Kapitel 39

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Megumi hatte sich neben dem originalen Bild weitere Gedanken gemacht und das Cover auf ein selbst gezeichnetes Buch gemalt. So hatte Kaede sie Möglichkeit es in diesem Winkel ansehen zu können, wenn das Buch auf einem Tisch liegen würde. Dazu hatte die Schwarzhaarige ein rotes Stoffband gezeichnet, damit niemand ein Buchzeichen kaufen müsste.

Kaede fand es unbeschreiblich was sie auf dem Bild sehen konnte. Es zeigte ein wunderschöner aber auch mysteriöser Garten, welcher von Rosenbüschen umringt war.

In der Mitte sah man einen sanften Weg, welches aus Kies und Sand gemacht war. Neben dem Weg waren einige Steinsäulen zu sehen, woraufhin auch schon eine kleine Treppe folgte, welche einen Weg weiter in den Garten führen würde.

Megumi hatte das Cover wirklich sehr gut auf den Punkt gebracht. Jeder Mensch, welchen Kaede kannte, würde sich genau in einem solchen Garten zurück ziehen wollen. Ihre Mutter, welche mit ihrer Muskelkrankheit nicht mehr klar gekommen war, Kazumi, welche den Tätern aus dem Weg gehen und sich darin verstecken wollen würde. Ihre Oma, welche vor ihrer Demenz einen solchen Ort aufgesucht hätte um an ihren verstorbenen Mann zu denken.

Chika, welche durch das Mobbing ein Zufluchtsort gesucht hatte. Genauso wie Megumi selbst, wenn ihre Klassenkameraden wieder über ihren Namen und ihrer Brille lachen würden. Aber auch Kaede selbst hätte gerne einen solchen Ort für sich gewollt. Ein Ort um über ihre Vergangenheit nachdenken zu können. Über ihre Gefühle in klaren werden konnte, welche sie gegenüber niemandem ausser ihrer Oma ausgesprochen hatte. In einem solchen Garten, hätte sie sicherlich viele Ideen zum Schreiben bekommen.

"Ich..danke dir..Megumi..", hauchte Kaede leise und hatte wirklich nicht damit gerechnet. Vor allem weil Kaede weder ihr, noch Chika Texte gegeben hatte, welche all diese Themen angesprochen hatten.

"Habe ich gerne gemacht.", lächelte das Mädchen. "Was soll ich dir dafür geben?", wollte Kaede gleich wissen, was Megumi überrascht hatte. "Gar nichts. Deine Freundschaft ist gut genug."

Kaede fühlte sich etwas unwohl dabei. Eigentlich würde sie Megumi schon gerne etwas dafür geben. Selbst wenn es Geld wäre. "Verrate mir einfach wie der Titel lautet. Dann bin ich auch zu frieden." "Ja, den möchte ich auch gerne wissen! Hast du jetzt schon einen gefunden?", kam es prompt aus Chika.

"Ehrlich gesagt..weis ich es selber noch nicht. Ich dachte, mir fällt im Laufe der Zeit etwas ein. Aber ich glaube, ich muss bis zum Ende damit warten.", gab Kaede zu und hatte seit Beginn des Schreibens nie wieder darüber nach gedacht.

"Aber..was ich weis ist, dass ich nicht meinen richtigen Namen benutzen möchte." "Waaas? Wieso nicht?", fragte Chika erstaunt. "Es ist dein Roman. Wieso solltest du nicht deinen richtigen Namen verwenden?"

"Ich weis nicht wie alles ausgeht. Lieber bleibe ich mit meiner Identität unbekannt, bis ich weis, ob mein Buch wirklich gut ist. Es gibt doch viele Künstler, welche einen Decknamen benutzen um die Familien und sich selbst zu schützen.", erklärte Kaede ihre Gedanken.

"Achso verstehe. Du willst also nicht gleich in der Öffentlichkeit stehen, wenn dein Buch viral geht.", nickte Chika verständlich. Darüber hatte sie gar nie nach gedacht. Beim Zocken verwendete sie auch oft ausgedachte Namen.

"Hast du dir denn da schon einen überlegt?", fragte Megumi, welche bei ihren Zeichnungen immer ihre Unterschrift hinschrieb, damit niemand diese stehlen konnte. Dies tat sie allerdings auch nicht mit ihrem richtigen Namen. "Nein..aber ich überlege mir aus meinem richtigen Namen irgendeine Kombination zu nehmen."

"Aus Kaede Tokoyami also..", murmelte Chika, welche ihren Finger überlegend an ihren Kinn gehalten hatte. "Ich denke mir da etwas aus.", versprach sie, was Kaede sehr gefreut hatte. Ihre beiden Freundinnen waren wirklich toll. Sie war froh, dass sie sich für diese Beiden eingesetzt und nicht weg gesehen hatte.

Die Schriftstellerin Osamu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt