein wohlverdienter Sieg der Krähen.


"Ihr habt wirklich gut gespielt.", sprach Chika als sie mit den Jungs aus der Halle kam und Kaede hier mit Megumi gewartet hatte. "Ich dachte wirklich, dass dieser Angriff funktionieren würde.", murrte Atsumu vor sich hin und war von allen Spielern mehr als nur frustriert.

"Die Karasuno war einfach besser.", meinte Aran dazu und war relativ ruhig in dieser Sache. Lag sicherlich auch daran, dass er schon länger dabei war und wahrscheinlich auch verloren hatte.

Im Jahr davor kamen sie zwar bis ins Finale, aber gewonnen hatten sie gegen die Itachiyama nicht. Als Kaede das in der Schule erfuhr musste sie leicht darüber schmunzeln. Dai hatte ihr gesagt, dass nicht nur sein Fussballteam gut war, sondern auch jenes Team des Volleyball-Clubs.

War für Atsumu nicht wirklich lustig, welcher versucht hatte sie mit seiner typischen Art fertig zu machen. Was ihm allerdings wie immer nicht gelang. Heute aber, konnte sie irgendwie nicht darüber schmunzeln. Kaede hatte nie wirklich über die Gefühle jener nachgedacht, welche ein Spiel verloren hatten.

An den Gesichtern der Jungs, konnte sie ziemlich viele verschiedene Emotionen sehen. Während Kita und Aran eher die Gelassenen waren und Suna sowieso kaum viel Emotionen zeigte, sahen die Anderen mehr als nur frustriert und traurig aus.

Auch bei Osamu konnte Kaede eine Traurigkeit erkennen, welcher er allerdings nicht ganz so offen zeigen wollte. Dies war wohl sein Stolz als einer der Miya. "Spiel nächstes Mal nicht so offensichtlich.", knallte er provokant heraus. "Sei nicht so gemein zu mir!", schimpfte Atsumu zurück.

Hier konnte Kaede eher beobachten, dass Osamu seinen Bruder auf andere Gedanken bringen wollte und nicht in Selbstmitleid versank. Ziemlich niedlich, irgendwie.

Kurz schüttelte Kaede ihren Kopf und wurde von Chika fragend angesehen. Nein, sie durfte Osamu nicht niedlich finden! Sie hatte einen Freund und brauchte den Grauhaarigen nur für die Rolle ihres Romans. Mehr durfte sie nicht empfinden. Oder doch?

Unsicher, biss Kaede sich auf die Unterlippe. Ihren Gefühlen waren ihr nicht mehr so klar wie zu Beginn. Nur war es so, dass sie Dai immer noch liebte. Schliesslich kannte sie diesen schon länger und wusste, wie er war.

Naja, abgesehen von dieser toxischen Seite, welche erschienen war. Aber nur wegen diesem einzigen Vorfall konnte sie sich ja nicht von ihm trennen. Seine Eifersucht war von seinem Charakter eher das, was immer heraus stach. Dai schien an diesem Tag, Osamu wirklich als grosse Konkurrenz gesehen zu haben. Fast schon surreal.

"Los, gehen wir.", hörte sie Chika neben sich sagen, damit sie Kaede aus ihren Gedanken heraus holen konnte. Worüber auch immer sie nachgedacht hatte, musste ihr ziemlich auf dem Herzen liegen.

Die Schriftstellerin Osamu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt