schlagartig

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1 Woche später
Jiyans Perspektive

19:48

Jamal holte mich von zuhause ab, und während ich in sein Auto stieg, konnte ich nicht anders als zu lächeln. Mein Herz klopfte schnell vor Aufregung, aber auch ein wenig vor Nervosität. Ich hatte meinen Eltern erzählt, dass ich bei Layan übernachte, was natürlich eine Lüge war. Es nahm mich innerlich auseinander, aber ich wollte diese Nacht mit Jamal verbringen. Ich wollte einfach bei ihm sein, ohne an all die Komplikationen und Lügen zu denken, die unser Leben so kompliziert machten.

Als wir ankamen, führte er mich hinein, und ich war erstaunt, wie gemütlich es war. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben, sein Zuhause einladend zu gestalten.

"Mach es dir bequem" sagte er und schaltete das Licht im Wohnzimmer an.

Wir redeten über alles Mögliche, lachten und genossen einfach die gemeinsame Zeit. Es fühlte sich so richtig an, so natürlich.

In der Küche schaute ich ins Kühlschrank, während Jamal aus dem Ofen eine Pizza herausholte. Der Duft des frischen Teigs und des geschmolzenen Käses erfüllte den Raum, und ich konnte nicht anders als zu lächeln.

"Was willst du trinken?" fragte ich, als ich mich in der Küche umsah.
"Ein Cola wäre gut," antwortete er.
"Und für dich?"
"Irgendetwas Frisches. Vielleicht einen Orangensaft." Sagte ich leise.

Ich nahm die Getränke und ging zurück ins Wohnzimmer, wo Jamal bereits die Teller und Gläser vorbereitet hatte.

"Du bist ein echter Gentleman" meinte ich zu ihm und stellte die Getränke auf den Tisch.
"Nur für dich" erwiderte er mit einem breiten Grinsen und zog mich in eine Umarmung.

Wir lösten uns schnell wieder, weil er in die Küche ging und die Pizza schneiden wollte.

"Es ist wirklich schön, dass du hier bist" sagte er konzentriert, während er die Pizza schnitt.
"Finde ich auch" sagte ich leise und umarmte ihn von hinten.

Nachdem die Pizza fertig war, setzten wir uns ins Wohnzimmer und planten eigentlich, einen Film zu schauen. Doch wir waren so vertieft in unsere Gespräche, dass der Film nur als Hintergrundgeräusch diente.

"Erzähl mir mehr über deine Kindheit," bat ich ihn, während ich ein Stück Pizza nahm.
"Ich möchte alles wissen."

Jamal lächelte und erzählte mir von seiner Mutter, wie stark und liebevoll sie war, und wie sehr er sie vermisste. Ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen, aber auch die Liebe, die er immer noch für sie empfand. Ich nahm seine Hand und drückte sie fest, als er weiter sprach.

"Es war nicht immer leicht," sagte er, seine Stimme wurde leiser.
"Aber ich habe gelernt, stark zu sein. Für meine Familie, für mich selbst."

Ich nickte, mein Herz tat weh bei dem Gedanken an all das, was er durchgemacht hatte.

"Du bist der stärkste Mensch, den ich kenne" sagte ich leise.
"Und ich bin so stolz auf dich."

Er zog mich auf seinen Schoß, und wir fütterten uns gegenseitig mit Pizza. Jeder Bissen war ein Moment des Glücks, und ich lachte, als er versuchte, mich mit einem besonders großen Stück Pizza zu füttern.

"Du bist unmöglich" sagte ich lachend, als ich den Mund voll hatte.
"Aber du liebst mich trotzdem," erwiderte er und lachte. Seine Augen funkelten vor Glück, und ich konnte nicht anders, als mich über ihn lustig zu machen.
"Natürlich tue ich das" sagte ich und küsste ihn auf die Wange.
"Du machst mich so glücklich, Jamal."

Er legte seine Stirn gegen meine und seufzte zufrieden.

"Und du machst mich glücklich, Jiyan. Mehr als du weißt."

Wir blieben so sitzen, redeten über alles Mögliche und lachten über alte Erinnerungen. Seine Nähe fühlte sich so natürlich und vertraut an, als ob wir nie getrennt gewesen wären. In einer fließenden Bewegung zog er mich enger an sich, und seine Augen funkelten in einer Mischung aus Zärtlichkeit und Verlangen. Er presste plötzlich seine Lippen auf meine.

Sein Kuss war sanft, doch voller Intensität. Es fühlte sich an, als ob alle unsere Sorgen und Ängste in diesem Moment verschwanden. Seine Hände glitten unter mein Oberteil, und ich ließ es geschehen, ohne einen zweiten Gedanken daran zu verschwenden.

Unsere Küsse wurden immer intensiver, und ich konnte spüren, wie unsere Atmung schneller wurde. Meine Hände waren an seinem Nacken, und ich spürte, wie er mein Oberteil über meinen Kopf zog.

Seine Zunge suchte nach meiner, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Meine Hände wanderten zu seinem Nacken, und ich zog ihn näher an mich, als ob ich ihn nie wieder loslassen wollte. Seine Berührungen waren wie Feuer auf meiner Haut, und ich verlor mich in dem Moment, vergaß alles um mich herum.

Er löste sich langsam. Sein Blick wanderte über meinen Körper, und ich spürte ein leichtes Beben, aber es war keine Angst. Es war die Aufregung und das Vertrauen, das ich in ihm hatte. Seine Hände glitten über meine nackte Haut, sanft und doch fordernd.

"Du bist so schön" murmelte er zwischen den Küssen.
"Ich kann nicht genug von dir bekommen."

Ich erwiderte seinen Kuss mit gleicher Intensität, spürte, wie unsere Körper verschmolzen. Jeder Kuss, jede Berührung war wie ein elektrischer Schlag, der durch meinen Körper fuhr und mich mehr wollte. Die Leidenschaft zwischen uns war unbeschreiblich, als ob wir Jahre des Verlangens und der unterdrückten Gefühle auf einmal freisetzten.

Wir waren kurz davor, uns vollkommen hinzugeben, als plötzlich sein Handy klingelte. Das schrille Geräusch riss uns aus unserer Welt, und Jamal löste sich sofort von mir und nahm sein Handy. Ich konnte Sinas Namen auf sein Display erkennen.

"Es ist Sina," murmelte er und nahm den Anruf entgegen. Seine Stimme war angespannt, als er sprach.
"Ja, Sina? Was ist los?"

Er stand sofort auf und nahm sein Shirt, was er ausgezogen hatte. Er wirkte geschockt, aber auch wütend. Ich fühlte mich verwirrt und verunsichert, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Was konnte so wichtig sein, dass es diesen Moment unterbrach? Ich ging zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter, doch er wich meinem Blick aus

"Beruhig dich Sina- es wird alles gut. Ich komme sofort, mach dir kein Kopf. Hat er dich verletzt?" sagte er ins Handy.

Er zog sein Shirt an und schaute mich entschuldigend an.

"Ich bin gleich wieder da" sagte er zu mir, aber legte nicht auf.
"Jamal, was ist los?" fragte ich, meine Stimme zitterte.
"Warum musst du jetzt gehen?"
Er zog mich in eine flüchtige Umarmung. "Es tut mir leid, Jiyan. Ich muss das regeln. Ich bin gleich wieder da."

Ohne ein weiteres Wort verschwand er aus der Tür und ließ mich allein in seinem Wohnzimmer zurück. Ich stand dort, noch immer halb entkleidet und verwirrt, während die Realität auf mich niederprasselte. Was war gerade passiert? Wieso hatte er mich so plötzlich verlassen? Tausend Fragen schwirrten durch meinen Kopf, doch keine Antwort konnte die Leere in meinem Herzen füllen. Ich zog mir mein Oberteil wieder an und setzte mich auf die Couch, meine Gedanken kreisten um Jamal und Sina. Wer war sie wirklich für ihn? Warum war sie immer noch ein so wichtiger Teil seines Lebens?

Die Minuten verstrichen quälend langsam, und ich konnte nur hoffen, dass er bald zurückkommen würde und mir erklären konnte, was vor sich ging. Aber in meinem Inneren spürte ich die wachsende Angst, dass nichts mehr so sein würde wie zuvor.

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