Osamu hatte Kaede an diesem Tag noch nach Hause gebracht, worüber sie ehrlich gesagt recht froh gewesen war. Die Situation mit Dai war so seltsam gewesen, dass sie nicht einmal mehr wusste was richtig oder falsch war. Ja, Dai hatte sich einfach falsch verhalten. Aber Kaede wollte nicht wahrhaben, dass dies sein wirklicher Charakter war.
In der Mittelschule war Dai immer für sie da. Hatte sie getröstet, da Kazumi ihr wirklich wichtig war. Hatte es es nur getan, damit sie sich an ihn heftete, ihn noch mehr liebte? Irgendwie kam es Kaede so surreal vor. Wegen ihren Gefühlen müsste Dai doch nicht ausrasten. Ja, sie musste endlich damit klar kommen.
Es gelang Kaede auch auf irgendeiner weise. Nur hatte das angefangene Kapitel, welches zu ihrem Tod kam, sie an alles zurück erinnert. Die Worte ihrer Oma hatte Kaede immer wieder in ihrem Kopf. Es aber so zu schreiben, wie es geschehen war, war trotzdem unglaublich schwer.
Dies merkte Kaede auch jetzt, an dem Sonntag Nachmittag. Gelernt und die Hausaufgaben gemacht, hatte sie schon. Ihre Finger berührten die Tasten ihres Laptops, während sie die angefangene Seite angesehen hatte. Der Name Koko stand noch immer dort, während alles andere leer gewesen war.
Der Tod von Kazumi, in ihrem Buch also Koko, würde das ganze Kapitel beenden. Denn Kaede wollte das neue Kapitel mit dem Beginn ihrer Oberschule machen. Zumindest den Teil, was die Ferien davor anging. Diesen ganzen Schritt wollte Kaede schon ganz gerne machen. Ihre eigenen Gefühle da hinein fliessen lassen.
"Okay..", atmete die Braunhaarige aus, welche sich für einen kurzen Moment gesammelt hatte um über die nächsten Worte nachdenken zu können. Es war ein wichtiger Schritt und auch ein wichtiges Kapitel, was nicht nur ihr selbst helfen sollte. Kaede wollte alle damit ansprechen, welche das Gleiche, oder etwas ähnliches durchmachen musste. Sie wollte aber auch, den Opfern damit etwas sagen, was vielleicht nicht ganz gut ankommen könnte.
Ihr Ziel war es nun, auch den Opfern, trotz des Mobbings zu zeigen und zu sagen, was sie bei einem Tod hinterlassen würden. Angehörige, welche jeden Tag um sie trauerten und nicht darüber hinweg kommen würden. Eine Therapie bräuchten, weil sie es selbst mit sich selbst nicht mehr aushielten. So erhoffte sich Kaede, dass einige Opfer von Mobbing auch etwas darüber nachdenken würden.
Natürlich war es sicherlich die beste Lösung sich um zu bringen um das Leid nicht mehr zu spüren zu müssen. Aber es gab genügend andere Wege. Die Schule zu wechseln, eine andere Arbeit zu suchen, sich einfach von den Tätern entfernen so gut es ging. Ein Tod war schmerzhafter für andere Personen, als für das Opfer selbst.
Deswegen versuchte Kaede so gut es fing auch für Chika und Megumi da zu sein. Ehrlich gesagt, hatte Kaede Angst, dass sie noch einmal durch sowas durch musste. Angst, nochmal jemand den sie mochte sich das Leben nahm. Und dass würde nicht mal sie mehr aushalten.
/Koko hatte sich wie immer verhalten, als sie zur Schule kam. Nichts hatte darauf hingewiesen, dass es ihr schlecht gehen würde. So kam es Kyoko jedenfalls vor als diese ihre beste Freundin in der Mittagspause gesehen hatte. Nur leider, behielt Koko sehr vieles geheim und sprach nicht oft darüber, was sie wirklich beschäftigte. Da konnte Kyoko alles versuchen was sie wollte. Wenn ein Opfer nicht sprechen wollte, dann war es eben so. Die Geduld zu haben, zahlte sich in vielen Fällen aus./
Kaede biss sich leicht auf die Lippe. Konnte sie es so lassen, oder sollte sie alles etwas umformulieren? Sich in die Gefühle eines Mobbingopfers konnte sie sich nicht wirklich hinein versetzen. Kaede konnte nur ahnen, wie diese sich fühlen würden. Manche Dinge suchte Kaede sich im Internet zusammen, während sie aber immer heimlich Chika und Megumi dazu befragt hatte.
Wäre eigentlich nicht nötig. Die Beiden würden es ihr auch erklären, wenn sie die Fragen direkt stellen würde. Aber andererseits, sollte es ja niemandem auffallen, dass die Personen in diesem Buch von richtigen inspiriert wurden.
Den Text nochmals durch gelesen, nickte Kaede leicht. Damit konnte sie sicherlich gut arbeiten um ein mehr oder weniger gutes Ende für dieses Kapitel zu finden. Und irgendwie war Kaede gerade etwas stolz auf sich, da sie es geschafft hatte, einen Absatz zu schreiben ohne in Panik aus zu brechen.
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Die Schriftstellerin Osamu FF
FanfictionJeder hat in seinem Leben ein Hobby, welches man gerne ausüben würde. Dies galt auch für Kaede Tokoyami, welche schon immer gerne geschrieben hatte. Ihr war es hierbei egal um was es genau war. Gedichte, Präsentationen, welche sie danach vortragen m...