Kapitel 60

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Weinend stand Megumi vor ihrer selbsternannten Schwester, welche als erstes die Präfektur Hyogo verlassen würde. Die Abschlussprüfungen hatten alle in ihrem Jahrgang gemeistert, wobei Chika von allen die Bestnote erreicht hatte. Ihr Herz schmerzte, während die Tränen unter ihrer Brille hervorkam, welche einiges davon verdecken konnte. Leicht schräg neben ihr, stand Chika, welche ihr sanft eine Hand auf die Schulter gelegt hatte.

"Ach..Megumi..", sprach Kaede sanft, welche einen Schritt auf die Schwarzhaarige zu ging, und ihre Arme um ihren Kopf geschwunden hatte. Die etwas kleinere Absolventin, legte automatisch ihre Arme um den Rücken der Braunhaarigen, welche sanft über ihren Kopf gestrichen hatte.

Kaede wollte Megumi die Geste geben, welche sie immer von ihrer Oma und ihrer Mutter bekommen hatte, wenn sie geweint hatte. Es fiel Kaede selbst schwer, ihre Freundinnen zu verlassen, welche erst später ihr zu Hause verlassen würden.

"Ich bin nicht von dieser Welt. Du kannst mich jeder Zeit anrufen.", sprach Kaede sanft, was Megumi weiter zum weinen gebracht hatte.

"Wer...wer hilft mir denn..wenn..wenn ich wieder..fertig gemacht..werde..?", fragte Megumi, welche Angst hatte, dass es genauso wie in der Oberschule sein würde. "Das wird nicht passieren, Megumi.", versprach Kaede. "Denn jeder in deinem Studium strebt ein ähnliches Ziel an. Sie sind erwachsener und schlauer als deine letzten Mitschüler."

"Aber..", begann Megumi weiter weinend und schniefte einmal kurz, was eigentlich schon peinlich war. Sich etwas von ihr lösend, legte Kaede ihre Hände auf ihre Wangen und strich mit den Daumen die Tränen weg, welche sie sehen konnte.

"Nichts aber. Wenn du dich nicht gut und wohl fühlst, ruf Chika, mich oder den Trottel an.", lächelte Kaede. "Wen nennst du hier Trottel!?", schimpfte der Angesprochene gleich, welcher sich nicht einmischen wollte. Es war süss von ihm, dass er Megumi heute begleitet hatte und zeigte ihr somit, wie wichtig sie ihm war.

"Du...du aufgeblasene Rucksack-Werferin!", schimpfte Atsumu und wollte Kaede das letzte Mal irgendwie beleidigen, was ihm nicht wirklich gelang. Jedoch brachte es Megumi etwas zum lachen, welche sich dadurch auf besser beruhigen konnte.

Sanft lächelte Kaede, welche wie bei einem kleinen Kind die Stirn von Megumi geküsst hatte und anschliessend auf Atsumu zugelaufen war. Dieser verengte automatisch seine Augen, darauf gefasst von ihr wie sonst fertig gemacht zu werden. Allerdings befand dieser sich plötzlich in ihren Armen, was er hier niemals erwartet hätte.

"Pass bitte gut auf Megumi auf.", bat Kaede den Blondhaarigen, welcher leise schnauben musste. "Was wenn nicht? Wirfst du etwas von Tokyo aus zu mir?", fragte er provokant. "Könnte ich versuchen. Oder ich bitte Osamu darum."

"Liebend gerne.", sprach der Angesprochene gleich dazu. "Das ist unfaiiiir!", jammerte Atsumu, weswegen sich Kaede wieder von ihm gelöst hatte. "Ehrlich gesagt, werde ich unsere Unterhaltungen vermissen.", gab Kaede zu, was Atsumu den Kopf senken lies, und dabei etwas schmunzeln musste.

"Kaede dein Zug.", mischte sich Chika ein, da dieser angefahren kam und etwas früher erschien als gedacht. Die Züge waren in Japan wirklich sehr pünktlich, was Kaede gerade jetzt nicht wirklich gut fand. Denn ihr blieb leider keine Zeit mehr um sich von jedem Einzelnen zu verabschieden.

"Los beeil dich!", rief Chika leicht panisch, welche Kaede an der Hand gepackt und zu dem Gleis gezogen hatte. Die grünbraunen Augen richteten sich auf Osamu, welcher ein schwaches Lächeln zu Stande gebracht und seine Hand erhoben hatte.

"Manchmal bist du wirklich verpeilt, Kaede!", atmete Chika etwas schneller, welche den Knopf der Zugtüre gedrückt hatte. "Aber genau deswegen liebe ich dich."

"Chika ich.." "Ich weis schon. Kazumi bleibt immer deine Nummer Eins. Und trotzdem will ich dein Buch als erstes lesen, wenn es fertig ist.", lächelte die Grauhaarige welche dazu die Augen geschlossen hatte.

"Ich passe auf mich auf und werde mich weiter bessern, damit du dir keine Sorgen machen musst. Wir werden uns spätestens in den Semesterferien sehen, versprochen.", grinste Chika, was Kaede fast schon zum weinen gebracht hätte. "Okay..", nickte die Braunhaarige, welche sich eigentlich für ihr manches Benehmen entschuldigen wollte.

"Und grüss Kenma von mir.", grinste Kaede nun leicht, als sich die Tür langsam geschlossen hatte und von Chika nur noch ein rotes Gesicht zu sehen war, bevor der Zug los gefahren war.

Die Schriftstellerin Osamu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt